memories

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»Fuck, du bist so eng.« hauchte er mir ins Ohr.
Stieß dabei so tief in mich, dass mein Kopf leer wurde und mein Körper kribbelte.
Vor lauter Stöhnen bekam ich kaum noch Luft, dass er mich mit seinen Küssen erstickte oder mit seiner Hand würgte, machte es auch nicht gerade besser.

Aber ich liebte es.
Liebte, wenn seine Hand auf meine Haut knallte.
Seine Lippen auf meine trafen.
Und sein Schwanz mich so gut fickte, dass ich Angst bekam, süchtig nach ihm zu werden.

Denn Dabi wäre eine gefährlichere Droge, als all die Pillen und der Scheiß, den ich schon genommen hatte.

Nachdem wir beide erneut gekommen waren, hatte er sich schnell geduscht und angezogen, während ich noch halb gelähmt im Bett lag und die Nachbeben der mehreren Orgasmen auf mich wirken ließ.

Der Grund, dass Dabi es so eilig hatte war dass Shigaraki ihn auf eine Mission geschickt hatte.
Es war nur ein einfacher Auftrag, aber einer der ihn für eine Weile aus dem Haus brachte, so dass  wir alles für seine Party vorbereiten konnten.
Und pünktlich zu seinem Geburtstag sollte er dann wieder hier sein.

»Stirb nicht.« befahl ich ihm.
»Zu Befehl. Und vermiss' mich nicht zu sehr, klar Lemü?«
»Niemals.« erwiderte ich.
Ein Schmunzeln lag auf seinen schönen Lippen, als er das Zimmer verließ.

Und ich hatte die Befürchtung, dass wir in dieser Sekunde beide wussten, dass ich log.

»Nein, nein, das muss da hin!« schrie Toga hysterisch.
Sie hatte beschlossen die Anführerin der Partyorganisation zu werden, was mich eher so mäßig freute, da sie echt herrisch werden konnte.

»Ugh, wie kann man so unfähig sein? Süße, könntest du aus Shigaraki's Zimmer noch Süßes holen? Das gute Zeug hat er unter seinem Bett.«
»Geht klar.« erwiderte ich unbekümmert.
Erst gute 5 Sekunden später wurde mir klar, was das bedeutet.

Schnell scannte ich den Raum auf der Suche nach Shigi und entdeckte ihn.
Er war dabei eine Girlande aufzuhängen und stellte sich dabei echt...dumm an.
Aber das hieß, dass sein Zimmer leer war und ich endlich das tun konnte, weshalb ich überhaupt hergekommen war.

Den Mörder meines Vaters zu finden und zu töten.

Ich spazierte langsam aus dem Raum und auch die Treppen schlenderte ich nur langsam hoch, um mir nichts anmerken zu lassen.
Aber kaum dass ich in seinem Zimmer stand, hetzte ich wie eine Verrückte hin und her.

Öffnete und schloss Schränke, nahm sein Bett halb auseinander, scannte den Fußboden und die Wand ab und ich fand...nichts. Absolut gar nichts.

Ich wusste ja nicht mal, wonach ich überhaupt suchte.
Er wird ja wohl kaum eine Liste mit all ihren Opfern und Mördern führen.

Geschlagen und seufzend bückte ich mich um den Süßkram unter seinem Bett hervorzuholen, wobei mein Blick auf seinen Nachtisch fiel.
Nein...das wäre zu auffällig. Oder?

Vorsichtig öffnete ich die Schublade.
Kopfhörer, Gleitgel, Mangas und Gummibärchen.
Das übliche eben.

Als ich mir meiner Hand vorsichtig durch sein Zeug wühlte, fiel mir auf, dass der Boden locker war. So als wäre er nur draufgelegt worden.
Ich wollte mir keine Hoffnung machen aber ich konnte gar nicht anders.

Mit einem Stift der auch in im Nachtisch lag stocherte ich in der Schublade herum und tatsächlich war ein weiterer Boden unter dem ersten.

Shigaraki du verdammtes Genie.
Aber du hättest es noch besser sicher sein, vielleicht mit einem Schloss.

Dankbar, dass er nicht so weit gedacht hatte, holte ich den gesamten Inhalt des Verstecks hervor, der nur aus vielen, einzelnen und losen Blättern mit unzähligen Namen, die in zwei Spalten eingeteilt waren bestand.

Himiko - Ren Satō
Spinner - Shou Suzuki
Twice - Takumi Itō
Shigaraki - Himari Nakamura

...

Bingo.
Wow, ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach werden würde. Da führt dieser Psycho doch tatsächlich eine Liste mit all den Opfern der Schurkenliga und ihren Mördern.

Die vielen, voll beschriftete Papiere in meinen Händen erschreckte mich aber für sowas hatte ich jetzt keine Zeit.
So schnell wie nur irgendwie möglich überflog ich die Namen auf der Suche nach dem meines Vaters.

Mein Herz klopfte wir verrückt.
Was würde ich tun, wenn jetzt jemand hereinkommen würde?
Wie würde ich mich erklären?
Sie würden mich töten.

Meine Hände zitterten, was das Lesen erschwerte und mich noch saurer machte.

Keine Ahnung, wie lange ich wie ein zitterndes Wrack auf dem kalten Boden saß aber irgendwann, nach unzähligen Namen und Blättern, sah ich den Namen meines Papa's.
Ihn, unter tausend Anderen, auf diesem zerflederten Papier zu sehen, versetzte mir einen Stich.
Und neben seinem Namen stand...

Sie kicherte leise, was mich in Panik versetzte.
»Shhh willst du, dass wir aufliegen?«
Schnell schüttelte sie den Kopf, wollte ebenfalls nicht verlieren.
Wie so oft hatten wir unseren Papa dazu überredet, mit uns Verstecken zu spielen.
Trotz dessen, dass er viel zu tun hatte, nahm er sich immer die Zeit um mit seinen Töchtern zu spielen.
Egal wie viel Arbeit sich auf seinem Schreibtisch ansammelte und egal, dass er müde und erschöpft war. Er tat alles, um uns glücklich zu machen.

»Hab ich dich!« ertönte eine fröhliche Stimme, als er mich aus dem Kleiderschrank hob und in der Luft umher wirbelte.
Meine kleine Schwestwr entdeckte er nicht, da ich mich vor sie gesetzt hatte und auch ein paar mehr Kleidungsstücke über sie gelegt hatte.
Ich beschützte sie.
Und während ich in der Luft umher "flog" und mein Bauch kribbelte, lachte ich nicht nur weil es Spaß machte, sondern auch weil wir ihn überlistet hatten und ich sie gedeckt hatte.
Ich war stolz.

Etwa eine halbe Stunde später gab unser Vater auf und das kleine Ding sprang quietschvergnügt aus dem Schrank.
Und als meine Mutter uns alle zum Auto rief, weil ein Ausflug geplant war, drückte sie mich fest.
»Danke, Sisi.« Seit sie im Englischunterricht das Wort "Sister" aufgeschnappt hatte, sagte sie es andauernd.
Sie lernte es schneller, als die einfachen Worte "Mom" und "Dad". Ich sagte es nicht aber es freute mich.
»Danke, dass du mich beschützt hast.«

»Ich werde dich immer beschützen.«


»Was?« keuchte ich und starrte wir versteinert neben den Namen meines Vaters.
Denn anstatt den Namen seines Mörders, bekam ich nur einen schwarzen Fleck.
Jemand hatte den Namen übermalt.
Ich hielt das Papier gegen's Licht, fuhr mit den Fingerspitzen rüber aber nichts.
Die Person musste mit dem Stift so fest aufgedrückt haben, dass es unmöglich war noch etwas zu erkennen.

Aber warum? Und wie?
Ich hatte doch niemanden davon erzählt.
Und selbst wenn, wer weiß schon von diesem Versteck?

Als mir eben genau dieser Gedanke durch den Kopf ging, erstarrte ich endgültig zu Stein und eine Gänsehaut zog sich von meinem Nacken bis über meine Arme und mein Herz.

Denn...wer außer den engsten Mitgliedern konnte davon wissen? Und was wollte die Person verbergen? Wenn wollte sie schützen?
Sich selbst, vielleicht?

War einer meiner neuen Freunde der Mörder meines Vaters und der Grund dafür, dass alles schief ging?

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt