lets get you a lollipop

701 32 1
                                    

Die Sekunde, in der ich die Augen öffnete, war auch die, in der ich mir wünschte, es nicht getan zu haben.

Ich fühlte mich ekelhaft. Mein Kopf schmerzte und mir war zu übel, als dass ich mich auch nur einen Millimeter hätte bewegen können.
Verdammt, was hatte ich mir bloß dabei gedacht?
Ach richtig, ich hatte nicht nachgedacht!
Normalerweise finde ich das gut, da es eine Menge Erinnerungen unterdrücken kann aber in der gestrigen Situation war es einfach nur dumm.

Deswegen trinke ich nicht - es sorgt dafür, dass mir alles egal wird.
Und außerdem habe ich eine Mission und bin nicht zum Spaß hier. Einer von ihnen könnte sogar der Mörder meines Vaters sein und ich mache so was!

Allerdings..., wenn man all das mal ignoriert, dann war es ein schöner Abend. Selten - nein, nie zuvor hatte ich mich so frei gefühlt.
Fast so, als könnte alles wieder gut werden.
Aber eben nur fast.

Während mein Kopf Gedanken über mögliche, zukünftige Szenarien mit der Truppe aus Killern entwarf, merkte ich erst das ganze Ausmaß meiner gestrigen Entscheidungen.
Ich hatte mich schon die ganze Zeit gewundert wieso mein Körper so steif war, mein Kopf und Nacken dafür aber, also abgesehen von den leichten Schmerzen durch den Alkohol, in Ordnung waren.

Nun, das lag daran, dass ich scheinbar beschlossen hatte auf Shigaraki's Oberschenkeln zu übernachten. Besagter schlief zum Glück noch und auch ich schaffte es, trotz des Schreck's, meinen Oberkörper langsam aufzurichten.

Mit leicht zusammen gekniffenen Augen sah ich mich in dem glücklicherweise abgedunkelten Raum um. Ich zählte die Leute und bis auf Dabi schienen alle noch zu schlafen. Er war vermutlich unterwegs und stellte irgendeinem Gör ein Bein.
Bei dem Gedanken daran, musste ich leicht schmunzeln.

Mühsam stand ich auf. Wohl zu schnell, da sich alles anfing zu drehen und ich mich an der Couchlehne festkrallte, um nicht zu fallen.
Gut, meine Nummer Eins Mission vor natürlich die Rache für meinen Vater aber meine Mission für den Moment war einfach: es ins Bad schaffen, ohne zu kotzen, auf Klo gehen und mein Gesicht waschen, es irgendwie die Treppen hoch schaffen, mir gemütliche Sachen anziehen und mich dann ins Bett kuscheln, um diesen schrecklichen Tag zu verschlafen.

Das sollte im Bereich des Möglichen sein...oder?

Es stellte sich schnell heraus, dass dem nicht so wahr als es schon beim ins Bad kommen Schwierigkeiten gab. Denn mir war so fürchterlich übel, dass ich Angst hatte, alles vollzukotzen.

»Wow, du siehst echt scheiße aus. Warum?« hörte ich Dabi brummen, der sich locker gegen den Türrahmen zum Flur gelehnt hatte und mich amüsiert ansah.
»Die bessere Frage ist, warum du nicht?« nörgelte ich. Er sah komplett frisch aus, das war nicht fair!
»Ach, gibst du endlich zu wie unglaublich attraktiv ich bin?« lachte er.
Da hat aber jemand gute Laune. Schön für ihn.

Mir viel, dank meines brummenden Schädels, nicht mal ein guter Konter ein.
»Du siehst auf jeden Fall nicht wie jemand aus, der letze Nacht gefeiert hat..« stellte ich fest.
»Gefeiert? Tch, das gestern war noch gar nichts.«
»Ohhh, ein Alkoholiker ist er auch noch!«

»Ich hab nicht von Alkohol geredet.«
»Also ein Junkie? Toll.«
»Verurteilst du Menschen immer so schnell?«
»Wo hab ich dich verurteilt? Denn das ist das letzte, was ich tun würde. Und überhaupt, warum rede ich eigentlich mit dir?«

Unsere hitzige Unterhaltung schaffte es ironischerweise meinen Kopf etwas abzukühlen und ich konnte laufen, ohne mich zu übergeben.
Also lief ich an dem Riesen vorbei und Richtung Bad.

Es gab mehrere Bäder, oben und unten jeweils eins für Männer und Frauen und auch ein riesiges Gemeinschaftsbad für alle Geschlechter.
»Wohin so schnell Lemü?« fragte Dabi, der es blitzschnell geschafft hatte sich mir in den Weg zu stellen.
»Aufs Klo. Damit ich niemanden "versehentlich" ankotze.« murrte ich und funkelte ihn finster an - vermutlich einfach nur weil ich miese Laune hatte, was auch nicht wirklich fair ihm gegenüber war.

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt