Twalf: Schrank

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"Glaub mir, dass will ich auch nicht!",antwortete ich lachend und sah hoch in seine Augen. "Stehst da nicht so drauf?",scherzte Marten und ich begann zu lachen, während ich den Kopf schüttelte. "Worauf denn dann?",hackte Marten geschickt nach und mir verging tatsächlich das Lachen. Ich wusste nämlich nicht was ich sagen sollte, denn ich hatte ein Geheimnis bezüglich meines Sexlebens, die mir ein wenig unangenehm war und deshalb wollte ich ihm es auch nicht wirklich sagen. Ich biss mir deshalb auf die Unterlippe und antwortete:"Auf dich..." "Oh echt! Hät' ich nicht gedacht!",spielte er überrascht, bevor er seine Hände um meinen Hals legte. Ich sah unschuldig aus meinen blauen Augen hoch in seine und er fuhr ganz langsam mit seinem Daumen über meine Lippen, als er fragte:"Du weißt aber schon, auf was du dich dann einlässt, oder?" Ich schluckte kurz und nickte dann. "Hast du immer noch keine Angst?",fragte er weiter. "Nein, immernoch nicht.",antwortete ich deshalb und genoss, wie er mit seinen Daumen zu meinen Ohren fuhr und begann diese zwischen Zeigefinger und Daumen leicht zu massieren. "Ich kann nicht verhindern, dass ich dich mit in die Hölle zieh', Baby...",flüsterte er dann und gab mir einen entschuldigenden Kuss. "Das Risiko geh ich ein.",flüsterte ich gegen seine Lippen zurück, als wir uns kurz voneinander lösten. Er sah mir tief in die Augen und ließ ganz langsam seine rechte Hand an meinen Hinterkopf wandern, bevor er mich dann an sich ran drückte und seine Lippen wieder mit meinen interagieren ließ.
Chopper war der jenige, der uns auseinander drängte, als es etwas fordernde wurde, denn der Rüde quetschte sich zwischen unsere Beine und sah Marten auffordernd an, da er wahrscheinlich raus wollte. Marten sah also zu seinem Hund runter und ließ dann vor Enttäuschung seufzend von mir ab. "Ich glaub ich muss mal ne Runde mit ihm laufen. Möchtest du mit?",erklärte Marten und ich schüttelte nach kurzem Überlegen den Kopf. "Wäre es ein Problem, wenn ich in der Zeit duschen gehen würde? Fühl mich doch ein wenig schmutzig nach dem Festival.",sagte ich und er drehte sich kurz von mir weg und öffnete eine Tür neben uns. "Kannst alles benutzen was da so an Zeug steht. Handtücher sind da und sonst...bedien dich! Fühl dich wie Zuhause! Wir sind in spätestens einer Stunde wieder da. Wenn wer klingelt, nicht auf machen!",erklärte er und zeigte mir sein Bad. "Okay, danke! Ich werd mich an deine Regel halten!",bedankte ich mich und er gab mir noch einen Kuss auf die Wange, bevor er sich die Hundeleine schnappte, seinen Hund anleinte und zur Tür ging. "Ich schließ die Tür gleich ab und nehm die Schlüssel mit. Bist dann mehr oder weniger eingesperrt für die Zeit in der wir weg sind, ist das okay?",wollte er wissen und ich nickte. "Kein Problem.",fügte ich noch hinzu und nach einem kurzen Lächeln verschwand er mit seinem Hund durch die Tür ins Treppenhaus. Ich hörte wie er den Schlüssel in der Tür noch drehte und die ersten Schritte die Treppen runter ging, danach war er ruhig in der Wohnung. Ich nahm mir also meinen Rucksack und suchte mir etwas neues zum anziehen raus. Gott sei dank hatte ich für die eigentliche Heimfahrt eine kurze Leggings und einen Hoodie eingepackt, sodass ich mich etwas gemütlicher anziehen konnte, wobei ich jetzt wahrscheinlich doch eher erstmal ein T-Shirt anziehen würde, denn es war dann doch zu warm für einen Hoodie.
Als ich neben frischer Kleidung auch mein Duschzeug hatte ging ich also ins Bad und schloss die Tür nicht extra ab, denn ich würde definitv fertig werden, bevor Marten & Chopper wieder da waren.
Ich suchte mir also noch zwei Handtücher raus und begann dann mich auszuziehen.
Ich stellte mein Duschzeug in die Kabine und stieg langsam in die Dusche. Ich stellte vorsichtig das Wasser an und regulierte ein wenig die Temperatur, bis sie angenehm war und dann stellte ich mich unter den angenehmen Wasserstrahl.
Ich summte ein wenig vor mich hin, während ich duschte und genoss das warme Wasser auf meinem Körper.

Frisch geduscht und gefühlt neugeboren stieg ich dann wieder aus der Dusche, wickelte meinen Oberkörper in das große Handtuch und meine Haare in das kleinere, um das Fenster des Badezimmers zu öffnen und meine Sachen wieder aus der Dusche zu entfernen.

Ich hatte mich gerade fertig angezogen und kämmte meine Haare vor dem Spiegel, als ich hörte wie Marten & Chopper zur Wohnungstür herein kamen. "Jose, wir sind wieder da!",rief Marten und ich öffnete die Badezimmertür. "Ich bin auch gerade fertig.",erklärte ich und legte meine Bürste wieder in meinen Kulturbeutel. Marten stellte sich in den Türrahmen und hielt sich in den oberen beiden Ecken fest. "Bist wieder sauber?",fragte er und ich nickte, als ich meine Sachen in die Hand nahm, um sie wieder weg zu packen. "Lass es ruhig stehen, du bist ja noch ein paar Tage hier.....",sagte er und ich fand es tatsächlich ziemlich süß von ihm, weshalb ich mit einem Lächeln meine Sachen wieder in eine freie Ecke auf ein Regal neben dem Waschbecken stellte. Ich kam auf ihn zu und sah hoch in seine Augen. Er lehnte immernoch im Türrahmen und lächelte mich an. "Du riechst auf jeden Fall jetzt noch besser als eh schon.",flüsterte er, nachdem er scheinbar den Geruch meines Shampoos in die Nase bekommen hatte. "Dankeschön.",sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. "Willst du vielleicht mit zum Elbstrand? Wollte da noch mit Chop hin...hab da mit dir ja auch drüber geredet, als wir bei dir waren..." "Nimmst du mich denn so mit?",fragte ich und sah an mir runter. "Natürlich!",antwortete er mit einem Lächeln und nahm seine Arme runter.
Plötzlich klingelte es an der Tür. Marten sah erst zur Wohnungstür und dann wieder zu mir. Er legte seinen Zeigefinger vor seine Lippen, um mir zu zeigen, dass ich leise sein sollte. Er ging zur Freisprechanlage und nahm den Hörer ab. "Hallo?",fragte er und nach ein paar Sekunden nickte er. "Ich mach euch auf.",fügte er danach hinzu und drückte auf den Türöffner. Danach kam er mit schnellen Schritten zu mir, nahm mich an die Hand und zog mich in sein Schlafzimmer. "Du bist bitte ganz leise und wartest hier, okay?",befahl er, doch trotz meiner Verwirrtheit nickte ich und versteckte mich in dem Schrank, welchen er mir auf hielt. Er gab mir einen letzten Kuss, als er sich sicher war, dass ich richtig drinnen war und machte dann vorsichtig die Tür zu, bevor er in den Flur verschwand.
Ich fragte mich was da wohl für Leute an der Tür waren und ich bekam ein wenig Angst, vor allem Angst um Marten, der aber wahrscheinlich täglich mit solchen Menschen zu tun hatte.
Ich verhielt mich also wie befohlen ganz leise und horchte dem Geschehen im Flur.
Marten öffnete die Wohnungstür und sagte freundlich:"Moin! Schön euch mal wieder zu sehen!" "Marten! Es ist auch immer wieder schön dich zu sehen!",sagte eine andere männliche Stimme mit einem leichten norddeutschem Akzent. Ich hörte das Klatschen von Händen auf einem Rücken, was sich nach einer brüderlichen Umarmung anhörte.
Die Wohnung betraten aber auf jeden Fall zwei Menschen, denn ich hörte meinem Gehör nach drei Personen. Die Wohnungstür fiel in Schoß und ich hörte ein Räuspern von dem anderen Mann. "Hast du geduscht?",fragte er dann und Marten nickte anscheinend als Antwort. "Ja hab mir gerade die Haare geföhnt als ihr geklingelt habt.",log Marten und ich bekam Panik, dass er sich wegen mir und den dazugehörigen Lügen jetzt in die Scheiße reiten würde. "Riecht aber ganz schön weiblich aus deinem Bad...",sagte dann ein wiederum anderer Mann. "Ja, ich hab momentan eine Bekannte hier und weil sie gerade in der Stadt unterwegs ist und ihre Sachen in der Dusche standen hab ich die benutzt.",,erklärte Marten. "Okay, dann sind wir also alleine...dann lass uns zum geschäftlichem kommen.",hörte man wieder den Mann mit norddeutschem Akzent. Die drei liefen ein einen anderen Raum und ich hörte ihre Stimmen nur noch ganz schwach durch die Wände.
Hoffentlich waren die schnell weg, weil langsam wurde mir das in dem Schrank zu warm und zu unbequem.

Deep Waters are Silent🌊🌑 A German LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt