Ein paar weitere Tage waren vergangen und Vally mittlerweile in der Stadt.
Ich freute mich sie zu sehen, auch mit den kleinen Hintergedanken, durch sie mehr über Dabi herauszufinden.In den letzten Tage hatte ich auch probiert auf Drogen zu schlafen und auch das verlief ohne Alpträume, also hatte ich jetzt die Wahl zwischen ihm oder den Drogen.
Eine Entscheidung würde mir leichter fallen, wenn der Riese endlich mit diesem heiß-kalt Scheiß aufhören würde.
In der einen Sekunde ignoriert er mich und in der nächsten tut er so als wäre alles normal.Heute war einer seiner Ignorier-Tage also war ich mehr als froh eine Verabredung zu haben.
»Viel Spaß! Oh und kannst du mir vielleicht Bananen mitbringen, wenn du zufällig an 'nem Supermarkt vorbei kommst?« fragte Spinner, neben dem ich noch bis gerade eben saß.
»Bananen?«
»Jup, ich möchte mal wieder Bananenbrot backen.«
»Du kannst backen?«
»Nein.« erwiderte er grinsend und mir taten die verschwendeten Zutaten schon jetzt leid.»Kann ich machen. Bis später.«
Abgesehen von ihm und Dabi, der heute noch nicht sein Zimmer verlassen hatte, waren alle anderen auf Missionen. Auch Toga, sonst hätte sie mich sicher angefleht mitkommen zu dürfen.Gut gelaunt spazierte ich durch die Stadt und da wir uns ganz in der Nähe tragen musste ich nicht mal den Bus nehmen.
Am verabredeten Platz, einer Skate Bahn, stand Vally schon und wartete.
»Hey! Sorry, bin ich zu spät?«
»Nein, nein, mein Zug hatte nur...Verfrühung?« sie lachte und umarmte mich kurz darauf.
»Schön, dass du kommen konntest.« sagte sie.
»Na klar. Warum bist du eigentlich in der Stadt?«
»Geschäftlich. Ich treffe mich mit ein paar sehr reichen Kunden.«
»Oh cool und wie lange planst du zu bleiben?«»So lange wie's nur geht aber vermutlich so zwei bis drei Wochen.«
Sie hackte sich bei mir ein und gemeinsam liefen wir durch die Stadt.»Und wie ist es bei dir? Mit wem triffst du dich so zur Zeit?« wollte sie wissen.
»Mit meinem Freund, also wenn er mal Zeit hat.«
»Du hast einen Freund?« fast schon verwirrt sah die Schwarzhaarige mich an.
»Ja? Warum wirkst du so überrascht?«»Ich dachte nur, dass bei dir und Dabi so Schwingungen waren.«
»Haben wir so auf dich gewirkt?«
»Ja, aber ich bin erleichtert, dass ich mich geirrt habe.« Sie seufzte leise.
»Warum erleichtert?«
»Weil er krank ist. Und du bist...freundlich und unschuldig.«
»Mir ist bewusst, dass er nicht ganz normal ist aber-«
»Nein, er ist nicht nur "nicht ganz normal" er ist krank im Kopf.«Erneut seufzte sie und deutete auf eine Bank wenige Meter von uns entfernt, auf die wir uns setzten.
»Also, hab ich mich doch nicht geirrt? Da ist etwas?«
»Das hab ich nicht gesagt!« verteidigte ich mich schnell.
»Du musst ehrlich zu mir sein, für dein eigenes Wohl.«
»Was-«
»Unabhängig davon, dass du einen Freund hast und dass du das sicher nicht willst: Was fühlst du für ihn?«Darauf hatte ich erstmal keine Antwort, starrte sie nur mit offenem Mund an und überlegte mir alle möglichen Ausflüchte in meinem Kopf.
»Was du sagst, bleibt bei mir. Versprochen.«
Ich kannte sie nicht gut genug, um ihr zu vertrauen aber ich wollte wirklich mit jemanden über ihn reden, der nicht Himiko hieß.»Das klingt vielleicht verrückt aber...ich fühle mich wohl bei ihm. So als wäre es okay, wenn ich einfach nur Ich bin. In seiner Nähe fühle ich mich frei und akzeptiert und das...mag ich.«
Sie sagte nichts, sah mich nur weiter an.
»Und seltsamerweise habe ich ständig das Bedürfnis ihm nah zu sein. So als würde mich etwas zu ihm ziehen. Ich weiß, dass das dumm klingt aber an einem idealen Tag würde ich nichts anderes wollen, als mich stundenlang mit ihm zu unterhalten.«»Das klingt nicht dumm.« sagte Vally und lächelte mich leicht an.
»Aber es wäre dumm, sich in ihn zu verlieben. Und du wirkst auf mich wie ein schlaues Mädchen, also sei nicht naiv.«
»Wa-«
»Er kann dich nicht so lieben, wie du es verdient hättest. Einfach weil er dazu nicht im Stande ist. Er kann dich außerdem weder glücklich machen noch retten.«»Ich brauche keinen Retter.«
»Doch brauchst du, Liebes. Und er ist es nicht. Vielleicht hast du das vergessen aber er ist gefährlich. Ein Mörder, der so, so viele Leben auf dem Gewissen hat. Und das ist nicht mal das Schlimmste an ihm.«
»Was meinst du?«»Ich meine, dass er ein Psychopath ist, dem alles und jeder egal ist. Er ist zu echten Gefühlen nicht im Stande. Er genießt es Menschen psychisch und physisch weh zu tun.«
»Habt ihr euch deshalb getrennt?«
Sie seufzte und sah in dir Ferne.
»Wir haben uns getrennt, weil wir unterschiedliche Vorstellungen vom Leben hatten. Ich bereue es jedoch nicht, mit ihm zusammen gewesen zu sein. Bloß die Heirat war vielleicht etwas überstürzt.« sie lachte heiser.»Ich hab ihn kennengelernt als ich mental komplett am Ende war. Und ich war naiv genug, an Märchen und Prinzen zu glauben. Und daran, dass er mich lieben könnte. Na ja, ich wurde klüger und hab realisiert, dass das niemals passieren wird. Oh und ich hab realisiert, dass ich gar nicht auf Männer stehe.«
»Huh?«
»Das war auch einer der vielen Trennungsgründe. Weißt du..selbst am Ende hab ich mir gewünscht, dass ich ihm etwas bedeute. Als einfache Freundin. Aber...in seinen Augen da war nichts. Weder Wärme noch Liebe für mich.«
»Tut mir leid. Wirklich. Aber ich bin nicht du. Ich will keinen Prinzen, keine Liebe und keine Rettung. Wenn er und ich einfach weiterhin Spaß haben und Hand in Hand im Moment leben, dann reicht mir das.«Tat es das wirklich?
»Du hast Recht. Sorry dass ich dich so zugelabbert hab.«
»Ach Quatsch, du meinst es ja nur gut.«
»Das tue ich. Und ich will nicht, dass er dir dein Herz bricht.«
»Keine Sorge, ich pass auf. Und jetzt lass uns über etwas anderes reden, als diesen Vollidiot, okay?«
Sie lachte und nickte. »Gerne!«Und das taten wir dann auch. Wir erfuhren mehr über den anderen, naschten Eis und machten Selfies.
Es war ein schöner Nachmittag und ein perfektes erstes Treffen.»Ich bleib ja noch eine Weile hier also falls du auch möchtest, könnten wir uns wiedersehen.« teilte sie mir mit, als es langsam dunkler wurde.
»Das würde ich gerne. Ich hab meistens Zeit, also sag einfach, wann du kannst.«
»Mach ich.«Zur Verabschiedung drückten wir uns kurz und ich atmete unbewusst den Duft ihres Parfüm ein.
Kirsche. Roch himmlisch und passte perfekt zum Rest ihrer makellosen Erscheinung.Auf dem Nachhauseweg hatte ich ein leichtes Lächeln auf den Lippen. War glücklich darüber, vielleicht eine neue, tolle Freundin gefunden zu haben.
An die Bananen dachte ich zum Glück auch und half Spinner später dabei, das verkohlte Brot vom Backblech zu kratzen.~~
Wie findet ihr Vally so?
Ich mag sie sehr aber ich kenne sie ja auch schon etwas besser xD Ihr aber auch bald ^^
DU LIEST GERADE
Don't Save Me | Dabi x Reader
FanfictionEs ist traurig, wenn ein Mensch stirbt und noch trauriger, wenn man selbst derjenige ist. Ab wann ist man überhaupt tot? Wenn das Herz aufhört zu schlagen oder wenn man es einfach nicht mehr fühlt? Gruselig ist es dann aber, wenn man es auf einmal d...