"Ich weiß, dass er sowieso vor der Tür steht und mithört, aber so hab ich wenigstens etwas das Gefühl, dass wir beide unter uns sind...",meinte Daniel und schloss die Tür hinter sich, während ich mich gegen meinen Spint lehnte und auf ihn wartete. "Was möchtest denn noch?",fragte ich und sah ihn an, während er sich mir gegenüber gegen die Heizung lehnte, da der Raum relativ klein war.
"Ich hab ein bisschen nachgedacht über die Beziehung zwischen uns beiden...ich weiß, dass ich dich in den letzten Wochen scheiße behandelt habe und ich möchte auch, dass du weißt, dass ich es nicht mit Absicht getan habe, aber mir passt dein Kerl halt einfach nicht. Du hast mir nie etwas getan und es war immer schön mit dir zu arbeiten, besonders als du noch an der Bar warst und wir beide das Ding hier alleine geschmissen haben, aber wenn ich ehrlich bin...ich würde gerne in die Küche zurück und nicht nur vorne am Tresen arbeiten, während Amilla rennt...ich weiß aber nicht, ob es was für dich wäre nur hinterm Tresen zu arbeiten ohne das Gelaufe und dem Kundenkontakt, außerhalb der paar Hochstühle an der Bar oder ob ich dich vielleicht gehen lasse, um dir deine Entscheidung zu erleichtern, weil dann kannst du mit deinem Herren mit nach Hamburg und dir da ein Leben mit deiner Liebe aufbauen, statt immer hunderte Kilometer von ihm getrennt zu sein...jetzt wo ich Amilla hab wird mir erst bewusst wie sehr man sich wirklich nach einem Menschen sehnen kann und ich möchte dir deshalb die Wahl lassen mit ihm mitzugehen, während ich mit meiner Liebe hier den Laden schmeiße...",erklärte Daniel und sah mich die ganze Zeit an, während er sprach. Ich erwiderte seinen Blick mit Absicht nicht und starrte eher etwas an ihm vorbei gegen die Wand. "Daniel...ich möchte gehen...",antwortete ich also, denn ich hatte mich endlich entschieden. "Dann mach ich dir den Weg frei für ein neues Leben in Hamburg...das freut mich...es war sehr schön mit dir zu arbeiten und ich werde wahrscheinlich noch oft an dich denken müssen in Zukunft, aber dann entlass ich euch beide mal für heute...ich lass mich die Tage dann noch wegen der Kündigung hören, damit du auch was formelles dazu hast...viel Glück für die Zukunft und vor allem viel Glück mit Marten!",antwortete er und lächelte freundlich, weshalb ich ihm jetzt ins Gesicht sah. Er war enttäuscht und auch etwas traurig, also wollte ich mich gerade zu einer Umarmung aufraffen, bis Marten die Tür öffnete und zwischen uns hin und her sah. Daniel sah ihn an, lächelte mir noch einmal zu und verschwand dann wieder nach vorne zur Bar, während ich mir schonmal das Tuch vom Kopf zog unter dem ich meine Haare verstaut hatte während der Arbeit. "Du willst es also probieren?",fragte mein Freund breit lächelnd und er steckte mich damit an, weshalb ich ebenfalls anfing zu lächeln, bevor er mir einen fröhlichen Kuss gab und mich kurz wieder in den Arm nahm.
Wir zogen uns also um, ich räumte meinen Spint aus, stellte alles in der Küche aus und nahm die Schlüssel für die Bar von meinem Schlüsselbund."So...dann...vielleicht bis die Tage, vielleicht aber auch bis irgendwann mal.",sagte ich, als ich Daniel die Schlüssel auf die Theke legte und er erst mich und dann Marten musterte, als müsste er sich noch einmal schnell unsere Gesichter einprägen.
"Ja...waren schöne 3 Jahre mit dir...alles Gute für die Zukunft.",sagte Daniel noch einmal und lächelte freundlich, bevor ich dann Marten's Hand in meine nahm und wir beide die Bar verließen.
Wir liefen zu meinem Auto und es herrschte eine merkwürdige Stille. Ich schloss uns auf und wir setzten uns in meinen Camaro. "Das wars dann also...",seufzte ich und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. "Es war das richtige, Jo. Dir wird es überall besser gehen als hier.",sagte Marten und ich nickte, bevor ich den Motor anstellte und wir uns dann auf den Weg zu meiner Wohnung machten.
Die Fahrt über war es ziemlich ruhig und Marten war an seinem Handy und schien mit John zu schreiben, denn wenn er sich die Audios anhörte erkannte ich deutlich seine Stimme wieder."Maus, kann ich rein kommen?",fragte Marten tatsächlich, als ich frisch geduscht vorm Spiegel stand und ich meine Haare kämmte. "Natürlich! Warum fragst du überhaupt?",antwortete ich und er öffnete die Tür, um direkt im Türrahmen stehen zu bleiben, das war wohl sein Ding, so oft wie er immer im Türrahmen stand. "Ich hab eine Wohnung für dich. Zwar nur eine Einzimmerwohnung, aber dafür in St. Pauli und sie gehört eigentlich John, der dich da für lau wohnen lässt. Ist sozusagen die kleine Extrawohnung, falls man mal vom Kiez nicht mehr ganz bis zur richtigen Wohnung kommt, also ist er eh nie da.",erklärte Marten und verschränkte die Arme vor der Brust, um sich mit seiner Schulter im Rahmen abzustützen. Ich legte meine Bürste bei Seite und sah etwas überrascht zu ihm rüber. "Als ob er mich da für lau wohnen lässt? Mittlerweile ist die Miete da ja auch voll teuer!",sagte ich und sah mich im Spiegel an, bevor ich das Licht am Spiegel aus machte und ich auf meinen Freund zu ging. "Doch das macht er! Vielleicht musst du dann mal auf seinen Hund aufpassen oder so, aber du musst ihm definitiv nicht die Miete bezahlen.",erklärte Marten und stieß sich vom Türrahmen ab, um an mir vorbei zu greifen zum Lichtschalter, um das Licht im Bad auszuschalten. Ich legte meine Hände flach auf seine nackte Brust, stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss, den er erwiderte. "Danke dir, mein Engelchen...",flüsterte ich zwischen dem nächsten Kuss und er lächelte nur während er mir zu zwinkerte.
Wir küssten uns also ein wenig und begannen ein bisschen aneinander zu fummeln und das mitten im dunklen Flur.
Wir lösten uns und Marten hatte seit einigen Minuten meinen Po fest im Griff. "Was meinst' Baby? Noch ein bisschen Fernsehen oder doch schlafen?",fragte er dann und ich hörte ganz genau raus, welches schlafen er meinte.
"Wie wäre es mit einem Deal?",fragte ich dann und ich meinte einen kleinen enttäuschten Seufzer von ihm gehört zu haben. Er packte etwas fester an meinen Backen zu und fragte:"Was für ein Deal denn?" "Wir beide haben ja immer unseren Spaß miteinander, aber wie wäre es, wenn wir da ein bisschen Sehnsucht aufeinander mit einbauen?",fragte ich und ich merkte, dass er mich nicht verstand.
"Wie willst du denn Sehnsucht mit einbauen, wenn ich hier vor dir stehe?" "Ganz einfach...wir werden jetzt erstmal keinen Sex haben, bis wir zusammen wieder in Hamburg sind...und das könnte noch etwas dauern, denn bevor ich gehe muss ich mich noch mit meinen Eltern, meinen paar Freunden und meinem Vermieter treffen.",erklärte ich ihm also und er schmunzelte. "Gut...ich bin dabei, aber nur, wenn wir auch ein bisschen provozieren dürfen.",willigte er ein und ich lächelte. "Dann lass uns doch so fies spielen wie wir nur können, einzige Bedingungen sind, dass hier keiner eifersüchtig gemacht wird oder andere Menschen mit einbezogen werden!",sagte ich und Marten kniff mir in den Hintern, was die Bestätigung sein sollte.
"Na dann, lass uns noch ein bisschen Fernsehen und kuscheln.",schlug ich vor und Marten hob mich plötzlich hoch, um mich dann in mein Wohnzimmer zu tragen.
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Deep Waters are Silent🌊🌑 A German Lovestory
RomansaAlle Engel, aber keiner scheinheilig. Das erlebt Josephine fast jeden Tag auf der Arbeit, denn sie arbeitet in einer kleinen, alteingesessenen Bar im Nordwesten Deutschlands. Bei Motorradfahrern ist die Bar , die an einem Badesee wenige Kilometer vo...