Dabi hatte mich, nach dem wir das Bad verlassen hatten, in eine ruhige Ecke mit einem gemütlichen, weinroten, kleinen Sofa geführt.
Diese bequemen Sitzmöglichkeiten waren das beste an dieser Bar.Beinahe sofort ließ ich mich in das weiche Leder sinken und lehnte meinen Kopf nach hinten.
Mein Herz schlug vor Aufregung so schnell wie der Flügelschlag eines Kolibris.
Mit Himiko hatte ich schon häufig gekifft oder getrunken, von meiner Mutter hatten wir auch mal ein paar Benzos geklaut, aber "richtige" Drogen hatte ich zuvor nie genommen, war deshalb ziemlich nervös.»Nicht abhauen, bin gleich wieder da.« teilte der Riese mir mit und verschwand kurz darauf aus meinem Blickfeld.
Ich seufze und hoffte auf einen schnellen Wirkungseintritt, damit diese innere Angst und Panik endlich abschwächte.Wenige Minuten später tauchte Dabi, mit einem Glas Wasser und Kaugummis bewaffnet, vor mir auf. Besagte Dinge stellte er vor mir ab und setzte sich anschließend neben mich.
»Warum hilfst du mir?« fragte ich leise.
»Dir helfen?« Dabi lachte.
»Wow, wenn du es als Hilfe siehst, dass ich dir Drogen gebe, dann bist du abgefuckter, als ich dachte.« immer noch lachend schüttelte er amüsiert den Kopf.
»Nun, du könntest mich auch allein lassen.«
»Könnte ich nicht. Ich will ja nicht, dass du komplett high irgendwas dummes machst.«
»Aha, und was ist mit den Kaugummis? Und dem Wasser?«Er seufzte. »Das sind einfach nur kleine Hilfsmittel. Ich will schließlich auch, dass du diesen Mord hinkriegst, okay?«
»Deine Gründe sind mir egal, ich...bin dir trotzdem dankbar.«
Er sah zur Seite, mied meinen Blick.
»Man, du bist echt verrückt.« brummte er.
»Ich weiß. Du aber auch. Vielleicht verstehen wir uns deshalb so gut.«
»Hör einfach auf zu reden.« sagte er und nippte an seinem Getränk.Ich hörte wirklich auf zu reden, für eine ganze Weile. Ich hatte keine Uhr und auch kein gutes Zeitgefühl aber ich schätze es war circa eine halbe Stunde später.
Und plötzlich hatte ich das Bedürfnis unser Gespräch von vorhin weiter zu führen.»Findest du nicht, dass wir uns gut verstehen?«
Der Schwarzhaarige sah mich wirklich verwirrt an. »Was?« entkam es seinen rosigen Lippen.
Wie geistreich.
»Bist du high?« fragte er.
»Glaube schon. Jetzt antworte.«
»Wir hassen einander, schon vergessen? Du kannst mich nicht ausstehen und ich dich auch nicht.«»Mmh, das ist nur die halbe Wahrheit.
Denn ich hasse dich nicht so sehr, wie ich sollte.
Du bist mir lieber, als viele andere. Ist das okay? Dass ich dich nicht so hasse, wie ich alle anderen hasse?« fragte ich, wollte unbedingt eine Antwort.»Tch, du musst vollkommen zugedröhnt und gestört sein.« Kurze Pause. »Aber...ja, es ist okay.«
Ich grinste ihn an. Er fand es okay!
»Findest du mich auch okay?« fragte ich ihn völlig unverblümt. Normalerweise hätte ich mich so etwas nie getraut. Doch es schien so als hätte ein Staubsauger alle Angst/Wut/Sorge/Nervosität/Hass/Trauer aus mir aus mir heraus gesaugt.
Das einzige Gefühl, welches der Staubsauger mir ließ, war Glück. Pures, fließendes Glück, das durch meine Adern schwamm und dabei Purzelbäume schlug.Ich fühlte mich gut. Frei. So als ob ich alles auf der Welt machen könnte. Sie sogar besitzen.
Das wäre doch mal ein niedliches Accessoire.Ein winziger Teil von mir dachte immer noch über mein Opfer nach, was mich zum Glück keineswegs negativ beeinflusste. Denn auch wenn ich drüber nachdachte, hieß es ja nicht gleich, dass es mir auch etwas bedeutete.
Es war mir relativ gleich, da ich an so viele, schönere Dinge dachte, rückte der baldige Mord in den Hintergrund. Was mir half, da ich mich jetzt noch besser auf all diese tollen Gefühle einlassen konnte.Ich spürte wie sich all meine Glieder entspannten und weich wurden. Ich selbst merkte wie leicht ich mich fühlte. Leicht und sorglos und glücklich.
So, so glücklich. Ich schaffte es nicht, das Grinsen von meinem Gesicht zu wischen.
»Also was ist? Findest du mich okay? Ganz einfache Frage.«
Wieder seufze er. Doch dann sah er mich an, nicht nur mich, sondern auch meine Augen. Er blickte so tief in sie, als versuche er an all meine dunkelsten Geheimnisse heranzukommen.
»Du bist okay.« antwortete er, was mich leicht quietschen ließ.
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Don't Save Me | Dabi x Reader
FanfictionEs ist traurig, wenn ein Mensch stirbt und noch trauriger, wenn man selbst derjenige ist. Ab wann ist man überhaupt tot? Wenn das Herz aufhört zu schlagen oder wenn man es einfach nicht mehr fühlt? Gruselig ist es dann aber, wenn man es auf einmal d...