Darthein: Sonne

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Nach meinem Zeitgefühl war eine gute halbe Stunde vergangen. Mir war ziemlich heiß und ich hatte immer mehr das Gefühl frische Luft zu brauchen. Mein Handy lag wahrscheinlich noch in meinem Rucksack und ich hatte so keine Möglichkeit mich per Handy bei Marten zu melden. Ich schob also ganz vorsichtig und leise die Schranktür ein Stück auf und versuchte etwas bessere Luft zu bekommen, doch durch das geschlossene Fenster und die geschlossene Tür war es im Schlafzimmer genauso stickig wie im Schrank. Ich schwitzte am ganzen Körper und verstand nicht ganz, was gerade mit mir passierte. Panik machte sich ein wenig in mir breit und ich hatte das Bedürfnis aus dem Schrank zum Fenster zu flüchten, aber ich hatte Marten versprochen mich nicht von der Stelle zu rühren, da es wahrscheinlich irgendeinem der Männer auffallen würde, also beließ ich es dabei und betete, dass die merkwürdigen Typen bald weg waren, damit ich endlich wieder hier raus konnte. Ich begann mich auf meine Atmung zu konzentrieren und schloss die Augen. Ich lehnte mich nach hinten gegen die Schrankwand und versuchte mich mit ruhiger Atmung zu beruhigen. Ich hörte ein Kratzen an der Tür und ich ahnte, dass es Chopper war. Ich ignorierte es so gut es ging und mir wurde plötzlich ganz komisch. Irgendwie begann sich alles in meinem Kopf zu drehen und mir wurde übel.
Ich hörte Schritte im Flur und Marten, der schimpfte:"Chopper, Nein! Du sollst die Türen heile lassen!" Er schleifte seinen Hund scheinbar von der Tür weg, doch Chopper bellte, denn er merkte wahrscheinlich, dass bei mir gerade irgendwas schief lief.
"Wenn du da rein willst, dann sperr ich dich da halt ein!",sagte Marten und plötzlich ging die Zimmertür auf. Ich hatte gerade meine Augen wieder geöffnet und wollte zur Tür sehen, als Marten sie schon wieder hinter sich zu zog und Chopper nervös auf den Schrank zu getabst kam. Ich schob die Tür nun soweit auf, dass meine Hand hindurch passte und er begann direkt meine Hand abzulecken und leise zu pfiepen. Als er sich langsam auf den Boden legte begann ich seinen Kopf zu streicheln und schloss wieder meine Augen, da sich wieder alles drehte. Ich wurde auch so unfassbar müde mit jeder Sekunde, dass ich meine Augen geschlossen ließ und langsam abdriftete.

Etwas feuchtes lag auf meiner Stirn und auf meinem Bauch spürte ich etwas liegen. Ich wurde langsam wach und öffnete langsam meine Augen, um direkt in die von Marten zu sehen. "Da bist du ja wieder! Dachte schon ich muss gleich nen Krankenwagen rufen.",meinte Marten und lächelte mich beruhigt an. "Sind die Typen weg?",fragte ich leise und er nickte. Er nahm das feuchte Ding von meiner Stirn und ich erkannte, dass es ein nasser Waschlappen war. "Ist irgendwas passiert?",fragte ich deshalb verwirrt und er sah mich verwundert an. "Jo, du warst bewusstlos! Chopper hat sofort angefangen zu bellen und hat so einen Terz gemacht, dass ich das Geschäftsgespräch abgebrochen hab und die beiden rausgeschmissen, um den Hund zu beruhigen. Als ich die Tür zum Schlafzimmer geöffnet habe hab ich sofort deine Hand aus dem Schrank hängen sehen und dich da schnell rausgeholt. Ich glaub du hattest nen Hitzekollaps, aber ist ja scheinbar gerade noch gut gegangen...Gott sei Dank bist du wieder zu dir gekommen...weiß nicht wie ich damit hätte umgehen sollen, wenn du wegen meinen dubiosen Geschäften um gekommen wärst...",erklärte er und strich mir sanft über meinen Bauch. "Was wollten die denn überhaupt?",fragte ich nach und bemerkte erst jetzt Chopper, der neben uns auf dem Boden saß. "Die Typen suchen ab und zu nach Mädels für ihr Geschäft und dann komm ich mit meinen Kontakten ab und zu ins Spiel.",antwortete Marten und ich verstand warum ich mich verstecken musste. Ich sah immernoch in seine Augen und legte jetzt vorsichtig meine Hand auf seine, die auf meinem Bauch lag. "Hätten die mich mitgenommen?",fragte ich fast flüsternd nach und er nahm meine Hand zu seinem Mund, um meinen Handrücken zu küssen. "Ich weiß es tatsächlich nicht genau, aber ich wollte es vermeiden, indem ich dich versteckt habe, was dich fast umgebracht hätte...ich hätte das Fenster öffnen sollen oder dich wo anders verstecken sollen...es tut mir schrecklich Leid, Jo.",gestand er und küsste meine Hand erneut. Ich lächelte ihn an und beruhigte ihn:"Ist doch alles gut. Ich lebe noch, dank Chopper & dir, also hast du an gar nichts Schuld." "Dankeschön.......Baby....",flüsterte er gegen meine Hand und lächelte dann. "Das ist jetzt also mein Spitzname?",fragte ich mit einem Grinsen und er nickte, während er unsere Hände wieder sinken ließ. Er legte die Hände wieder auf meinem Bauch ab und fragte dann:"Hättest gerne nen anderen?" Ich zuckte mit den Schultern und er überlegte. "Häschen...kleiner Stern...Schatzilein...Mäuschen...Engelchen...warte...das war meiner! Die anderen stehen zur Auswahl.",zählte er auf und ich begann zu lachen. "Kleiner Stern ist ja mal voll süß!",antwortete ich und er begann ebenfalls zu lachen. "So nennt John das Mädel vom Festival, dass er mitgenommen hat, weiß nicht mal wie die wirklich heißt.",erklärte Marten und ich begann zu schmollen, da ich den Spitznamen dann doch nicht mehr haben konnte. "Dann hätte ich gerne Mäuschen!",sagte ich und setzte mich langsam mit einem Lächeln auf. "Na mein Mäuschen, wir haben noch ungefähr zwei Stunden bis ich zur Arbeit muss. Was wollen wir noch anstellen? Elbstrand lohnt sich nämlich fast nicht mehr.",fragte er, als ich mich mit dem Gesicht zu ihm auf seinen Schoß setzte. "Vielleicht irgendwas wo ich der Sonne oder eher gesagt der Hitze ausweichen kann...",überlegte ich und Marten runzelte ebenfalls die Stirn. "Wie wäre es mit einem Eis? Ein paar Straßen weiter ist eine Eisdiele, dann können wir da mit Chop zusammen hinlaufen und uns von innen abkühlen...",schlug er dann vor und legte seine Hände auf meine Oberschenkel. "Ist das so sinnvoll, dass ich raus gehe? Hab keine Ahnung wie mein Körper das mitmacht...",hatte ich Bedenken und Marten überlegte wieder.
Er strich mit seinen Händen leicht über den Stoff meiner Leggings und sagte dann:"Sonst bleib du am besten mit Chop hier und ich hol uns Eis zum hier essen, dann müsst ihr beide nicht in die Affenhitze raus." Ich nickte als Zustimmung und lächelte wie ein Kleinkind. Er erwiderte das Lächeln und kniff leicht in die Außenseite meiner Oberschenkel, weshalb ich ein wenig hochschreckte, was ihn zum lachen brachte. "Bevor ich gehe hätte ich noch gerne etwas von dir, Mäuschen.",sagte er dann mit einem Grinsen und an meinem Körper breitete sich plötzlich Gänsehaut aus. "Wa...was denn?",stammelte ich etwas und er grinste noch breiter. "Ach vielleicht ein...ein Küsschen...", äffte er mich nach und sprach als wären wir beim Festival auf dem Parkplatz. "Ein Küsschen ist aber ja ganz schön wenig für einen Lebensretter wie dich.",antwortete ich und legte meine Hände auf seine Schultern und massierte diese etwas. "Aber alles mehr als ein Küsschen wird ziemlich heiß und dass wollen wir doch vermeiden! Nicht dass ich dich sonst so heiß mache, dass du wieder bewusstlos wirst...",scherzte Marten, aber alleine diese Worte machten mich heiß. "Dann wärst du der erste.....",flüsterte ich und strich langsam mit meinen Händen über seine Brust, bevor ich ihn küsste.

Deep Waters are Silent🌊🌑 A German LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt