self hate

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Für einen kurzen Moment war ich zu verblüfft und ängstlich, um mich zu bewegen.

Irgendwie und irgendwann schaffte ich es doch meine Füße vom Boden zu heben und mich zu meinem Zielort aufzumachen.

Die gesamte Veranstaltung war nur von einem Gartenzaun umringt, an dem Ballons und Girlanden hingen. Und da alle Security's ausgeschaltet wurden, konnte man quasi einfach drüber hopsen.
Genau das tat ich auch, riss mir dabei allerdings meine Hose ein und fluchte erstmal.

Ich hatte eine ruhige Ecke erwischt aus der ich erst einmal beobachten und mir einen Blick über die Lage machen konnte.
Noch hatte wohl keiner zugeschlagen, denn alle anscheinenden Helden, sowie jegliche Bedienstete und Arbeitende plauderten locker aber wer weiß; es war eine große Fläche und vielleicht gab es weiter hinten schon Tote.

Ich hatte auch keinen Zugriff auf eine Uhr, seit Shiggis "Los!" konnte also schon mehr Zeit vergangen sein, als bei meinem verwirrten Hirn angekommen war.

Das hier schien die Beratungsstelle zu sein, nicht mein Gebiet also blickte ich erneut auf die Karte und stellte fest, dass mein Gebiet gute 500 Meter entfernt war.

Konnte ich hier rennen oder wäre das komisch?
Ich könnte ein Held in Eile sein?

Fuck it, dachte ich mir, nahm die Beine in die Hand und rannte los. Rannte einfach immer weiter und weiter.
Also entweder war der Plan echt scheiße oder ich einfach grotten schlecht.

Ein paar verwirrte Blicke bekam ich schon aber ich sah wohl nicht verdächtig genug aus, um jemanden in Aufruhr zu versetzen.

Und gerade als ich mich erneut über die seltsame Ruhe wunderte, hörte ich Schreie.
Nun, nicht nur ich, sondern alle.
Ich rannte immer noch, deshalb sah ich die Gesichter, der Herumstehenden nur ganz kurz aber sie schienen hauptsächlich verwirrt zu sein, kaum ängstlich.
Wie konnte an einem so ungesicherten Ort noch nie etwas passiert sein?

Als zu den Schreien dann auch noch lauter Krach kam, griffen ein paar Leute zum Handy, doch da es hier hauptsächlich junge Helden waren, würde sie nicht wegrennen, sondern sich der Gefahr stellen.

Apropos Gefahr; ich war endlich bei den Häppchen Ständen, wo keiner mehr etwas aß, alle wollte nur noch wissen, was los war.

»Wie sie haben keine Leute?! Hier geht grade etwas komisches ab! Aaah-ist das da Feuer!?« hörte ich eine panische Frau neben mir in ihr Telefon brüllen.

Ohne ihr, oder irgendwem anders weiter Beachtung zu schenken, schnappte ich mir das Feuerzeug aus meiner Hosentasche, hob mein Tshirt an, und machte es an.

Vor Schmerz zuckte ich sofort zusammen, wollte zurückweichen, aufhören, konnte aber nur an Dabi's Worte denken: »Konzentrier dich (...). Es ist dein Schmerz.«
Und ich konzentriere mich. Konzentriere mich auf die beißenden Schmerzen, die mir Tränen in die Augen trieben und auf den Geruch von verbranntem Fleisch.

Mir wurde schlecht und meine Beine begannen zu zittern, ich konnte vor Schmerzen nicht mehr Stehen und sackte in die Hocke, biss mir ins Handgelenk, was den Schmerz noch verschlimmerte und meinen Schrei erstickte.
Es tat so weh, dass ich nicht nur dachte, ich würde sterben, nein, ich wollte es sogar.

Roboter. Tot. Inhuman - wiederholte ich diese Worte wie eine Dauerschleife in meinem Kopf.
»Ist alles okay junges-« die ältere Dame, die sich mir genähert hatte, kam nicht dazu, ihren Satz zu Ende zu sprechen, als Flammen, gemischt mit Wind aus meinem Körper schossen.

Ich schloss die Augen, um nichts sehen zu müssen. Doch ich hörte erst das Geschrei der alten Damen, nein, nicht nur ihres...das von duzenden. Dann verstummten die Schreie und zurück blieb ein schrecklicher Gestank.

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt