Fiefunfieftig: Polizei

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Eine gute Woche war vergangen und es blieb ruhig was TomTom anging.
Auf der Arbeit passierte nichts sonderlich spannendes und mit Marten hatte ich tatsächlich auch nicht viel Zeit verbracht, da er viel mit John rumhing und wir dann nur miteinander schrieben oder telefonierten.
Tatsächlich hatte Marten den lieben Ben zu einer Art Leibwächter für mich erklärt und er war dafür zuständig, dass ich unversehrt von der Arbeit hin und zurück kam, wenn Marten nicht konnte.

Heute hatte Ben mich also auch wieder zur Arbeit gebracht, aber ich wusste von ihm, dass Marten mich morgen früh mal wieder abholen würde, was mich sehr freute.
Meine gute Laune nahm ich also auch mit zur Arbeit und steckte ein paar meiner Kollegen damit an, sodass die Arbeit noch mehr Spaß machte als sonst schon.

Ich kam gerade mit einem Tablett voll Abwasch am Tresen an und Max winkte mich gleich zu sich.
Ich stellte also das Tablett ab und sah ihn fragend an. "Da sind zwei Herren für dich gekommen. Die wollen irgendwas von dir wissen.",erklärte er mir uns zeigte Richtung Personalbereich. "Was sind das für Typen?",fragte ich sofort und Max wusste wie ich die Frage meinte. "Keine Angst, die meinen sie sind von der Polizei und die sehen auch nicht so aus, als würden sie lügen mit ihren Dienstausweisen.",antwortete er und ich begann zu lachen. "Wie kommst du eigentlich auf so nen Schwachsinn?!",fragte ich ihn immer noch leicht lachend und da seine Miene ernst blieb verstand ich erst in dem Moment, dass er es ernst meinte.
Ich holte mir schnell mein Handy, aus dem Versteck hinter der Bar und schrieb erstmal Marten, dass zwei Polizisten hier waren, um mit mit zu reden.
Die Lektion 'du weißt nichts' für Situationen mit der Polizei hatte ich mir gemerkt, als ich es mit Marten darüber hatte, als ich das erste mal bei ihm war, also würde ich gleich auf Ahnungslos machen, wenn sie etwas über Marten oder mich wissen wollten.
"Ich geh dann eben nach hinten.",sagte ich zu Max und er nickte.

Ich verschwand also in den Personalbereich und suchte die beiden Beamten.
Ich fand sie in der Umkleide, wo sie sich die Bilder ansahen von den anderen Mitarbeitern.
"Aah sie müssen Frau Schmidt sein!",meinte der eine direkt. Sie waren in Zivil, was mich etwas wunderte. "Moin, ja die bin ich...",antwortete ich und beide zogen ihre Dienstausweise. "Janssen und mein Kollege Schubert. Wir sind hier um Ihnen ein paar Fragen zu stellen bezüglich des Falles Daniel Krämer. Kennen Sie den Mann?",wollte der eine wissen und ich war völlig verwirrt, da ich mich fragte warum es jetzt um meinen Ex-Chef ging. Sein Prozess bezüglich der Schlägerei von einigen Jahren war doch längst geklärt und er war dafür doch auch schon im Gefängnis, also was wollten die beiden nur wissen.
"Daniel Krämer? Der Name sagt mir tatsächlich nichts.",antwortete ich aber eh, da ich auch über ihn nicht singen würde.
"Echt nicht? Sie sollen bis vor circa zwei Monaten noch für ihn gearbeitet haben. Ihm gehört eine Bar an einem Badesee in Ostfriesland, wo Sie ja gebürtig auch her kommen."meinte jetzt der Andere und ich war verwirrt, da ich nicht wusste, ob ich jetzt weiter lügen sollte oder die Wahrheit sagen sollte.
Ich wollte gerade anfangen die Wahrheit zu sagen, da kam Marten durch die Tür. "Guten Abend.",sagte er nur, ging an den Beamten und mir vorbei und ging mit irgendwelchen Schlüsseln an den Spind von Max und tat so, als würde er sich jetzt für seinen Feierabend fertig machen. "Frau Schmidt, kennen Sie den Mann aus Ihrer Heimat oder nicht? Sie brauchen uns nicht zu belügen.",wurde Janssen etwas pampig und ich sah zwischen den Köpfen der Beamten zu Marten, welcher mich ebenfalls ansah und nickte, sodass ich wusste, dass ich die Wahrheit sagen sollte.
"Ja ich kenne Daniel. Ich habe 3 Jahre bei ihm gearbeitet und vor einen paar Wochen habe ich dort gekündigt, da ich nach Hamburg gezogen bin.",antwortete ich und die beiden wurden hellhörig.
Marten war mit seiner Schauspielerei auch fertig, weshalb er den Spind abschloss und wieder auf uns zu kam. "Ehm Jose, kannst du wenn du hier fertig bist bitte noch eine Kiste Cola von hinten holen?",gretschte er dem einen Beamten, der wieder etwas fragen wollte, ins Wort und ich nickte, da ich direkt verstand, dass er sich mit mir gleich am Kühlraum treffen wollte.
Marten verschwand also aus der Umkleide und ich war wieder mit Janssen & Schubert alleine.
"Wie war ihr Verhältnis zueinander?",fragte Janssen und ich sah ihn an. "Naja, Chef und Angestellter halt. Er entscheidet über alles und ich musste mich fügen. Die Zusammenarbeit war aber tatsächlich die meiste Zeit ganz gut, aber in den letzten Monaten kippte die Stimmung zwischen uns beiden dann irgendwie und es war immer unangenehmer überhaupt zur Arbeit hin zu gehen. Es war für mich deshalb das beste zu kündigen.",erklärte ich. "Und hat Ihnen Herr Krämer mal etwas über seine Vergangenheit erzählt?",fragte Janssen weiter und ich nickte. "Ich weiß von seiner Mitgliedschaft in einem Motorradclub und von dem Vorfall mit dem jungen Mann, der durch Daniel jetzt eine Beeinträchtigung hat und das Daniel dafür im Gefängnis war, aber sonstiges über Familie oder irgendwas weiß ich nicht.",antwortete ich und setzte mich auf eine Bank, da ich gerne mal sitzen würde, da ich ja die ganze Nacht nur auf den Beinen war zum kellnern.
"Sie kennen also auch nicht seine Freundin Amilla?",fragte Schubert und ich war kurz verwundert, dass er sie erwähnte.
"Doch ich kenne sie. Daniel hatte sie im Juli als Ersatz für mich eingestellt, als ich Urlaub hatte und sie sind ja scheinbar seit dem auch ein Paar. Zumindest kenn ich sie erst seitdem ich aus dem Urlaub wieder da war. Aber die beiden kennen sich wohl noch gar nicht so lange.",erzählte ich und die beiden nickten nur fürs Verständnis. "Wie war die Beziehung der beiden?",fragte jetzt wieder Janssen. "Normal. Frisch verliebt halt. So richtig mit viel Geknutsche und sowas, aber wie die beiden privat waren weiß ich nicht.",antwortete ich und merkte, wie ich langsam Durst bekam und müde wurde, da mein Körper Ruhe bekam von Sitzen.
"Okay, Dankeschön Frau Schmidt! Wir melden uns bei Ihnen, falls wir noch etwas wissen wollen. Hier einmal unsere Karten, falls Ihnen noch etwas einfällt, dass Sie uns mitteilen wollen.",meinte Schubert, gab mir die Visitenkarten und schon waren sie beide verschwunden.
Ich hatte jetzt viel geplappert, aber wofür oder eher gesagt wozu die Infos jetzt nötig waren hätte ich auch noch gerne gewusst.
Aber Naja, vielleicht würde ich in Zukunft noch etwas erfahren. Jetzt ging ich erst mal zu meinen Freund, um ihm alles zu erzählen.

Deep Waters are Silent🌊🌑 A German LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt