revenge

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»Weißt du, ich war mir seit ich dich kennengelernt habe, darüber im Klaren, dass du nicht richtig tickst aber das? Du musst vollkommen übergeschnappt sein, wenn du denkst, ich würde eurer kleinen Gang je beitreten!«

»Überlege es dir doch wenigstens mal. Biiiitte.«
»Du willst, dass ich mich der Organisation anschließe, die meinen Vater umgebracht hat?«
»Vergess' das doch mal kurz.«
»Wie könnte ich das jemals wieder vergessen?!« schrie ich, bereute es aber gleich wieder, da ich befürchtete, meine Mutter versehentlich aufzuwecken.

»Okay, I get it du bist sauer. Das ist total verständlich, aber nicht die Schurkenliga als Ganzes hat ihn umgebracht, sondern eine einzelne Person.«
»Ja, ich weiß. Ändert bloß nichts, an meiner Meinung zu euch.«
»Euch? Ich bin nicht einfach irgendein Mitglied..ich bin deine beste Freundin!«
»Ich weiß und ich hab dich verdammt lieb aber ich weiß nicht, wie ich jetzt mit der ganzen Sache umgehen soll.« murmelte ich.

»Du hast gesagt, dass wir für immer Freunde bleiben! War das gelogen?«
Wie schon so oft, veränderte sich von der einen Sekunde auf die andere plötzlich ihre komplette Ausstrahlung. Ihre Haltung wurde gefährlich, ihr Blick unheimlich.

»Gott, nein! Ich hab nicht gesagt, dass ich dir jetzt die Freundschaft kündige, das wäre wohl etwas übertrieben. Ich meinte bloß, dass ich einfach ratlos bin. Überfordert.«
Sie schien wieder lockerer zu werden, ihr Blick wurde auch weicher.

Ich wollte mir echt nicht ausmalen, was sie getan hätte, wenn ich ihr jetzt wirklich die Freundschaft gekündigt hätte.
Nicht, dass ich das jemals könnte..selbst nachdem, was sie getan hat, konnte ich mir ein Leben ohne sie an meiner Seite nicht mehr vorstellen.

»Dann ist es doch perfekt ein Mitglied, zu werden! Glaub mir, Shigaraki wird dich so sehr auf Trap halten, dass du immer eine Aufgabe hast und beschäftigt bist. Und wie gesagt, ich glaube wirklich, dass es dein Leben verbessern würde.«
»Du meinst die ganze Mitglied-werden Sache wirklich Ernst, huh?«
»Todernst. Das war auch der eigentlich Grund dafür, dass ich ähm dich mir kurz ausgeborgt habe.«
»Du meinst entführt.«

»Ne, ich hab dich ja schließlich wieder zurück gebracht, oder? Das macht man doch mit geborgten Sachen so.«
Gegen meinen Willen musste ich leicht schmunzeln, sie war einfach zu...unglaublich!

»Okay, da ein simples Nein nicht reicht werde ich dir die Gründe dafür aufzählen, warum es nicht geht.
1. Barbie wäre furchtbar einsam und meine verstreute Mutter würde ständig vergessen sie zu füttern.
2. Ich bin minderjährig, kann also nicht ohne die Erlaubnis meiner Mutter umziehen.
3. Schule. Denn so sehr ich Sie auch hasse, will ich später einen guten Job und Leben haben. Und als Vollzeit-Verbrecher ist es sicher schwer, beides unter einen Hut zu kriegen.
4. Mein Freund würde Fragen stellen. Wir haben uns gerade wieder versöhnt und ich will wirklich keinen Streit.
5. Ich hasse Dabi und will sicher nicht 24/7 in seiner Nähe sein.
6. Ich kann meine Mutter nach allem was passiert ist nicht auch noch verlassen.
7. Es ist immer noch die Organisation, die meinen Dad auf dem Gewissen hat-«

Während ich den letzten Satz aussprach, zog sich eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper. Nicht nur, weil es schmerzte darüber zu reden, sondern auch weil sich in dieser Sekunde eine Idee in meinem Kopf formte.

Eine gefährliche, böse Idee. Ein unausgereifter Plan, mit wenig Erfolgschancen aber...
Eine Vollendung lag im Bereich des Möglichen.

Wenn ich der Schurkenliga beitreten würde hätte ich unbegrenzten Zugang zu allen Mitgliedern, würde leichter an Informationen rankommen.
Informationen darüber, wer von ihnen meinen Vater tötete.
Ich würde die Person ausfindig machen und dann umbringen.

Ich hatte schon damals nach seinem Tod darüber nachgedacht, aber es nie in die Tat umgesetzt, da ich keinerlei Zugang zur Schurkenliga hatte, geschweige denn wusste, wo ich anfangen soll. Ich war schließlich noch ein Kind.

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt