Ich lachte ironisch auf und fragte:"Sag mal Daniel, kann dass sein, dass dir das einfach nicht passt, dass ich jetzt in einer glücklichen Beziehung bin?" "Was? Nein! Ich freu mich ja schon für dich, aber warum muss es denn Marten sein? Es könnte auch ein anderer netter hübscher Mann sein, der nichts mit den Rockern oder dem Milleu zu tun hat.",antwortete er. "Wo ist denn dein Problem? Du warst doch selbst in dem Club und weißt, dass einige gut und andere eher weniger gut mit ihren Frauen umgehen und Marten gehört definitiv zu den Guten! Er behandelt mich sehr gut und dass er mit dem Milleu zu tun hat ist für mich nicht schlimm, weil er mich da aus allem raus hält. Er besitzt ja keinen eigenen Laden, sondern ist Rausschmeißer. Das er die ein oder andere Dame kennt ist also normal, aber ich weiß, dass er nicht der jenige ist für den sie anschaffen! Außerdem weiß er beruflich und privat gut zu trennen und er weiß, dass man außer Haus zwar gucken darf, aber gegessen wird Zuhause.",kam ich langsam in Rage.
"Und was wenn er dir alles nur vormacht, Josephine? Was ist, wenn er dir all das nur vorspielt, um dich im Nachhinein dann doch für irgendwelche Machenschaften zu nutzen?" "Das was wir miteinander haben kann man nicht spielen, Daniel!",fauchte ich und wollte wieder rein gehen, doch Daniel hielt mich fest. "Okay, Josie....ich bin damals ausgestiegen, weil ich gemerkt habe, dass nur mit mir gespielt wurde. Im Club findet man vielleicht eine Familie und einen Zusammenhalt, den man sich wünscht oder ersehnt, aber du bist nur Mittel zum Zweck dadrin, aber alle geben dir das Gefühl, dass du unersetzbar in dem System bist, also bekommst du von allen Seiten immer nur 'für die Familie' und sowas zu hören, aber glaub mir so familiär und toll ist es bei Längen nicht, das hab ich selbst erlebt als ich wegen der Prügelei sitzen musste und ersetzbar ist jeder einzelne, selbst die hochrangigen...das sollte ich als Ex-Vizepräsident wissen...",erklärte Daniel und ich glaubte ihn nicht, als er behauptete, früher der Vizepräsident gewesen zu sein. "Was? Wieso?....",stammelte ich. Daniel sah mir in die Augen und erklärte weiter:"Ich bin damals ausgestiegen, weil mir das alles zu viel wurde. Ich hab alles mitbekommen was im Club abging. Alles von Drogen, den Problemen der Rotlichtcrew und selbst von Morden...und als dann noch meine Eskalation als Türsteher war und ich vor Gericht dann gesehen habe, dass ich einen Menschen wirklich körperlich behindert geschlagen habe, da hab ich meinen Entschluss getroffen. Ich hatte bevor ich meine Haft angetreten hatte schon dem kompletten Plan wie ich es nach meinen Jahren im Bau machen würde und das hab ich durchgezogen...Ich bezahl wahrscheinlich bis ans Ende meiner Tage Schutzgeld und die scheiß Ausstiegsgebühren, aber ich muss meiner Psyche nicht mehr den ganzen kranken Kram antun...Ich komm auch ohne Rücken klar." "Aber warum kommt jedes Jahr dann eine kleine Truppe hier her und warum sind wir jetzt Support?",fragte ich nach. "Ich weiß auch nicht, warum jährlich hier ein Teil meines alten Charters auftaucht, aber es ist ganz angenehm dann mal ein paar Leute wieder zu sehen, die eigentlich immer ehrlich und aufrichtig zu einem waren und Support sind wir geworden, weil ich einen Deal mit TomTom habe, von dem ich dir allerdings, genauso wenig wie Marten dir, erzählen darf. Es ist zu intern." "Und was hat Marten's und meine Beziehung jetzt noch damit zu tun?",hackte ich nach. Daniel hatte mich mittlerweile wieder los gelassen und zündete sich eine Zigarette an, während er erzählte:"Bevor ich ins Gefängnis musste hatten wir ein paar neue Hangarounds. Einer von denen war loyal, ein unermüdlicher Kämpfer und er war einfach perfekt für den Club, aber mit den Frauen hatte er so seine Probleme. Er war noch jung, also suchte er meist Rad bei den etwas älteren Mitgliedern, denn er behielt Frauen meist nur eine Woche und dann waren sie ihm zu langweilig. Genau einen Monat vor meinem Haftantritt hatte er dann eine Frau gefunden, von der er behauptete sie sei die Frau seines Lebens und sie wäre die zukünftige Mutter seiner Kinder. Er hat sie behandelt wie eine Prinzessin, aber hat ihr deshalb auch alles was mit dem Club und der Arbeit zu tun hatte verschwiegen und wenn er dann mit schlechter oder aggressiver Laune nach Hause kam konnte er ja schlecht mit ihr drüber reden zum Frustabbau, also hat er sich anders an ihr ausgelassen...wie sich später herausstellte ist sie während einer Nacht und Nebel Aktion dann vor ihm ins Ausland geflüchtet....wie hieß der Typ auch noch mit Nachnamen?...van Dieling? Fiefling?..." "Von Frieling...",flüsterte ich und Daniel nickte eifrig. "Ja! Genauso hieß er! Und an den erinnert Marten mich extremst.",sagte er dann noch eifrig, als er den Qualm aus seiner Lunge pustete. "Ja, weil ich es ja auch bin über den du hier deine Märchen verbreitest.",sagte dann auf einmal Marten hinter Daniel, weshalb wir beide zu ihn sahen. "Wieso Märchen? Es ist die Wahrheit. Du hast diese arme Frau so traumatisiert und fertig gemacht, dass sie fliehen musste!" "Nein, hab ich nicht! Sie wollte die ganze Zeit über schon auswandern und eigentlich war vereinbart, dass ich ihr dann in ein paar Monaten nach komme, aber nach einem Monat haben wir uns getrennt, weil das mit der Distanz nicht geklappt hat und ich nicht aus Hamburg weg konnte wegen dem Club, zu der Zeit. Schließlich wollte ich ja vom Hangaround zum Prospect aufsteigen.",antwortete Marten und ich sah zwischen den beiden hin und her. "Das glaubst du doch wohl selbst nicht!",lachte Daniel und ich sah wie Marten sich langsam vor ihm aufbaute, da ihm die Situation nicht wirklich passte. "Du willst Jose nur irgendwelche dummen Geschichten einreden, damit sie hier bei dir bleibt und für einen Hungerslohn täglich unbezahlte Überstunden schiebt und du sie hin und her schubsen kannst. Du hast Angst, dass unsere Liebe und das Vertrauen zueinander so groß wird, dass sie wirklich zu mir zieht und du dann wieder ohne professionelles Personal dastehst.",konterte Marten und stellte sich jetzt neben mich und legte seinen Arm um mich. "Josie, du glaubst ihm das doch nicht ernsthaft, oder?",fragte Daniel empört und drückte seine Zigarette in einem Aschenbecher auf einem der Tische aus. "Ich weiß nicht...",flüsterte ich schon fast vor Verunsicherung. "Mäuschen, glaub diesem Kerl kein Wort. Er ist ein Verräter und versucht jetzt seinen Ruf aufzupolieren, indem er andere schlecht macht.",meinte Marten und nahm mein Gesicht in seine Hände, um mir währenddessen in die Augen zu sehen.
Jetzt war es soweit. Ich stand zwischen zwei Stühlen und wusste nicht für wen ich mich entscheiden sollte.
Konsequenzen würde jede Entscheidung haben, aber mit welchen würde ich eher leben können.
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Deep Waters are Silent🌊🌑 A German Lovestory
RomanceAlle Engel, aber keiner scheinheilig. Das erlebt Josephine fast jeden Tag auf der Arbeit, denn sie arbeitet in einer kleinen, alteingesessenen Bar im Nordwesten Deutschlands. Bei Motorradfahrern ist die Bar , die an einem Badesee wenige Kilometer vo...