mission death

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»Wenn ihr mit diesem Mist fertig seid, dann würde ich euch gerne Informationen zur bald kommenden Mission erzählen.« murrte Shiggi, der immer noch so aussah als hätte er eine ekelige, fette Raupe gesehen.

Weil wir alle neugierig waren, trennten wir uns voneinander, setzen uns uns sahen ihn abwartend an.

Dabi, der vorher noch stand, setze sich neben mich und legte einen Arm um meine Schultern.
Er sah mich dabei nicht mal an und sein Gesicht zeigte auch keine Regung - so, als wäre das völlig normal. Aber das war es nicht, doch ich würde mich definitiv nicht beschweren.

Toga grinste mich ermutigend an während Twice und Spinner sich Blicke zuwarfen, teils verwirrt, teils "Ich wusste es", teils "Ich freu mich für sie".

Ich war immer noch so abgelenkt von der plötzlichen Wärme auf meiner Schulter, dass ich den Anfang von Shigaraki's Rede verpasste.

»...aber ich musste noch alle möglichen Szenarien und Tode berechnen.«
»Bitte was?« stieß ich heraus und starrte ihn verstört an.
»Hab ich etwas unverständliches gesagt?«
»Äh nun, der Todes Part war etwas überraschend.«

»Wieso? Ich muss doch vorher ungefähr wissen, wie viele drauf gehen, damit ich sie ersetzen kann. Aber sowas kann man leider nie wirklich genau berechnen.« erklärte er mit monotoner Stimme.
»Ach und wie viele von uns sterben deiner Berechnung nach?« zischte ich.
Mich störte das Sterben an sich nicht so sehr wie die Tatsache, dass er so tat, als wäre es völlig normal und wir nur ersetzbare Schachfiguren.

»Da es nur wir sein werden und es uns an Fähigkeiten nicht mangelt, vielleicht keiner. Einer bis zwei sind aber auch möglich.«
»Fantastisch.«
Er seufzte. »Darf ich den Plan dann jetzt erklären?«
Ich nickte.

»Am besagten Teil wird ein großer Teil von Helden bei einer Messe sein. So ein Beratungsmist mit Essensständen und Leuten in Anzügen. Diese Messe findet jedes Jahr statt und ist für Helden die gerade neu ins Business eingestiegen sind. Dort werden ihnen Tipps und Aufstiegsmöglichkeiten erzählt, sowie Connections geknüpft.«

Ich ahnte übles.

»Und wir, nun ja, mischen sie etwas auf und töten so viele wie möglich.«
Es war für gute zehn Sekunden komplett still im Raum, bis Himiko aufsprang und ein begeistertes "Juhuuu!" ausstieß.
»Es war hier in letzter Zeit sooo langweilig. Ich freu mich so, so, so sehr! Das wir ein leckeres Blutbad.« quietschte sie vergnügt.

»Ja, ein Blutbad. Und für was? Welchen Zweck? Diese Leute haben nichts getan.« erwiderte ich, was Dabi neben mir amüsiert schnauben ließ.
»Hat der Mann, den du gekillt hast, auch nicht.«
Auch eine Sache, die ich verdrängte und vergessen wollte.
»Er war ein Fremdgeher.«
»Ach und das rechtfertigt es?«
»Was soll der Moralapostel Scheiß?« fragte ich verwirrt.
»Ja, das frag ich dich. Töte, wenn und so viele du willst aber steh auch dazu.«

»Ich stehe dazu! Ich sag bloß, dass ich den Sinn hinter einem Massaker an Neulingen nicht ganz checke.«

»Das hätte ich noch erklärt.« murrte Shiggi angepisst, was uns alle für den Moment verstummen ließ.

»Es wird auch die Profi Superhelden, sowie die Normalos, deprimieren wenn so viele junge Talente draufgehen und sie, sie nicht retten konnten. Das wird für eine schreckliche Stimmung in der ganzen Stadt sorgen und die Menschen an den Helden zweifeln lassen, ganz besonders an All Might.«
»Apropos, warum denkst du, dass wir es schaffen irgendwen zu killen bevor er oder seine Freunde auftauchen?« wollte ich wissen.

»Weil sie zu dem Zeitpunkt alle irgendwo anders gebraucht werden, da die eher unbrauchbaren Mitglieder der Schurkenliga in der ganzen Stadt für Chaos sorgen werden.«

»Trotzdem; das wird verdammt knappt.« sagte ich.
»Wir schaffen das.« antwortete er.

»Wisst ihr was? Die Mission braucht 'nen Namen. Wie wärs mit Mission Tod, den wir werden alle sterben, Shiggi. Oder verhaftet. Wenn uns nicht die Neulinge erledigen, dann die Helden, wenn sie vielleicht zehn Minuten oder so, später auftauchen.«

»Aber wenn es klappt, dann ist das Vertrauen in die Helden, die nicht mal sich selbst oder ihresgleichen beschützen konnten, erstmal dahin.« erwiderte er und wieder war es still.

Es war nicht die Frage, ob wir es tun, sondern ob es das wert sein würde.
Denn jeder in diesem Raum würde Shigaraki folgen, selbst in den Tod. Selbst, wenn es umsonst ist.

»Okay, ich geh mich dann mal betrinken. Wir müssen unsere letzten Tage auf dieser Erde ja ausnutzen, hm?«
Ich wollte mich aus Dabis Griff lösen doch überraschenderweise stand er mit mir auf, was mich alles mögliche gleichzeitig fühlen ließ.
Seltsame, positive Gefühle.

Im Flur und aus der Hörweite der anderen sah ich ihn verwirrt an.
»Alles klar bei dir?«
»Huh? Ja, warum auch nicht?«
»Weil du...« dich verhältst wie mein Freund, beendete ich den Satz in Gedanken.
»...mir gefolgt bist.«

»Ist das ein Problem?«
»Nein, es hat mich bloß überrascht.«
»Du hast es selbst gesagt: wir müssen unsere letzten Tage ausnutzen. Und wenn wir schon verrecken, dann will ich die Zeit vorher mit dir verbringen.«
»Du denkst also auch, dass wir sterben?«

»Jupp, das oder wir landen im Knast. Tomura ist ein kleines Kind mit ernsthaften Problemen und Komplexen, das nicht weiß, was es tut, aber scheiß drauf.«
»Tut gut so aufmunternde Worte zu hören.« brummte ich.

»Bist du nicht eh suizidal oder so? Was juckt's dich also?«
»Ich bin nicht aktiv suizidal...also glaub ich. Und keine Ahnung, ich dachte einfach, dass wir alle noch mehr Zeit hätten und Knast ist sowieso nichts für mich, also entweder leben oder sterben.«
»Dann hoffe ich, dass du leben wirst.«

»Ich hoffe, dass wir alle lebend da rauskommen.«

Himiko unterbrach unser Gespräch, indem sie hüpfend vor uns auftauchte.
»Lust auf'n Doppel Date? Vally und ich und du und Dabi. Das wäre doch super duper mega toll!«
»Drehst du jetzt komplett durch, Irre?« brummte der Schwarzhaarige und sah den blonden Flummi an, als wäre er gerade aus der Geschlossenen entflohen.

»Hey, ich find die Idee gar nicht so schlecht. Ich meine, vielleicht sterben wir...also wieso nicht?«
Jetzt sah mich der Feuermann an, als wäre ich gemeinsam mit ihr entflohen.
»Komm schon, das wird Spaß machen!« versuchte ich ihn zu überzeugen.

»Was werden wir machen?« fragte er.
»Bowlen...vielleicht gehen wir auch ins Schwimmbad, oh! oder ins Kinderparadis?«
»Fuck, nein.« brummte er.
»Hmm ich weiß nicht, high könnte das doch ganz lustig sein, oder nicht?«
»Odeeeer wir machen es nüchtern, ihr wisst schon...wie normale Leute.«
Da die Möglichkeit bestand bald tot zu sein, würden wir das vermutlich nur noch sehr selten sein

»Du komplett normaler Mensch hast dich da drinnen gerade gefreut, weil du ein Massaker veranstalten kannst.« konterte Dabi.
»Okay, fein, fein, nehmt eure Drogen. Also, haben wir einen Deal?«

Dabi und ich sahen uns an, dachten vermutlich beide: warum nicht?, und nickten.

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt