Mitten in der Nacht schreckte ich, nach Luft schnappend, aus einem furchtbaren Alptraum hoch.
Barbie, die durch meine hektische Bewegung wach wurde, sah mich fragend an.
Während ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu kriegen, streichelte ich ihr beruhigend über ihr schwarzes Fell.Seit wir hier waren, an diesem Ort voller komischer Menschen, hatte sie angefangen zusammen mit mir in einem Bett zu schlafen. Auf meiner Brust, um ganz genau zu sein.
»Tschuldige, dass ich dich geweckt habe. Keine Sorge, es ist alles gut. Bloß ein weiterer, dummer Alptraum.«
Diese hatte ich immer noch ständig und je schlimmer mein Tag war, desto schlimmer war auch meine Nacht.In letzter Zeit und besonders nachdem Dabi plötzlich beschlossen hatte auf Abstand zu gehen, waren sie wieder schlimmer geworden.
Klar, wir kannten uns so gut wie gar nicht aber trotzdem hatte ich gehofft, dass wir vielleicht Freunde hätten werden können.
Oder zumindest Leute, die normal miteinander reden.Aber nach jener Nacht, und nach unserem Gespräch am darauffolgenden Morgen wechselten wir kaum noch ein Wort miteinander.
Mittlerweile war ein guter Monat vergangen und ich war in meiner Rache Mission nicht viel weiter gekommen.Hauptsächlich weil ich nicht genau wusste, wonach ich suchen sollte.
Ich hatte versucht durch ein paar der Mitglieder mit unauffälligen und harmlos wirkenden Fragen Antworten zu bekommen.Das einzige, was dabei herauskam war, dass wohl so gut wie alle Informationen, zu jeglichen Schurkenliga Aktivitäten, unter Shigaraki's Obhut standen.
Womit wir zum nächsten Problem kamen, da ich die Information oder generell irgendwelche Hinweise in seinem Zimmef vermutete.
Blöd nur, dass Besagter ein absoluter Faulpelz war und sein Zimmer so gut wie nie verließ.
Meist nur um auf Klo zu gehen oder sich Snacks zu holen.Doch für diese kurze Zeitspanne, wollte ich es nicht riskieren. Denn wenn man mich erwischt, dann war es das. Ich musste also mit Bedacht an die Sache herangehen.
Ungeduld würde mir nur den Tod bringen.Als ich meine Blick wieder auf Barbie warf, schien diese wieder tief und fest zu schlafen, also ließ auch ich meinen Kopf in mein Kissen gleiten und schloss die Augen.
Doch schlafen traute ich mich in dieser Nacht nicht mehr.
Hatte zu viel Angst davor, erneut die Leichen meiner Liebsten zu sehen.
Denn so liefen meine Albträume meistens ab.Es fing harmlos an. Meist ein schöner Familientag am Strand, oder ein Spaziergang, Picknick, was auch immer.
Und die Träume endeten immer ausschließlich in einem Blutbad.
Der Teil meines Kopfes, der meine Träumerei entwarf, hatte scheinbar Spaß daran, sich immer neue und krankhaftere Methoden aussuchen, um jeden aus meiner Familie, meine Mutter eingeschossen, auf qualvolle Art verrecken zu lassen.•
Es waren zwei weitere Tage vergangen und gerade hatte mich Toga geweckt, in dem sie mir eine Gabel leicht in die Schulter gerammt hatte.
»Los. Iss.« Toga sah mich finster an, hatte dabei die Schüssel mit einem Reis-Gemüse Gemisch aggressiv umklammert. So als wollte sie sagen: Iss freiwillig, oder ich zwing' dich.
»Entspann dich, stell die Schüssel ab, sie hat dir nichts getan, und sag mir warum du so...sauer wirkst.«»Du hast dein Bett heute noch kein einziges Mal verlassen.« keifte sie finster, was leicht unheimlich war.
»Na und? Du tust ja so als würde es sich um Tage oder Wochen handeln.«
»Das kann bei dir schnell soweit ausarten.« murmelte sie.Ihre Sorge rührte mich, war aber komplett unbegründet.
Gut, vielleicht war ich die letzten Tage nicht ganz auf der Höhe gewesen aber das war noch lange kein Grund, so zu tun, als wäre ich dem Tode nahe.»Und gegessen hast du heute auch noch nichts. Ich will einfach nicht, dass du verhungerst.«
Himiko konnte schon eine echte Dramaqueen sein.
»Auch das ist kein Grund mich so anzusehen, als wäre ich nicht mehr zurechnungsfähig..und ich ess' doch gleich, okay? Aber vermutlich eher Chips oder so..«
Wenn mir nicht danach war das Bett zu verlassen, dann war mir auch meistens nicht nach essen.Entweder ernährte ich mich dann bloß von Süßigkeiten oder eben von gar nichts, je nachdem. »Aber ich hab extra für dich gekocht..« sagte sie und sah mich mit einem Schmollmund und großen Augen.
Toga konnte vieles aber kochen sicherlich nicht.
Sie versalzte alles oder ließ es anbrennen und trotzdem seufzte ich ergeben.
»Okay, gib her.«
Freudig reichte sie mir das Essen und ich probierte. Es war wie zu erwarten scheußlich.»Danke. Und auch danke, dass du dich um mich sorgst aber ich bin wirklich okay.«
»Sicher?« Immer noch sah sie reichlich zweifelnd aus.
»Ja. Mir geht's gut ich brauch' bloß etwas Ruhe und Schlaf.«
»Ist gut aber wenn was sein sollte dann-«
»-dann sag ich es dir.« beendete ich ihren Satz, was sie zufrieden nicken ließ.»Dann lass ich dich jetzt erstmal in Frieden aber iss brav auf, Okay?«
Diesmal nickte ich und war froh, als sie die Tür hinter sich schloss.
Ich liebte sie, aber wenn ich mich so down fühlte, konnte ich ja mich selbst kaum ertragen, geschweige denn andere.•
Weitere Stunden später, mitten in der Nacht um genau zu sein, tapste ich leise die Treppen nach unten.
Barbies Futter war nämlich in einem der Küchenschränke und nur weil ich kein Hunger hatte, ging es ihr ja nicht auch so.Als ich sah, dass das Küchenlicht an war, wäre ich am liebsten wieder umgedreht aber dann wäre ich erstens um sonst aufgestanden und zweitens konnte ich eine hungrige, und somit leicht aggressive Katze nicht gebrauchen.
Ich betrat also die Küche und natürlich stand die Person, die ich gerade als letztes sehen wollte, gegen den Herd gelehnt und schien irgendwas zu trinken.
Ich ignorierte ihn, so wie er es in die letzen Wochen bei mir getan hatte und öffnete den Schrank mit Barbie's Futter.
Nahm es schnell heraus und wollte schon wieder gehen, als Dabi sich unerwarteter Weise zu Wort meldete.»Kannst du nicht schlafen?«
»Was geht dich das an?« zischte ich.
War wirklich sauer. Nach einem Monat, in dem ich für ihn fast Luft war und er auf meine Fragen stets so knapp wie möglich geantwortet hatte, war das wohl verständlich.»Tut es nicht. Man hat dich bloß in letzter Zeit kaum noch hier unten gesehen.«
»Und das interessiert dich, weil?«
»Tut es nicht.« wiederholte er sich.
»Okay, Mister Papagei. Gute Nacht.«Kopfschüttelnd verließ ich den Raum und war mehr als glücklich, als ich wieder in meinem Zimmer war.
Seit ich hier lebe, hatte ich es geschafft, für ein bisschen mehr leben in dem Raum zu sorgen aber ehrlicherweise war es immer noch recht leblos. Lag vielleicht aber auch einfach an meiner Anwesenheit.Auch in dieser Nacht hatte ich einen Alptraum.
Diesmal von dem Mann, denn ich tötete.Ich sah seinen Sohn und seine Frau weinen.
Ihre Leben, die grau und deprimiert wurden.Und das war schlimmer, als wenn ich ihn noch mal hätte sterben sehen.
~~
Ich hab beschlossen jetzt manchmal hier unten kleine Anmerkungen hinzuzufügen, die auch nicht immer was mit der Geschichte zutun haben. Heute z.b will ich euch nur mitteilen, dass ich gerade Terror in Tokyo beendet habe und mich jetzt leicht leer fühle. Normalerweise meide ich genau aus diesen Grund traurige Anime aber ich wusste nicht, dass der so ein Ende haben würde.
Naja, ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert, also schaut ihn! ^^'
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Don't Save Me | Dabi x Reader
FanfictionEs ist traurig, wenn ein Mensch stirbt und noch trauriger, wenn man selbst derjenige ist. Ab wann ist man überhaupt tot? Wenn das Herz aufhört zu schlagen oder wenn man es einfach nicht mehr fühlt? Gruselig ist es dann aber, wenn man es auf einmal d...