Tweeundartig: Clubtreffen

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"Wuhu ja hallo Mäuschen!",pfiff Marten, als er zur Tür hereinkam und mich von oben bis unten musterte, während ich mich gerade bis zur gefühlten Unkenntlichkeit schminkte. Ich hatte richtige Angst vor den kommenden Stunden, aber ließ es mir nicht anmerken. Ich tuschte also mit leicht zitternder Hand meine Wimpern zu Ende und lächelte dann zu Marten rüber, welcher mich immernoch verliebt beobachtete. Er stand in voller Montur mit Kutte, Goldkette und Rolex vor mir und betrachtete jetzt mein MakeUp, da er mich noch nie so geschminkt gesehen hatte wie jetzt gerade. "Muss ich nachher ein Abrissunternehmen für die Tonnen von Beton in deinem Gesicht bestellen?",fragte er blöd grinsend und ich verdrehte die Augen. "Denk dran, ich mach das nur für dich! Ich bin von all dem hier erst recht kein Freund, obwohl ich mich in dem Body schon ziemlich heiß finde.",antwortete ich und kam auf ihn zu, während ich meine Locken über meine Schulter zurück warf. Als er mir Platz machte lief ich ins Schlafzimmer rüber und zog mir die neuen Heels an, weshalb ich danach zum Spiegel im Flur ging und mich noch einmal im Ganzen betrachtete. Er kam zu mir und legte seine Arme um meine Taille, damit seine Hände auf meinem Hintern ruhen konnten, während er zu mir runter sah und überlegte mich zu küssen, doch er machte einen Rückzieher, als er den leicht glitzernden Lipgloss auf meinen Lippen sah. "Möchtest du keine Glitzerlippen?",fragte ich deshalb amüsiert und er schüttelte den Kopf, während er mit einer Hand sein Handy aus seiner Hosentasche holte. "Dürfte ich ein Bild für meine Instastory von uns machen? Ich pass auch auf, dass man dein Gesicht nicht sieht.",meinte er und ich nickte, während ich mich schon mal in Position begab. Ich blieb mit dem Rücken weiterhin Richtung Spiegel gedreht, legte eine Hand auf Marten's Brust und kippte mein Becken etwas nach vorne, um meinen Hintern größer wirken zu lassen. Marten ließ eine seiner Hände in die Gesäßtasche des Jeansrocks gleiten und die andere hielt er mit seinem Handy so vor mein Gesicht, was eigentlich von der Seite zusehen war, dass es jetzt bedeckt war.
Er machte also mehrere Fotos und als wir beide zufrieden waren speicherte er erst einmal das Bild und postete es dann in seine Instastory, bevor ich dann schnell meine Handtasche fertig packte, damit wir langsam mal los konnten.
Als dann alles fertig gepackt war und Marten mir eine seiner Jacken geliehen hatte, schmiss er mir einen Motorradhelm entgegen, welchen ich natürlich fing, bevor wir dann die Wohnung verließen und nach unten zu Marten's Maschine gingen. Er hatte sie vor ein paar Stunden extra aus seinem Abstellplatz geholt und sie noch poliert, sodass sie jetzt wunderschön glänzte.
Wir steigen also auf und ich klammerte mich an Marten, doch versuchte nicht mit meinem geschminkten Gesicht an seine Kutte zu kommen, weil er mich sonst sicherlich köpfen würde, denn irgendwas färbte immer ab.

Gegen die Fahrt hier in Hamburg war unsere erste gemeinsame Fahrt bei mir in der Heimat ein Witz gewesen. Er fuhr wie ein Verrückter zwischen den Autos hindurch, über Bushaltestellen und Radfahrstreifen und überholte an roten Ampeln bis nach vorne, was mich hinter ihm fast ausflippen ließ vor Todesangst.
Dank Marten hatte ich jetzt also noch mehr Angst als ohne hin schon wegen dem was mir gleich blühen würde, aber vielleicht würden wir ja auch noch einen Unfall bauen und das folgende Leiden des Treffens würde mir erspart werden. Ich krallte mich also einfach so fest wie möglich an ihm fest, schloss die Augen und betete, um mich zu beruhigen, da ich wohl doch nicht so schnell Freund vom Motorrad fahren mit ihm würde.

"Hey! Moin Bruder!",begrüßte uns der Typ von Montag aus dem Park als erstes, als Marten gerade den Motor seiner Maschine abstellte und ich langsam die Strickjacke öffnete, um sich ausziehen zu können. Ich hing die Jacke über meine Handtasche und nahm dann als nächstes den Helm ab, da Marten seinen ebenfalls abgenommen hatte und ihn bereits über den Lenker hing. Ich reichte ihm meinen also zum ebenfalls Aufhängen nach vorne und wuschelte mir mit den Händen kurz meine Locken zu recht, was natürlich schon von einigen Augen beobachtet wurde, denn ich war heute das begehrte Frischfleisch. Ich stieg also als erstes vom Motorrad und versuchte zu vermeiden, dass man unter meine Rock sehen konnte, denn durch den Body fühlte ich mich untenrum doch etwas nackig und generell hatte eigentlich keiner mir unter den Rock zu gucken. Marten sprach immernoch mit dem Typen und stieg ebenfalls von seiner Maschine ab, wobei er mir zwischen den ganzen Motorrädern fast auf die neuen Schuhe trat, aber ich beschwerte mich nicht, sondern blieb still. Ich sprach heute Abend nur, wenn ich dazu aufgefordert wurde!
Er redete weiter mit dem Typen und legte seinen Arm um meine Taille, während wir dann langsam Richtung Schießstand liefen. Vom Parkplatz bis zur Eingangstür sogen alle Männer mein Aussehen in sich auf und analysierten mich, sowie Marten, um die Zusammenhänge erkennen zu können, was natürlich nicht angenehm war, aber ich ließ mir mal wieder nichts anmerken und hatte höchstens Augen für Marten, wenn ich nicht einfach nur geradeaus starrte.
Drinnen kamen dann die nächsten Blicke, wobei einer mir am unangenehmsten war, und zwar der von TomTom. Die langen Tische waren wie ein U aufgestellt und am längsten Tisch saß TomTom mit ein paar Männern, dessen Kutten mir verrieten, dass es sich bei ihnen um die höchsten Tiere hier handelte.
"Marten, mein Bruder, hast du Chopper gegen ein Schoßhündchen ausgetauscht?",fragte nun einer von dem besagten Tisch und als ich las, dass es der Präsident war rutschte mir das Herz etwas in die Hose, obwohl ich gleichzeitig etwas sauer wurde, durch den blöden Vergleich. "Ach ist ganz angenehm so mit Schoßhündchen! Jemand der kocht, putzt und generell meine Bedürfnisse stillt ohne dass ich einen Finger rühren muss, ist schon ganz toll! Besonders weil man meist nicht mal etwas sagen muss, damit sie es macht. Das gefällt mir am meisten!",erklärte er und seine Hand rutschte zu meinem Hintern. Wären wir hier nicht auf dem Clubtreffen seines Motorradclubs, hätte er bei den Sprüchen längst meinen Ellenbogen zwischen seinen Rippen, doch jetzt lächelte ich einfach nur nett und sah zu ihm hoch, um mitzuspielen. "Das kann ich mir gut vorstellen, dass sowas deine Bedürfnisse gut stillen kann. Sieht gut zum ficken aus.",meinte jetzt ein anderer Kerl und ich versuchte meine aufkommende Wut etwas herunterzuspielen, indem ich Marten's Gesicht näher kam und ihn somit dazu aufgeforderte mich zu küssen. Gott sei Dank verstand er den Wink mit dem Zaunpfahl und küsste mich, während seine Hand an meinem Hitern plötzlich kräftig zugriff, bevor er nachdem wir uns gelöst hatten reinkniff und mich gleichzeitig dazu anzwinkerte. Er spielte seine Rolle viel zu gut, das machte mir Angst!
Viel mehr wollte man dann auch wohl nicht mehr über mich wissen, denn das Thema wechselte zwischen den Herren ziemlich schnell zu ihren Hunden, Motorrädern und sonstigem, was tatsächlich das Klischee bediente, womit ich irgendwie schon gerechnet hatte.
Ich stand also zum schön aussehen für die Herren neben Marten und war eher in Gedanken als dass ich ihnen zuhörte, bis Marten zu mir sagte:"Geh man lieber zu den anderen Frauen! Die sitzen dahinten an dem Tisch. Du musst ja nicht alles mitkriegen." Ich nickte und er gab mir noch einen Klapps auf den Hintern, bevor ich mich dann von ihm abwand und zu dem "Frauentisch" lief. Dort saßen gerade sechs blondirte Köpfe, die sich leise unterhielten, um die Herren nicht zu stören, also setzte ich mich zu ihnen und begrüßte sie mit einem knappen:"Moin."
Sie sechs Köpfe huschten zu mir hoch und ich wurde erst einmal skeptisch beäugt, bis dann nach und nach ein "Moin" zurück kam.
Das konnte ja nur noch besser werden.

Deep Waters are Silent🌊🌑 A German LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt