thats not me

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»War das ihr erster?« fragte Vally, die auf dem Sofa saß, wo ich vorhin, auf Dabi lag.
»Jup.« antwortete der Riese, während wir uns neben sie setzten.
»Süß. Sie scheint es aber gut wegzustecken.« stellte die blauäugige fest.
»Sie sitzt neben dir.« murmelte ich.
»Oh ja, sorry. Du scheinst recht ruhig zu sein. Bist du ein Psychopath wie unser Dabi hier?« fragte sie.
»Ähm, nein. Dabi hat mir was zur Beruhigung gegeben.«
»So, so.« säuselte sie, nippte dabei leicht an ihrem Weinglas.

»Stört es doch gar nicht, dass wir deinen...Freund? Getötet haben?« fragte ich das, was ich auch schon vorhin wissen wollte.
»Freund?« sie lachte leicht. »Er war bloß ein Kunde, Süße.«
»Kunde?« fragte ich verwirrt.
»Sie ist nh Nutte.« erklärte Dabi trocken.
»Escort-Dame.« berichtete sie ihn mit einem finsteren Blick.

»Wo ist der Unterschied?« wollte ich wissen.
»Nun, ich schlafe nicht nur für Geld mit Männern, manchmal begleiten ich sie auch nur. Spiele ihre Freundin, vor den Eltern oder werde ganz einfach nur für meine Gesellschaft bezahlt.«
»Achso.« Ich dachte darüber nach, wie lange sie das schon tat? War das vielleicht der Grund für die Trennung der Beiden?
Naja, es ging mich ja nichts an, also blieb ich still.

Zumindest für zwei Minuten.
»Können wir tanzen?« fragte ich in die kleine Runde. »Hier?« fragte Vally verwirrt.
»Mir egal wo.«
»Ich kenn' einen guten Club.« sagte Dabi.
»Wieder ein Ort, wo du früher oft mit ihr warst?«  brummte ich, bekam dafür nur einen verwirrten Blick des Feuermann.

15 Minuten später befanden wir uns im Inneren eines Clubs, der erstaunlich gute Musik spielte.
Und trotz der riesigen Menschenmenge fühlte ich mich wohl, wohl in meiner Haut und Seele.

Dabi, der kurz nach dem wir eingetreten waren, verschwunden war, kam in dieser Sekunde mit einer Dose Limo wieder.

Nach einem kurzen kramen in seiner Jackentasche, hatte er das durchsichtige Tütchen mit Pillen von vorhin rausgeholt.
»Was sagst du Vally?« fragte er.
»Hach, das weckt Erinnerungen. Und wenn du die gleichen Erinnerungen wie ich hast, dann weißt du, dass ich zu einem Trip niemals Nein sage.«

Ich war schon am Tanzen, als die beiden noch redeten, bekam aber aus dem Augenwinkel mit, wie er ihr die Droge auf die Zunge legte und sie angrinste. Warum hatten sie sich bloß getrennt?

Ich versuchte, nicht weiter darüber nachzudenken. Konzentrierte mich bloß auf die Musik und die flüßigen Bewegungen meines Körpers.

All die Menschen, die sonst ein Gefühl von Unwohlsein in mir ausgelöst hätten, sorgten nun dafür, dass ich mich entspannt fühlte.
Wie ein Teil von etwas. So als wären wir alle miteinander verbunden.

Bald schon hatte ich Vally und Dabi aus den Augen verloren, doch ich beschloss, dass ich auch ohne sie klar kommen würde.

Nach wenigen, weiteren Minuten fiel mir auf, wie sehr ich schon schwitzte. Und außerdem hatte ich Durst, also schlängelte ich mich durch die Massen bis ganz nach vorne zu Theke.

Viele Menschen riefen gleichzeitig ihre Bestellungen, also dauerte es etwas, bis ich rankam.

Nachdem ich das Glas Cola geleert hatte, suchte ich die Toiletten auf, nicht weil ich auf Klo musste, sondern weil ich etwas erledigen musste.

Kaum, dass ich die Kabine hinter mir geschlossen hatte, hatte ich schon mein Handy am Ohr.
Hatte beschlossen meinen Freund anzurufen.

»Babe? Alles okay?« hörte ich seine raue, verschlafene Stimme am anderen Ende der Leitung. »Klar, wieso sollte es das nicht sein?«
»Weil es mitten in der Nacht ist und du telefonieren nicht leiden kannst?«
»Ja, richtig. Ich wollte dir auch bloß sagen, wie sehr du mir fehlst und dass ich dich so bald wie möglich wieder sehen will.
Ich hörte sein leises Lachen. »Ich dich auch. Ich vermisse dich und bin froh darüber, dass es dir wieder besser geht.«

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt