Sesstig: Urlaub

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Den Tag über war die Stimmung zwischen uns beiden irgendwie komisch, aber ich konnte nicht deuten warum. Natürlich war es wegen dem Thema rund um Daniel, aber warum genau es so angespannt war konnte ich nicht entziffern. Marten hing zu dem auch viel am Handy und war nicht wirklich mit dem Kopf in der Realität.

"Müssen wir noch eine Runde mit Chop drehen?",fragte ich, während ich gelangweilt neben Marten auf dem Sofa saß, denn das Wetter draußen war eher bescheiden. Chopper hob sofort seinen Kopf, welcher auf meinem Schoß lag und sah mich an, während er begann mit seiner Rute zu wedeln. Marten hingegen reagierte gar nicht und tippte irgendwas in sein Handy.
Mir war das alles ein wenig zu blöd, weshalb ich einfach aufstand und in den Flur ging, um mich für einen Spaziergang fertig zu machen. Ich wusste, dass ich eigentlich nie alleine aus der Wohnung sollte, aber Marten regte mich richtig auf mit seinem Verhalten, also wollte ich gerade einfach nur mal weg von ihm.
Als ich also Schuhe, Jacke und Schal angezogen hatte und die Leine von Chop nahm kam der Rüde schon angelaufen und setzte sich ganz vorbildlich vor mir hin, damit ich ihn anleinen konnte.
Als ich ihn gerade angeleint hatte kam Marten in den Flur.
"Wo wollt ihr beiden hübschen denn so alleine hin?",fragte er und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Wollte eine Runde mit ihm und dir zusammen drehen, aber du antwortest mir ja nicht, wenn ich frage.",antwortete ich und setzte meine Kapuze der Jacke auf, da es draußen leicht regnete. "Ich muss jetzt gleich zum Clubhaus für die Sitzung, aber sonst könnt ihr gerne mit und dann darfst du da mit ihm laufen gehen, ohne dass ich mir Sorgen um euch machen muss, weil dann kann Ben mit euch gehen.",erklärte er und suchte sich ebenfalls Schuhe aus dem Schuhregal, zog sich einen Pullover vom Charter über und als er alles hatte gingen wir zusammen nach unten zum Auto.

Am Clubhaus angekommen parkte Marten seinen Wagen und wir blieben in Auto sitzen, da es wie aus Eimern goss. Chop, der zwischen meinen Beinen im Fußraun saß, guckte schon richtig traurig, da er sich gefreut hatte mal raus zu können.
Während der Fahrt hatten wir nicht wirklich viel gesprochen, denn die Spannung war immernoch da. Wir schwiegen uns jetzt also auch an und ich sah nur aus dem Fenster, um darauf zu warten, dass der Regen endlich aufhörte.
Ein Auto nach dem anderen parkte neben uns und alle rannten von ihren Autos schnell rein, außer Marten, der saß immernoch neben mir. "Mäuschen?",fragte er ganz vorsichtig und griff noch vorsichtiger nach meiner Hand. Ich drehte meinen Kopf also zu ihm und ließ ihn meine Hand nehmen. "Baby,....ich werde gleich dafür stehen, dass Daniel nichts angetan wird. Ich möchte wirklich nicht der Freund und vielleicht irgendwann mal der Vater sein, den man nur an Besuchertagen sieht, weil er lebenslänglich hat. Selbst wenn ich nur bei der Planung dabei bin als Komplize und das kommt raus, müsste ich einsitzen, also sparen wir uns lieber den ganzen Dreck und tun ihm gar nichts an. Dann müssen wir nun mal mit ihm leben, auch wenn das nicht so leicht sein kann.",erklärte er, verschränkte unsere Finger und sah mir während er sprach ununterbrochen in die Augen. Natürlich glaube ich ihm und ich wusste, dass er ein herzensguter Mensch war, aber was wenn der Rest von Club jetzt gleich darauf aus war Daniel umzubringen? Dann könnte Marten nämlich auch nichts mehr ändern.
"Ich hoffe, dass ihr euch gleich richtig entscheidet.",sagte ich und hob unsere Hände in Richtung meines Gesichts, um seinen Handrücken zu küssen. Er strich mir mit seiner freien Hand eine Haarsträhne hinters Ohr und versprach:"Wenn wir da drinnen gleich die richtige Entscheidung treffen, gehen wir beide zusammen weg ab übermorgen. Weg aus dem regnerischen stressigen Hamburg im Herbst und ab in irgendein Land mit viel Sonne, schönem Strand und gutem Essen, wo uns keiner auf die Nerven geht. Vielleicht möchten Panya & John ja sogar mit, dann können wir zusammen die Zeit im Paradies genießen." "Und was ist mit Arbeiten? Ich kann doch jetzt noch gar keinen Urlaub bekommen.",war das erste was mir in den Sinn kam und Marten schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Glaubst du wirklich, dass ich mich noch nicht um alles gekümmert habe?",meinte Marten und ich begann zu lächeln. "Dann hört sich das ganz gut an...son Pärchenurlaub.",antwortete ich und Marten freute sich über meine Antwort. Tatsächlich wurde der Regen auch weniger, sodass Marten langsam mal aussteigen musste. Ben kam sogar genau in dem Moment mit einem großen Regenschirm zu uns ans Auto, also verabschiedete ich mich mit einem Kuss von Marten und dann stiegen wir aus dem Wagen aus. Er verschwand im Clubhaus und Chop stand mit Ben und mir unterm Schirm. "Hey, schön dich mal wieder zu sehen!",freute ich mich, als ich Ben sah und setzte dann doch noch schnell meine Kapuze auf, da der Regen vom Schirm mir genau in den Nacken tropfte. Ben begann zu lächeln und antwortete:"Ich finds auch immer wieder schön, wenn wir uns sehen." Er wollte mir gerade wieder den Schirm überlassen, um dann im Regen zu laufen mit seiner Bomberjacke und der Kapuze seines Hoodies auf, aber ich blockte ab und sagte:"Ich hab ne gute Regenjacke an und du nicht, also behalt den Schirm, da hast du mehr von als ich." Ben war sichtlich überrascht von meinen Worten und guckte etwas überrumpelt. "Ehm...danke..",stammelte er dann und ich musste schmunzeln, da wohl schon lange keiner mehr so nett zu ihm gewesen war. Chopper & ich liefen also voraus und Ben lief mit seinem Schirm hinterher, um aufzupassen, dass uns nichts passierte, solange die anderen Herren in ihrer Sitzung waren.

Deep Waters are Silent🌊🌑 A German LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt