Mit einer finsteren Miene öffnete ich das Fenster und beobachtete wie die zierliche Person hineinkletterte.
Es kam mir fast unwirklich vor und das obwohl sie nur ein paar Tage weg gewesen war.
Traurig.
Verdammt, ich bin so erbärmlich.
Vermisse eine Mörderin wie verrückt.Noch bevor ich es bemerkt hatte waren dicke, salzige Tränen meinen Wangen hinab und in meine Mundwinkel geflossen.
»Ooooch, nicht weinen!« sagte die Blondine schnell mit einem Lächeln und strich mir über die nasse Haut.
»Soll ich dir die Augen ausstechen? Dann machen Sie nie wieder so etwas Böses.«
Unweigerlich musste ich lachen.
Und ehe ich mich versah war diesmal ich diejenige, die sie umarmte.Ihr schöner Körper lag in meinen Armen. Der saubere Stoff ihres Pullis war unter meinen Fingerspitzen zu spüren.
Eigentlich wusste ich gar nicht genau woher meine plötzliche Traurigkeit kam.
Vielleicht weil sie die einzige war, die ich noch hatte. Vielleicht weil sie mich an meine Schwester erinnere.Nein, verflixt! Nicht an sie denken!
Ähm...Bäume, Hose, Vogel, Frisur, Walross, Pink, Mathe, Kaffe...Nein, kein Kaffe!
Sie liebte Kaffe!
Und frisch gewaschene Bettwäsche, am liebsten mit Lavendelduft.
Sie rauchte, das war das einzige was ich nicht mochte aber ich akzeptierte es trotz der Angst, dass sie Krebs bekommt und stirbt. Bescheuert, nicht? Aber als große Schwester macht man sich nunmal Sorgen. Lungenkrebs ist gar nicht so selten!
Oh und natürlich Musik. Laute Musik, die mich in den Wahnsinn trieb und dafür sorgte, dass ich sie das ein oder andere mal anschrie und ihr anschließen Blaubeerpfannkuchen als Wiedergutmachung zauberte.Wann ist es bloß so schrecklich schief gelaufen?
Die Gedanken, Erinnerungen drohten mich zu zerfetzen weshalb ich sie, wie immer, verdrängte und Toga losließ.
Ihre Wangen waren gerötet, sie schien peinlich berührt zu sein.
Ha, und das obwohl sonst immer sie förmlich an mir klebte.»Was machst du hier?«
»Dich abholen, was sonst?«»Bist du bescheuert? Du wirst polizeilich gesucht. Du bist eine Mörderin.«
»Du doch auch.« sie schmollte.
Kurz vergaß ich nach Luft zu schnappen und kurz bereute ich, es ihr erzählt zu haben.»Mir war so langweilig ohne dich! Komm mit, ja?«
Ich wollte. Mein Körper flehte nach einer Auszeit, selbst wenn sie im Tod endete.
Ich wollte raus. Raus aus diesem Haus, aus dieser Welt, aus diesem Körper.»Nein.« antwortete ich trotzdem gefasst.
»Dann eben auf die harte Tour. Schlaf schön.«
»Was-«Bumm!
Erneut küsste ich den kalten Boden.•
»Wach auf, Mädchen.«
Eine Stimme, so warm und tief wie ein knisterndes Lagerfeuer ließ mich meine müden Augen öffnen.
»Hmpf, eine Minute noch.« murmelte ich.
Glücklicherweise war es in dem Raum nicht wirklich hell sondern eher schummrig.
Am liebsten hätte ich weiter geschlafen, doch das wütende Lagerfeuer ließ mich nicht.»Wie lange willst du denn noch pennen?« blaffte die Person.
Ich versuchte mich aufzusetzen. Scheiterte.
Jeder Knochen fühlte sich an als wäre er mit einem Hammer traktiert worden und mein Kopf schmerzte so sehr, als würden sich sekündlich Nadeln in meine Nerven fressen.Während mein Gehirn daran arbeitete zu verstehen, wo ich war und die Erinnerungen zusammenzusetzen, versuchte mein Körper sich zu bewegen.
Doch es war zwecklos.
Bei der kleinsten Bewegung brannte meine Haut wie Feuer und fühlte sich anschließend kurz taub an.
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Don't Save Me | Dabi x Reader
FanfictionEs ist traurig, wenn ein Mensch stirbt und noch trauriger, wenn man selbst derjenige ist. Ab wann ist man überhaupt tot? Wenn das Herz aufhört zu schlagen oder wenn man es einfach nicht mehr fühlt? Gruselig ist es dann aber, wenn man es auf einmal d...