CXVIII

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𝑜𝑛𝑒 ℎ𝑢𝑛𝑑𝑟𝑒𝑑 𝑎𝑛𝑑 𝑒𝑖𝑔ℎ𝑡𝑒𝑒𝑛
𝒔𝑡𝑖𝑙𝑙 ℎ𝑢𝑟𝑡





Wenn man vom Teufel sprach.

Taehyung seufzte leise. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet aber wundern sollte es ihn nicht. Abstreiten konnte er nicht, dass er es die ganze Zeit über irgendwie nicht doch gespürt hatte. Dennoch fühlte er sich noch nicht bereit dazu und er bezweifelte wirklich, er wäre es jemals wieder gewesen.

Um nicht unhöflich zu sein, zwang er sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen und wischte sich die Finger an seiner Schürze ab. Sie waren ein wenig feucht geworden, nachdem er frische Schnittblumen in eine Vase tat.

„Dein italienisch wird immer besser, wie ich höre."

Knapp nickte der Brünette, strich sich einige Strähnen hinters Ohr und ließ danach die Hand wieder sinken. Dabei fuhr er wie meistens über den Anhänger seiner Kette. Das tat er oft unbewusst. Selbst wenn er Jungkook immer noch verfluchte, brachte er es nicht übers Herz die Kette nicht zu tragen, die dieser ihm zum Abschied um den Hals gelegt hatte. Aus irgendeinem Grund beruhigte es ihn, wenn er den blauen Edelstein berührte.

„Danke", erwiderte er auf der Sprache, die ihm immer noch kleine Schwierigkeiten bereitete, aber mittlerweile viel leichter über seine Lippen glitt.

„Was führt dich hierher? Willst du Blumen kaufen?"

Eigentlich hätte Taehyung es sich schon denken können. So wie sein Nachbar vor ihm stand, mit zwei Kaffee to go Bechern, war es eigentlich eine relativ blöde Frage.

So lachte auch der Schönling mit dem schwarz gelocktem Haar und trat einen Schritt näher. Instinktiv wäre Taehyung gerne einen Schritt zurück gegangen aber er tat es nicht. Immerhin herrschte noch genügend Abstand zwischen ihnen und das war auch gut so. Es lag nicht an seinem Nachbar, er war wirklich ein netter Mann. Er war stets freundlich und hilfsbereit, wenn Taehyung mal Hilfe brauchte. Sei es bei Einkäufen, wenn Taehyung mal wieder viel zu viele Tüten schleppte oder beim Sprachverständnis. Alessandro war sehr aufmerksam, aber nicht aufdringlich. Dennoch hatte Taehyung schon früh bemerkt, wie der Schönling ihn ansah.

Scheinbar waren eben doch alle gutaussehenden Männer schwul.

Schwul hin oder her, es war nicht wirklich von Bedeutung. Selbst wenn sein Nachbar ein Auge auf ihn geworfen hatte, war Taehyung nicht mehr im Game. Er war nicht verfügbar auf dem Markt und das aus gutem Grund. Selbst wenn zwei Jahre vergangen waren, konnte er sich nicht auf jemand Neues einlassen. Sein Herz gehörte immer noch jemand anderen und beinah befürchtete er, das würde für immer so bleiben.

Wie hieß es noch gleich? Die wirklich wahre Liebe vergaß man nie.

„Heute nicht aber ich dachte mir, du könntest ein wenig Koffein vertragen."

Der Schönling reichte ihm einen der Becher, lehnte sich danach mit einem freundlichen Lächeln gegen die Theke. Dankend nickte Taehyung, schlürfte danach vorsichtig am Kaffee und war überrascht, wie gut er doch schmeckte.

„Wow, der ist echt gut!", „Wenn es eines gibt, was wir Italiener wissen, dann ist es wie man richtig Kaffee kocht."

Leise musste Taehyung dann doch lachen.

„Ich dachte, das tut ihr, wenn es um Pizza oder Pasta geht."

Auch sein Nachbar musste lachen.

„Und trotzdem warst du noch nicht bei uns im Restaurant."

Ach ja.. Da war ja noch was gewesen. Zwar hatte Taehyung versprochen einmal das Restaurant zu besuchen, das sein Vater führte aber bisher war er nicht dazu gekommen. Wobei er es vielleicht auch nicht wirklich gewollt hatte. Nicht, weil er Alessandro nicht mochte, sondern einfach weil er sich nicht damit wohl fühlte seine Familie kennenzulernen. Es war ein dummer Gedanke, ja. Selbst Taehyung musste das zugeben aber er wollte dem Schönling nicht unnötig Hoffnung machen. Mal abgesehen davon, dass er dies noch nie getan hatte. Bis jetzt war er immer nur freundlich gewesen aber selbst das konnte man missverstehen, wenn man wollte.

𝖯𝖨𝖳𝖢𝖧 𝖡𝖫𝖠𝖢𝖪 - 𝗄𝗈𝗈𝗄𝗏 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt