energy drinks

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Nachdem ich noch länger mit meiner Mutter über das weitere Verfahren geredet hatte, merkte ich wie langsam der Schlafmangel zu mir durchdrang.

»Wie viel Geld soll ich dir mitgeben? Für Verpflegung und so weiter.«
»Ich brauche nichts.« murmelte ich, während ich überlegte, welche Energy's wir noch im Kühlschrank hatten.
»Oh, doch! Wenn du länger bei ihr lebst dann kann ich nicht erwarten, dass ihre Eltern das alles alleine bezahlen!«

»Ihre Eltern sind reich, die juckt sowas nicht.«
»Darum geht es nicht. Ich mach dir ein Portmonee fertig, ok?«
»Das ist wirklich nicht-«
Bevor ich den Satz zu Ende sprechen konnte, war sie schon aus dem Zimmer gebraust, was ich dazu nutze mich ordentlich anzuziehen und meinen Schulrucksack zu packen.

Außerdem öffnete ich den Kühlschrank, um meine Möglichkeiten abzuwägen.
Ich mochte die süßen Getränke, vorausgesetzt dass sie nicht zu künstlich schmeckten.
Sie hatten mir schon bei dem einen oder anderen Tag mit Schlafmangel geholfen.

Nun hatte ich die Wahl zwischen Melone und Mango, was mir überhaupt nicht schwer viel.
Melone war lecker aber Mango eben einfach unschlagbar.
Ich nahm den Energy Drink aus dem Kühlschrank und stellte ihn gemeinsam mit meinem Rucksack auf der Kommode im Flur ab.

»Hier, ich leg das Portmonee in dein Zimmer.«
»Danke.« Es war zwecklos Widerstand zu leisten.
»Ich werde nicht zu Hause sein, wenn du kommst also schätze ich, wir verabschieden uns jetzt?«
Ihr Gesichtsausdruck, der zeigte wie schwer ihr all das viel, zerriss mir praktisch das Herz.
Aber ich tat das ja nicht nur für mich.
Auch Sie würde dann endlich Frieden finden können.

»Schau nicht so. Das ist ja kein Abschied für immer. In ein paar Tagen sehen wir uns wieder.«
Sie seufzte laut. »Ich weiß, es ist nur...ich hab dich so schrecklich lieb.«
Diesmal umarmte sie mich fest, drückte mir anschließend einen Kuss auf die Stirn und winkte mir, als ich das Haus verließ.

Müde trottete ich durch die immer voller werdenden Straßen und trank dabei den Drink aus, stellte die Dose, als ich fertig war auf eine Bank, so dass Pfandsammler sie gleich entdeckten.

Vor Schulbeginn hatte ich noch etwas Zeit, beschloss also Frühstück in einem Café zu essen, wo ich - falls ich mal die Zeit dafür fand - saß und an einem Kakao nippte.

Auch heute bestellte ich mir einen Kakao, dazu ein großes, belegtes Brötchen.
Glücklicherweise war mein Platz direkt am Fenster leer, was meine Laune sofort etwas hob.
Manchmal, wenn jemand anderes hier saß, dann ruinierte mir das wirklich und ganz im Ernst den ganzen Tag.

Um diese Uhrzeit war ich die einzige im Café, was mich noch fröhlicher stimmte.
Heute würde ein guter Tag werden.

Ich korrigiere mich: Heute wird ein Scheißtag.

Nachdem ich mein Frühstück beendet hatte, ging ich auf direktem Weg zur Schule.
Nun, zu meinem Plan gehörte nicht direkt vor der Schule von ein paar meiner Klassenkameraden aufgehalten zu werden.
Immer noch die selben von damals - größtenteils Exfreunde von mir und ehemalige Freunde von der toten Miyu.

»Das wird langsam echt lächerlich. Habt ihr um-« ich sah auf die Uhr an meinem Handy »-zehn vor Acht nichts besseres zu tun? Kommt schon, es ist zu früh für diesen Bullshit.«
»Das Toga wieder zur Schule kommen darf ist verdammt nochmals nicht fair!« rief ein Junge.
»Wow, du hast nach 17 Jahren gecheckt, dass die Welt nicht fair ist? Wow. Naja, besser spät als nie.« erwiderte ich.

»Wie kannst du es verantworten weiter mit diesem...Monster befreundet zu sein?« fragte ein anderes Mädchen.
»Ich weiß, man redet eigentlich nicht schlecht über Tote aber...Miyu war kein guter Mensch und das wisst ihr, wenn ihr eure Erbsenhirne mal ganz doll anstrengt. Abgesehen davon gibt es keinerlei Beweise das Toga irgendwas damit zutun hat. Sie wurde freigesprochen also wenn ihr mich jetzt bitte durchlassen würdet, wäre ich euch sehr dankbar.«

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt