double date

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»Ich war noch nie in sowas.« teilte mir Dabi mit, als ich mir gerade einen Eyeliner zog.
»Im Kinderparadis?»
«Ja.«
»Warum nicht?«
»Keine Ahnung. Familienausflüge waren nie so unser Ding.«
»Vermisst du es?«
»Man kann nichts vermissen, was man nie hatte, Dummie.«

»Nun, man kann sich aber danach sehnen.«
»Vielleicht.« brummte er, sah dabei leicht genervt auf seine Handyuhr. Die Ungeduld in Person - wie immer.
»Ich war als Kind oft an solchen Orten und ich liebte es immer so sehr, dass ich gar nicht mehr nach Hause fahren wollte. Mein Vater hat mich dann immer mit irgendwas Süßem bestochen.«
»Süßem?«
»Jupp, früher fand ich süße Sachen besser, heute bevorzuge ich salziges. Aber nichts geht über Kuchen oder Torte, mit einer Tasse Kakao.«

Während ich sprach, merkte ich wie er auf mich zukam und seine Arme von hinten um mich legte.
»Ich weiß so vieles noch nicht von dir.« raunte er, war so nah an meinem Ohr, dass ich wohlig erschauderte.
»Wir haben alle Zeit der Welt...oder so 30 Stunden.« den in besagter Zeit würde circa die Mission losgehen, die über Leben und Tod entschied.

Nach Shiggis Versammlung waren ein paar Tage vergangen, in denen ich entweder bei Dabi, Twice und Spinner, oder Toga war. Sie und Valley führten allerdings eine Fernbeziehung, weshalb die Blondine immer öfter wie besessen auf ihr Handy starrte.
Heute fuhr die Schwarzhaarige allerdings extra her um ihre Freundin vielleicht zum letzten Mal zu sehen - es war zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, dass sie draufgeht.

Doch da mir das Leben meiner besten Freundin mehr am Herzen lag als mein eigenes, würde ich alles tun, um sie zu beschützen. Uns alle, im besten Fall. Ich wollte keinen von ihnen verlieren.

Ich schloss die Augen, atmete unauffällig seinen einzigartigen Geruch ein und seufze.
Wollte am liebsten für immer in seinen Armen verweilen.
Dabi hatte es scheinbar auch nicht eilig loszufahren. Mit dem linken Arm zog er mich näher an sich, küsste spielerisch mein Ohrläppchen. Was er in mir auslöste - Zufriedenheit, Entspannung, Wohlbefinden - war schöner und intensiver als jede Droge.
Als sein Atem erneut meinen Nacken streifte fühlte ich mich regelrecht high.

Fast automatisch legte ich meinen Kopf zur Seite, lud ihn ein, mich weiter zu berühren.
Als er das auch tat und meinen Hals küsste, sowie leicht in die sensible Haut biss, erzitterte mein Herz.

»Ihr seid echt süß aber wie müssen los.« teilte uns Toga mit, die wie aus dem nichts im Türrahmen aufgetaucht war.
Eigentlich waren wir ja fertig und trotzdem war ich etwas enttäuscht, dass sie uns nicht noch fünf Minuten länger gegönnt hatte.

»Jede Minute, die ihr hier rumtrödelt, ist für mich eine Minute weniger mit Vally.«
»Ja, ja. Du hast ja Recht.« gab ich zu und löste mich eher unfreiwillig aus seinen warmen, starken Armen.

Wir liefen die Treppen runter und ich setzte mich wie schon viele Male zuvor, aufs Motorrad. Dabi drückte mir wieder ein Helm in die Hand und ich musste grinsen. »Das ist echt süß, danke.«
»Nenn mich noch einmal süß und ich werf dich höchstpersönlich runter.«
Ich lachte und tippte auf den Helm. »Dafür hab ich ja den.«
Kopfschüttelnd setzte er sich ebenfalls hin und nur wenig später fuhren wir los.

Himiko wollte Vally alleine vom Zug abholen, also würden wir uns direkt vor dem Kinderparadis treffen.

Mittlerweile hatte ich beim Fahren auch keine Angst mehr, vertraute auf den Fahrer und genoss einfach den Wind in meinen Haaren und das Gefühl von Freiheit in meinem Herzen.

An besagten Ort angekommen, stellte Dabi das Motorrad ab und lehnte sich mit mir gemeinsam an die Wand des Gebäudes.
Sie war frisch gestrichen und glatt, was ich schade fand, da ich alte und schon leicht zerfledderte Häuser schöner, magischer fand - doch das wäre an diesem Ort - für Kinder gemacht - , wohl eher ungünstig und für Eltern abschreckend.

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt