too much? too sick?

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»Ich mag dich ohne Verkleidung lieber.« teilte ich ihm mit. Quasi als sehr freundliche Begrüßung.
»Ich mag dich stöhnend unter mir auch lieber.« antwortete er trocken und drückte mir einen Helm in die Hand.

»Seit wann hast du nen Helm?«
»Hab ich in meinem Zimmer gefunden.«
»Wo? Ich leb ja praktisch bei dir und ich hätte-«
»Hör auf zu reden und steig auf.« brummte er.
Als der Gedanke, er könnte den Helm extra für mich besorgt haben, meine Gedanken kreuzte, musste ich kurz grinsen.

Ich stieg wortlos auf, umklammerte ihn fest und nur wenige Sekunden später fuhren wir los.

»Hallo, Schatz.« begrüßte mich meine Mutter, umarmte mich innig und sah dann den Mann hinter mir skeptisch an.
»Wer ist das?«
»Ähm, das ist...Dieter.« antwortete ich.
Okay, zugegeben war der Name nicht der beste, aber den Todesblick, den ich daraufhin von Dabi bekam, rechtfertigte es trotzdem nicht!
»Dieter?« fragte meine Mutter verwirrt, es war ja auch ein recht untypischer Name für einen jungen Mann.

»Jup, meine Eltern haben mich nicht sonderlich geliebt.« erklärte der Schwarzhaarige, was meine Mutter verlegen und überfordert lachen ließ.
»Er macht nur Witze.« erklärte ich, falls meine Mutter den Scherz nicht verstanden hatte.
Obwohl ich glaubte, dass er das schon ernst meinte.

»Na dann...kommt doch rein.«
Gesagt, Getan.

Wenige Minuten später saßen wir am Küchentisch in absoluter Stille.
Das einzige, was man hörte, war Dabi, der Kekse futterte.
»Also, woher kennt ihr euch?« wollte sie wissen.

»Er ist ein Kumpel von Toga.«
»Oh, schön. Apropos, wie geht es ihr?«
»Gut.«
Wieder Stille.

Meine Mutter räusperte sich. »Ähm, ihr seid jetzt aber nicht hergekommen um mir mitzuteilen, dass ich Oma werde, oder? Oder?«
Sie sah wirklich besorgt aus und bevor Dabi irgendetwas verstörendes oder sarkastisches sagen konnte, schüttelte ich schnell den Kopf.

»Nein! Er hat mich nur hergefahren und ich dachte, das wäre eine gute Gelegenheit, um euch einander vorzustellen.«
»Genau. Sie müssen sich wirklich keine Sorgen mach, Miss. Wir ver-« Bevor er das Wort verhüten aussprechen konnte, unterbrach ich ihn und ersparte meiner armen Mutter einen Herzinfarkt.
»-verstehen, dass wir dafür zu jung sind. Außerdem sind wir nur Freunde.«

Das verschmitzte Grinsen, welches er mir daraufhin zuwarf, ließ mich fast an meinen Worten zweifeln.
Doch ich ignorierte es.
Ignorierte, wie schnell mein Herz schlug, wie heiß mir wurde und wie sehr mein Bauch kribbelte.

»Dann ist ja gut. Also, Dieter..ich will nicht unhöflich sein aber könnte ich kurz mit meiner Tochter alleine reden?«
»Geht klar. Ich warte dann in deinem Zimmer, okay?«
Er sah mich an und ich nickte.

Kaum, dass er den Raum verlassen hatte, flüster-schrie sie mir ihre Sorgen zu.
»Seid ihr wirklich nicht zusammen? Und ist er ein Drogendealer oder Kleinkrimineller? Er sieht aus wie einer..«
»Nein und nein. Warum denkst du das?«
»Er hat sowas düsteres an sich...«
»...Weil er schwarz trägt?«
Sie seufzte. »Ich bin zu voreilig, tut mir leid. Ist er nett zu dir?«

Mmmh, das kommt auf die Definition von "nett" an. War ist nett, wenn er mir den Verstand, aus dem Kopf fickte?
Oder mit mir Drogen nahm?
Oder Gespräche über all den Scheiß, der so schief lief, mit mir führte?
Oder dass mir der Gedanke, er könnte gehen, mich verlassen, so viel Angst machte, dass ich mich fürchtete, ihm nah zu sein.
War das nett?

»Ja, sehr. Komm schon, er ist ein Freund von Himiko!«
»Du hast Recht, ich bin nur...eine Mutter, weißt du?«
»Schon klar.«
»Und als deine Mutter war es nicht okay, was ich letztens gesagt habe. Ich hätte für dich da sein sollen und nicht versuchen, sein Verhalten zu rechtfertigen. Ich denke nur...willst du es nicht vielleicht doch mit Therapie versuchen?«

Don't Save Me | Dabi x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt