best friend in love

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»Oh mein Gott! Sie ist echt heiß!« quiekte Toga, als ich ihr am Abend die Bilder von meinem Treffen mit Vally zeigte.
»Nett ist sie auch, du oberflächliches Monsterchen.« scherzte ich.
»Ja? Hast du ihre Nummer? Kannst du sie mir geben??« so aufgeregt, hatte ich Himiko schon länger nicht mehr erlebt.

»Ich kann sie fragen.«
Das tat ich dann auch und die Schwarzhaarige hatte kein Problem damit, wenn meine beste Freundin auch ihre Nummer hatte.
»Mach dir aber nicht zu große Hoffnungen, ja?«
Toga neigte dazu, sich zu sehr auf eine Sache zu fixieren und dann enttäuscht zu sein, wenn es nicht so klappt, wie sie wollte.

»Zu spät!« trällerte die Blondine, während sie dabei war mein Zimmer zu verlassen.
An der Türschwelle hielt sie dann nochmal inne und drehte sich zu mir. »Weißt du, ob sie auf Frauen steht?« ihre Stimme klang leicht verunsichert.
Ich schmunzelte leicht. »Tut sie.«
Kaum, dass ich die Worte ausgesprochen hatte, fing sie an zu grinsen und dann zu hüpfen.

Ich vermute, dass sie auch versucht hat, die Treppe runter zu hüpfen, da ich einen lauten Knall hörte.
»Alles okay?« schrie ich.
»Geht schon. Warte mal- ist das ein Knochen??«
»Was?!«
»Ich verasch' dich nur. Alles okay. Ich geh jetzt mit meiner Traumfrau schreiben.«kicherte sie und ich atmete erleichtert auf.
Hatte schon Angst, einen Krankenwagen rufen zu müssen, weil irgendwelche Knochen hervorguckten. Bei Toga wusste man ja nie..

»Lust zu zocken?« scheinbar war ich so in Gedanken gewesen, dass ich Shigaraki, der an meiner noch offenen Tür aufgetaucht war, nicht gleich bemerkt habe.
Was ich aber sofort bemerkte, war sein Outfit, da es das gleiche wie meines war.
Graue Jogginghose und ein viel zu großes, schwarzes T-Shirt.
Auch er schien es zu bemerken, sagte aber nichts.

»Klar. Schokolade, Chips oder beides?«
Er sah mich kurz verwundert, ehe er antwortete: beides. »Hab nichts anderes erwartet.« sagte ich schmunzelnd, ging an meinen Schrank und klemmte mir ein paar Snacks unter den Arm.
»Meinst du, das schmeckt auch zusammen?« fragte er, sah dabei leicht grübelnd aus.
»Hmm, keine Ahnung, lass es uns doch ausprobieren.«

Das taten wir dann auch, während wir Zombies abknallten und versuchten, nicht selbst draufzugehen.
Wir konnten uns allerdings nicht ganz einigen.
Shigaraki fand die Combi aus salzigem und süßen unglaublich lecker, ich eher mittelmäßig und fand, dass beides einzeln besser schmeckte.

»Dein Geschmack ist einfach scheiße.«
»Huuuh? Sagt der Mann, denn ich vor ein paar Tagen dabei erwischt habe, wie er saure Gurken mit Nutella isst! Was bist du? Schwanger?«
Er grummelte und ich notierte das als Sieg.
Wir spielten noch etwas weiter, bevor wir unhöflich von Dabi unterbrochen wurden, der das Zimmer, ohne zu klopfen, betrat.

»Partnerlook, ernsthaft? Ihr seid widerlich.« brummte der Riese.
»Eifersüchtig?« säuselte ich.
»Pff, auf was? Heute Nacht schläfst du schließlich bei mir und nicht bei ihm.« sagte er arrogant und ich war mir ziemlich sicher, dass sich Shigaraki neben mir an einem Stück Schokolade verschluckte.

»Aber ich muss schon sagen Lemü..zwei Typen auf einmal. Respekt.« lachte er.
»Siehst du uns rummachen oder Zombies killen? Hm?« brummte ich.
»Ist mir auch eigentlich egal. Ich wollte Shigaraki nur mitteilen, dass ich den Auftrag erledigt habe.«
»Gut.« antwortete dieser und nach einem kurzen Moment der Stille drehte sich der Feuermann wieder um und verschwand.

Auch nachdem er gegangen war, sagte keiner von uns beiden ein Wort, ehe der Blauhaarige kurz gähnte und mich dann fragend ansah.
»Du schläfst mit Dabi?«
»Nein, ich schlafe bei ihm. Großer Unterschied.«
»Warum? Ich dachte, ihr hasst euch.«
»Hmm, es ist eher so, dass er komisch sprunghaft ist und ich..ihn einfach mag. Schlafen tu ich bei ihm, weil er mir meine Albträume nimmt.«
»So, so..die meisten haben Angst vor Monstern unterm Bett. Aber du hast keine Angst, neben einem zu schlafen? Es hilft dir sogar?«

»Er mag zwar ein Monster sein aber...« mir fiel keine gute Fortsetzung für den Satz ein, also zuckte ich einfach mit den Schultern und schwieg.
»Pass einfach auf. Schwangere sind keine besonders guten Kämpfer.«
»Wie kommst du denn jetzt darauf? Ich würde niemals-« wieder redete ich nicht weiter, weil ich eben schon mehrfach den Gedanken hatte, mit ihm Sex zu haben, aber das musste Shigaraki ja nicht wissen.
»Hey, du hast mit dem Schwanger Thema angefangen!« verteidigte er sich, hatte dabei ein kleines, fast unsichtbares Grinsen auf den spröden Lippen.

»Oh, komm schon! Gurke mit Schokolade ist einfach...krank!«
Danach diskutieren wir weiter über komische Esssenskombinationen und Schwangere.

Spät abends ging ich in mein Zimmer zurück, wo eine aufgeregte Toga schon auf mich wartete.

»Du hattest Recht! Sie ist nicht nur echt heiß, sondern auch sympathisch und witzig, freundlich und hammer süß!«
Ich kicherte leich. »Du bist gerade die Süße. Echt putzig, wie du dich verhältst, wenn du verknallt bist.«
»Meinst du, sie könnte mich auch mögen? Hat sie gesagt, was sie mag? Oder was ihr Typ ist?«

»Nein, sorry. Wir haben noch nicht ausführlich über sowas gesprochen aber Toga, du bist echt toll also stress' dich nicht, ja?«
»Ich liebe dich!« quiekte sie überschwänglich und drückte mich fest.
»Oh, es ist schon spät..kann ich in deinem Bett schlafen, da du doch eh zu Dabi gehst? Meins ist so ungemütlich.«

»Hm? Von mir aus. Sabber aber bitte nicht schon wieder auf mein Kissen, klar?«
»Okidoki!«
Nachdem das geklärt war, zog ich mir meinen Pyjama an, putzte mir die Zähne und ging nach unten zu Dabi's Zimmer.

Besagter saß wieder am Fenster und rauchte.
»Ich dachte, du rauchst nicht.«
Er seufzte. »Mach ich auch eigentlich nicht aber..«
»Geht's dir nicht gut?« fragte ich.
»Hm?«
»Na, du hast gesagt, dass du nur rauchst, wenn du dich betrunken oder zuballern willst also...ist alles okay?«

»Nicht wirklich.« brummte er, zog an der Zigarette.
»Willst du drüber reden?«
»Nope, reden bringt nichts, außer dass man all den Scheiß wieder hoch holt und sich noch gefickter fühlt.«
»Hmm, manchmal hilft es aber beim verarbeiten.«
»Da gibts nicht viel zu verarbeiten, es ist ewig her.«
»Was denn?«
»Meine Kindheit, sagen wir einfach, dass sie nicht gerade schön war.«

»Das kann man sich denken.«
»Wieso?«
»Du bist ein Massenmörder, die haben meist nh beschissene Kindheit.«
Ein heiseres Lachen kam über seine Lippen, ehe seine Miene wieder hart wurde und er aus dem Fenster sah.

»Wie auch immer, es ist ewig her und mir auch eigentlich egal. Sie sind mir alle egal. Sollen sie doch verrecken.« brummte er, nahm einen letzten Zug, bevor er die Kippe aus dem Fenster warf.
»Auch Dinge, die ewig her sind, können einem in der Gegenwart noch weh tun.«
Wieder lachte er. »Weh tun? Du bist süß. Ich war bloß davon genervt, nicht verletzt.«

»Okay.« ich lächelte leicht. Wenn er sich das selbst einreden wollte, dann bitte.
»Sag mal, was hält eigentlich dein Freund davon, dass du mit mir schläfst?«
»Neben dir.« korrigierte ich heute schon die zweite Person. »Und er weiß es nicht. Er weiß nicht mal, dass ihr oder dieser Ort existiert.«
»Wow, du musst ihn ja wirklich lieben, wenn du ihm so sehr vertraust.« sagte Dabi.

»Ich liebe ihn und deshalb will ich ihn davon fern halten. Er soll sich nicht noch mehr Sorgen um mich machen.« murmelte ich.
»Ehrlichkeit ist wichtiger als Gefühle.«
»Findest du? Ich finde, Notlügen sind okay, wenn man sie benutzt, um jemanden zu schützen.«
»Aber im Endeffekt sind es auch nur Lügen aber mach was du willst.«

Nachdem auch das geklärt waren, legten wir uns beide ins Bett.
Er schien müde zu sein und schlief gleich ein.
Ich jedoch ging noch kurz an mein Handy um Akio, Gute Nacht zu schreiben.

Gute Nacht, Babe. Hast du vielleicht morgen Zeit? Ich würde dich gerne sehen.

Grinsend tippte ich eine Zusage.

Dann bis morgen, mein Engel.
Ich liebe dich.

Ich erwiderte seine Worte und schlief mit einem Lächeln auf den Lippen und an der Seite von Dabi ein.

~~
Als ich am Anfang des Kapitels nach einem Spitznamen für Toga gesucht habe, fiel mir 'Monsterchen' ein. Und sofort sind mir 100 Erinnerungen in den Kopf gekommen, da dass der Spitzname war, den ich einer Freundin gegeben habe, die mir sehr wichtig war und die mir auch sehr weh getan hat.
Also, Monsterchen, falls du das jemals, aus welchem Grund auch immer, lesen solltest: Ich hoffe, dass es dir gut geht. Oder wenigstens besser. Und ich hoffe, dass du in der Zukunft nicht mehr so scheiße mit den Herzen von Menschen umgehst, denen du wirklich etwas bedeutest.

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt