fuck me till i'm fine again

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»Oh mein Gott! Was ist passiert?«
Toga hatte mein leicht verwahrlostes, zu einer Kugel gerolltes Ich, im Küchen-Wohnzimmer auf der Couch gefunden.

Zum Glück schien das Haus heute so gut wie leer zu sein, so dass ich mich nicht erst in mein Zimmer schleppen musste.
»Akio hat Schluss gemacht.« antwortete ich mit gleichgültiger Stimme, während mein Kopf über die Pro und Kontras vom Leben debattierte.

»Was?! Warum??« fragte sie aufgebracht und setzte sich neben mich.
»Weil ich depressiv bin, keine Träume habe und ihn bloß aufhalten würde.« sagte ich, starrte dabei geradeaus.
»Das hat er gesagt?«
»Jup.«
»Ich bring' ihn sowas von um! Wo ist er?!«
»Vermutlich bei seiner Neuen.«
»Seiner was?! Er ist tot. Mausetot. Fischfütter.«

Ein schwaches Lächeln bildete sich auf meinen trockenen Lippen. »Danke aber lass ihn bitte leben, ja? Er hat ja Recht.«
»Hat er nicht! Du bist so viel mehr als deine Krankheit!«
»Meine Krankheit ist aber ein so riesiger Teil von mir, dass ich das eher bezweifle.«
Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht mehr, wie sich 'gesund sein' anfühlt.
Es machte mir fast schon Angst.
Ich lebe schon so lange auf diese Art, dass ich es mir anders gar nicht mehr vorstellen kann.
Fast so als hätte ich Frieden mit dem Schmerz geschlossen und ihn akzeptiert.

Toga seufzte laut. »Kann ich dir irgendwie helfen? Willst du Filme schauen? Snacks essen? Reden? Kiffen?«
»Nein, ich glaube..ich muss jetzt einfach etwas alleine sein. Aber Danke.«
»Okay, aber wenn was ist, dann schrei, ja? Und versuch' den Kopf freizukriegen.«
Ich schenkte ihr ein halbherzige Lächeln und nickte.
Sie verließ das Zimmer und ich war wieder alleine mit meinen Gedanken.

Klar, ich hatte Toga aber das war's dann auch wieder. Konnte mich, abgesehen von ihr, niemand genug lieben, um mich so zu nehmen, wie ich war?

Kaum, dass mir dieser Gedanke in den Kopf kam, tauchte ein Name vor meinem inneren Auge auf: Dabi. Er hatte mich immer so akzeptiert, wie ich war. Mit all meinem Schmerz und all meinen Fehlern.

Als mir das klar wurde, stand ich auf und marschierte auf sein Zimmer zu.
Keine Ahnung, was ich mir erhoffte.
Doch, ich wusste es. Ich wünsche mir, dass er mich hält und mir wieder sagt, dass alles okay wird. Dass er einen Weg findet, dass es mir besser geht.

Diesmal klopfte ich an und war erleichtert und ängstlich, als ich ein "Komm rein" hörte.

Kaum, dass ich die Tür geöffnet hatte und sich unsere Blicke trafen, hob er fragend die Augenbrauen. »Was ist passiert?«
Diesmal brauchte er sicher nicht mal seine Technik, mit der er sonst meine Gefühle und Gedanken las, da man mir sicher ansah, wie scheiße es mir ging.
Mein Gesicht war bestimmt leicht rot und angeschwollen.

»Mein Freund hat sich gerade von mir getrennt.«
»Warum?«
Es tat weh, es zum dritten Mal zu erklären, aber ich tat es trotzdem.
Nachdem ich es erzählt hatte, schwieg er erst einmal.

»Und wie kann ich dir jetzt helfen?«
Jetzt schwieg ich, da ich darauf keine genaue Antwort hatte.
»Ich...weiß nicht.«
Er seufzte. »Setz dich erstmal.«
Gesagt, getan. Wir saßen also nebeneinander auf seinem Bett und sagten kein Wort.

»Kannst du mich vielleicht...umarmen?«
Amüsiert hob der Ältere seine Braunen, zuckte dann aber mit den Schultern, so als wäre ihm alles gleich, und nahm mich in den Arm.

Mir wurde augenblicklich wärmer und sein Duft nach Freiheit, Lagerfeuer und Sommergewitter ummantelte mich. Ließ mich beschützt und willkommen fühlen.
Wie so oft, fühlte ich mich besser, wenn ich ihm nah war.

Seine Hände, die auf meinem Rücken lagen, fingen an mich zu kraulen, mich besser fühlen zu lassen.
»Ich will ihn einfach vergessen. Den Schmerz vergessen. Einfach Alles.« seufzte ich.

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt