the way he looks at you

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»Okay, ihr versteckt euch da und du da. Oh und mach das Konfetti bei der Gelegenheit gleich etwas zur Seite. Jap, genau so.«
Die Vorbereitungen waren mittlerweile zu einem Ende gekommen und Dabi dürfte auch jede Minute eintreffen.

Es waren viele Leute gekommen, mehr als mir lieb waren. Ein Haufen Verbrecher, Schurken und viele, sehr viele leicht bekleidete Frauen.

»Wer hat die eingeladen? Sind das seine One Night Stands oder was?« fragte Vally lachend.
Doch ich war mit den Gedanken ganz wo anders.
Bei meinem Papa und meiner Schwester, bei denen ich keine Ahnung mehr hatte, wie ich sie rächen sollte.
Wie komm ich jetzt an den Namen?
Fuck, was soll ich bloß machen?

»Alles okay?« fragte die Schwarzhaarige, als ich nicht antwortete.
Auch heute sah sie wunderschön aus.
Trug ein rosafarbenes Kleid mit Glitzer, auch ihr Make Up glitzerte und brachte ihre blauen Augen zum Vorschein.
Ihr schwarzes Haar war zu Butterfly Braids geflochten und ich hatte das Gefühl, dass selbst ihre dunkle Haut irgendwie schimmerte.

»Oh, ja klar! Ich war nur in Gedanken.«
»Bei Dabi?« fragte sie schmunzelnd.
»Nein, er nimmt nur so 60 Prozent meiner Gedanken ein.« erklärte ich nüchtern.
»Na dann.« lachte sie und nippte an ihrem Getränk. »Sollen wir dir auch was holen?« wollte sie wissen.

Ich, auf genug Benzos, um einen ausgewachsenen Mann auszuknocken, schüttelte bloß den Kopf.
»Hat Toga dich schon bemerkt?«
Lächelnd schüttelte sie den Kopf. »Nein, ich hab das Gefühl, dass sie so in die Vorbereitungen vertieft ist, dass sie gar nichts mehr bemerkt.«
»Wohl wahr.«

»Sie ist echt süß, wenn sie so aufgekratzt ist.« murmelte Vally und starrte in Richtung der Blondine, die einen Ballon an einer Lampe befestigte.
»Ist sie doch fast immer.« erwiderte ich grinsend.
»Ja? Na ja, ich seh sie ja zum ersten Mal..«
»Ihr habt viel geschrieben, nicht?«
»Mhm-hm. Tag und Nacht.«
»Magst du sie?«
Ich hoffte, dass du Antwort "Ja" sein würde.
Hoffte es für meine beste Freundin und dachte in der Sekunde nicht daran, dass Himiko vermutlich nicht die beste Partnerin wäre, dass sie eine seltsame Auffassung von Liebe hatte und dass sie Vally zerstören könnte.

»Schon, aber...« Sie seufzte. »Ich hätte eben einfach zur Abwechslung mal eine gesunde Beziehung. Toga ist toll, keine Frage aber ich bin gerade in meiner Heilungsphase, also..«
»Also?«
»Also hoffe ich, dass ich mich nicht noch mehr verliebe.«

In der Sekunde bemerkte Himiko endlich Vally und rannte auf uns zu.
»Hey! Ich bin so froh, dass du gekommen bist!« brabbelte die Blondine aufgeregt.
Auch sie sah heute bezaubernd aus aber das war ja meistens der Fall.

»Ich auch. Ist das Kokos Parfüm?«
»Ja! Magst du es?«
»Kokosnuss ist mein liebster Luft, also ja.«

Schmunzelnd wendete ich mich von den beiden ab und suchte mir ein gemütliches Plätzchen hinter der Couch, wo schon Mr Compress und Kurogiri versteckt waren.

»Er wird es hassen.« sagte Kurogiri.
»Was?« fragte ich verwirrt.
»Das alles. Er wirkt auf mich nicht wie die Art Mensch, die gerne ihren Geburtstag feiert.«
»Er mag Party's, Frauen, Alkohol und Drogen also dürfte es okay sein.«
»Frauen? Wie in Mehrzahl? Ich dachte, ihr seid zusammen.« murmelte Mr Compress mit einem verwirrten Gesichtsausdruck.

»Warum denken das alle?«
»Du hast letztens sein Shirt getragen.« sagte Kurogiri.
»Ich hab dich auch schon morgens aus seinem Zimmer kommen sehen.« ergänzte die Mumie.
»Und er duldet dich länger als zehn Minuten in seiner Nähe! Ich geh ihm immer schon nach fünf auf die Nerven..« murrte Spinner, der plötzlich neben uns aufgetaucht war und sich zu uns dazu quetschte. Es war mittlerweile ziemlich eng.

»Ja! Und du hast seinen Kuchen für heute gebacken!« - Twice, der über uns auf der Couch saß und grinste.
»Ja, weil ihr alle unfähig seid und ich wollte, dass man das Ergebnis dann auch wirklich essen kann, ohne Angst zu haben, sich den Magen zu verderben...«

»Valider Punkt.« stimmte mir Kurogiri nickend zu.
Glücklicherweise kamen wir nicht mehr dazu, die  komplizierte Beziehung von Dabi und mir weiter zu analysieren, da Besagter zur Tür herein kam und alle "Überraschung!" riefen.

Der Schwarzhaarige stand völlig überfordert in der Raummitte, also ging ich als erste auf ihn zu und umarmte ihn. Nur kurz. So flüchtig, dass er es nicht einmal erwidern konnte.
»Happy Birthday, du Psycho.« hauchte ich.
»Danke, Kleines.«

Nach mir gratulierten ihm immer mehr Leute, die Musik wurde aufgedreht und die Stimmung wurde von Minute zu Minute besser.
Bei allen, außer dem Geburtstagskind.

Er sah irgendwie gequält aus, was die Leute, hauptsächlich Frauen, die an ihm gingen, nicht bemerkten.
Dabi lächelte und das war für sie genug.
Sein Lächeln war so schön, wie die Sonne, doch es erreichte seine Augen nicht- denn die waren wie aus Eis. Kalt und hart.

Besorgt näherte ich mich ihm und seinen Anhängerinnen, die mich sofort kritisch von oben bis unten abcheckten.
»Ich will euch nicht stören aber können wir kurz reden?« fragte ich.
»Du störst aber.« zischte eine Frau.
Sie war attraktiv, doch die Art, wie sie schaute und sprach, machte sie hässlich.

»Genau. Verzieh dich.« brummte eine andere, die es ebenfalls schaffte wunderschön und dennoch enorm abstoßend zu sein.
Er ignorierte sie völlig, entschuldigte sich nicht mal, als er mir wortlos in den Flur folgte.

Hinter uns hörten wir eine Menge Gezische und Beleidigungen, was weder ihn, noch mich, sonderlich störte.

»Ist alles okay?«
»Warum sollte es das nicht sein?«
»Du wirkst traurig.«
Er lachte. »Bullshit. Ich weiß nicht mal, was das ist.«
»Du weißt schon, dass du bei mir nicht lügen musst? Dieses "Ich bin eiskalt und hab keine Gefühle"-Getue zieht bei mir nicht.«brummte ich, verschränkte die Arme und sah ihn auffordernd an.

»Gut, dann bin ich halt kein großer Fan von meinem Geburtstag. Zufrieden?«
Er sah mich nicht an.
»Warum?«
»Denk' mal nach, du weißt doch sonst immer alles.« erwiderte er angepisst.
»Wow, ich meins nur gut, okay?«
»Ja, ich auch. Such' dir jemanden, der deine Hilfe will, klar?«

»Ich-«
»Nein. Es sollte dir egal sein, wie's mir geht. Mich juckt dein Wohlbefinden ja auch nicht.«
Okay, er ist einfach nicht gut drauf, nehm es dir nicht zu Herzen, nehm es dir nicht zu Herzen, nehm es dir nicht zu Herzen!!

Spoiler: Ich nahm es mir zu Herzen.
So sehr, dass ich spürte wie es verkrampfte und ich begann mich unwohl zu fühlen.

»Gut, dass wir das geklärt haben. Entschuldige mich nun, ich war nämlich mitten in einer Unterhaltung, als du mich mit deinem möchtegern-therapeutischen Mist gestört hast.«
Mit diesen Worten drehte er sich um ging zurück zurück zu den Frauen, die mir sofort arrogante Blicke zuwarfen.

Wie ein graues Schlückchen Wasser stand ich im langen Flur. Die küssenden Paare um mich herum ignorierte ich völlig und auch die tanzenden und schon leicht betrunkenen Menschen vor mir.

Fast automatisch suchte mein Blick hilfesuchend nach meiner besten Freundin. Doch die saß gerade auf Vally's Schoß und machte mit ihr rum.
Ich freute mich für sie. Für die beiden.

Als später der Kuchen angeschnitten wurde und Twice meinte, ich hätte ihn gebacken, sah mich Dabi nicht mal an.
Auch nicht, als ich wenig später die Party verließ und nach draußen ging, um frische Luft zu schnappen, was mich beruhigen sollte, aber genau nichts veränderte.

Nun, außer dass ich nun ein gebrochenes Herz hatte und fror. Fantastisch.

Was war in ihn gefahren?
Oder war er schon immer so und ich hatte es einfach nur verdrängt?

»Hey, Süße. Alles okay?« fragte Himiko, die plötzlich hinter mir aufgetaucht war.
»Eh ja, Dabi hat nur Zeugs gesagt, was ziemlich verletzend war, sowas von wegen, ich sei ihm egal. Vermutlich hatte er ein miesen Tag oder irgendwas ist passiert...hmm vielleicht ein Geburtstagstrauma oder-«

»Hey, hey, stopp! Du kannst sein Verhalten nicht rechtfertigen, nur weil du die Art, wie er dich ansieht, magst.«
»Hä?«
»Du magst, wie er dich ansieht. Wie er dich fühlen lässt. Und deswegen rechtfertigst du sein arschiges Verhalten.«

Das Wort arschiges ließ mich kurz schmunzeln, ehe ich wieder ernst wurde.
»Wie sieht er mich denn an?«

»So als hätte er realisiert, wie es sich anfühlt, sich um jemanden zu sorgen. So als würde nur dein Lächeln ausreichen, um sein Herz zu erweichen. Und ich glaube, das macht ihm Angst. Und dass er dich dafür hasst. Deshalb liegen in seinem Blick so viele Emotionen gleichzeitig, dass mir ganz schwindelig wird.«

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt