Veer: Marten

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Marten & ich unterhielten uns noch eine Weile und lernten uns immer besser kennen, was ihn tatsächlich nur noch sympathischer machte. Ich hatte ihn dann doch relativ schnell lieb gewonnen und saß mittlerweile auf dem Barhocker neben ihm und trank Bier mit ihm.

"Okay Jungs! Dann brauchen wir nur noch Marten und dann Abfahrt!",hörte man einen der Herren auf der Terrasse sagen und das hieß wohl, dass Marten jetzt los musste. Er exte sein Bier, stellte mir die leere Flache schon mal auf die Arbeitsfläche und drehte sich dann zu mir. Er leckte sich über die Lippen und fragte dann:"Morgen um 10Uhr hier vor der Bar?" Ich sah kurz auf meine Uhr, denn 10Uhr war es in nicht mal acht Stunden bereits. Er sah scheinbar wie ich überlegte, denn er fügte hinzu:"Sonst um 11, aber später geht nicht, denn wir fahren um 13Uhr und etwas Zeit möchte ich dann doch noch mit dir haben." "Okay, dann morgen um 11 hier vorm Laden!",beschloss ich mit einem Lächeln und er begann ebenfalls wieder zu lächeln. "Ah Marten, da bist du ja! Wir wollen los.",erklärte Daniel's Kumpel, welcher mit der ganzen Gang hinter sich jetzt neben uns stand. Marten stand also auf, schenkte mir noch ein letztes Lächeln und verschwand dann mit seiner Truppe nach draußen.
Man hörte nach einer guten Minute nur die Motoren aufheulen und die Lichter der zahlreichen Maschinen gingen an. Ich sah ihnen hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen waren und drehte mich dann mit dem Gesicht zu meinem Bier auf dem Tresen. Daniel stand mit einem breitem Lächeln vor mir und wusch bereits die Gläser der Gäste ab, was ich tatsächlich gar nicht registriert hatte, als ich die ganze Zeit nach draußen in die Dunkelheit gestarrt hatte. "Jetzt sag bloß nicht, dass ein gut sieben Jahre älterer Kerl von den Angels dich an der Angel hat.",sagte er leicht amüsiert und grinste mich danach am, weshalb ich mich verbeugte, um ihn mit dem Spülwasser nass zu spritzen. "Er ist nett, okay?!",sagte ich ertappt und trank mein Bier auf, um dann auf die Terrasse zu gehen. "Und uuuh ist der heiß!",rief Daniel mir mit seiner Frauenstimme hinterher, weshalb ich ihm durch die Terrassentür lachend meinen Mittelfinger zeigte, bevor ich dann anfing den Tisch abzuräumen.
Um kurz vor vier schloss Daniel hinter uns dann die Bar ab und ich machte mich schnell auf den Weg nach Hause, um vielleicht noch auf meine sechs Stunden Schlaf zu bekommen, die ich mindestens brauchte.

Gegen 9:30Uhr quälte ich mich dann aus meinem Bett und ging als erstes in die Küche, um zu frühstücken.
Nach meinem Frühstück schleppte ich mich dann ins Bad und duschte erst einmal, bevor ich mich dann in einen rot-pink geblümten Jumpsuit mit weiten Hosenbeinen schmiss und etwas dezenten Schmuck anlegte.
Ich föhnte meine dunkelblonde Lockenmähne noch trocken und zwang diese danach in einen hohen Pferdeschwanz, bevor ich mir ein hübsches Paar Sandalen um meine Füße schnallte und eine kleine Handtasche mit dem nötigsten zusammen packte.
Als ich mich in meinem Flur noch einmal im Spiegel betrachtete war ich ganz zufrieden mit meinen Aussehen. Ich hatte zur Not noch etwas zu Trinken und meinen Motorradhelm mitgenommen, weshalb ich beides in meinen Kofferraum verfrachtete und dann hinters Steuer stieg, denn ich war schon etwas spät dran.

Kurz vor der Einfahrt zur Bar überholte mich dann ein Motorrad mit einem ziemlich tätowierten Typen drauf, der mich natürlich grüßte, denn es war Marten, was ich sofort erkannte und zurück grüßte. Er scherte vor mir ein und bremste etwas runter, um nicht ganz so schnell zu fahren, sodass wir die letzten Meter zusammen fuhren, bevor wir abbogen.

"Moin, hübsche Frau!",begrüßte Marten mich lächelnd, als ich aus meinem Wagen stieg und er seinen Helm ab nahm. "Moin!",gab ich einfach nur zurück und lächelte zurück, während ich mein Auto abschloss.
"Ich finds ziemlich scharf, dass du so ein geiles Auto fährst.",sagte er dann und ich strich stolz über das Dach meines 1969er Camaro Cabrios. "Ich fühl mich dabei auch wie die Geilste.",antwortete ich daraufhin und er stieg von seinem Motorrad.
"Das glaub ich dir!",sagte er und kam ein paar Schritte auf mich zu.
"Und wo wollen wir hin, Jo?",fragte er dann und ich überlegte.
"Am anderen Ende von See...da gibt es ein Café, also falls du wirklich Kaffee möchtest, dann können wir da hin. Die haben auch richtig leckeren Kuchen und andere Backwaren.",schlug ich vor und er nickte. "Laufen oder fahren?",fragte er daraufhin und ich musste lachen. "Also am Ufer lang ist einmal rund rum ein Fußweg, wenn wir den nehmen sind das nur drei Kilometer in die Richtung und falls wir doch etwas mehr alleine sein wollen, dann gehen wir da lang, weil da sind es sechs Kilometer bis zum Café.",erklärte ich und zeigte in die entsprechenden Richtungen.
"Ich glaub die drei Kilometer reichen uns dann zu Fuß.",sagte er und ich nickte als Bestätigung. "Geb mal deinen Helm, dann kann der in meinen Kofferraum, bevor dir jemand den klaut.",sagte ich und nahm einfach den Helm aus seiner Hand, bevor ich ihn in meinen Kofferraum neben meinen legte. Er bedankte sich und dann setzten wir uns in Bewegung Richtung Café.
Während wir also auf dem recht schönen Fußweg am Ufer lang liefen unterhielten wir uns und lernten uns ein bisschen mehr kennen. Er hatte mir von seinem Hund erzählt und wo genau er in Hamburg wohnte, doch leider konnte ich mit seiner Beschreibung nicht viel anfangen, denn bis auf Hafen und Innenstadt kannte ich nicht viel von Hamburg.
Ich hatte ihm auf seinen Wunsch hin erzählt, wie ich überhaupt in der Bar gelandet war und wir verglichen wie es war direkt an der Nordsee aufzuwachsen und ob es so anders war in Hamburg aufzuwachsen.
Je mehr wir über Hamburg redeten desto mehr hatte ich das Bedürfnis nachher einfach mit Marten nach Hause zu fahren, aber so spontan konnte ich Daniel nicht absagen, vor allem nicht, weil ich in ein paar Wochen schon Urlaub für ein Festival hatte, weshalb wir schon Ersatz suchen mussten für die Tage.

Am Café angekommen setzten wir uns auf der Terrasse an einen Tisch in den Schatten und studierten die Karte, wobei ich eher Marten's heutiges Outfit betrachtete, denn ich kannte die Karte mittlerweile auswendig, so oft wie ich hier war. Er trug eine kurze rote Sporthose, dazu ein einfaches weißes Shirt und etwas auffälligen Goldschmuck. An seinem linken Handgelenk glitzerte nämlich eine goldenen Rolex, ums rechte ein goldenes Armband und um seinen Hals hing eine goldene Plattenkette mit Death's Head-Anhänger.
Ich fand ihn ja sympathisch und nett, aber irgendwie hatte ich dann doch immer im Hinterkopf zu welchem Club er gehörte und dass er mich vielleicht doch nur rumkriegen wollte, um mich dann nach Hamburg zu kriegen, wo er mich von sich abhängig machen würde, um mich dann für sich anschaffen zu lassen. So leid es mir tat, ich konnte ihm nicht voll vertrauen, obwohl ich mich in seiner Nähe so wohl fühlte.

Deep Waters are Silent🌊🌑 A German LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt