"Ich will nicht, dass du gehst.",flüsterte ich in sein Ohr und ließ ihn nicht los. "Entweder du kommst mich schnell besuchen oder wir treffen uns in der Mitte von hier und Hamburg.",witzelte Marten und ganz langsam löste ich unsere Umarmung. "Ich weiß aber nicht, ob ich dann wieder hier hin zurück möchte....ich mag Hamburg....",antwortete ich und er lachte auf. "Die andere Hälfte meines Bettes wäre frei, wenn ich meinen Hund rausschmeiße...",sagte er dann und legte seine Hände auf meine Hüften, um zu mir hoch zu sehen. Ich lächelte als Antwort einfach nur zurück und strich dann mit meiner Hand über den Death's Head an seiner rechten Schläfe. "Josephine! Jetzt beweg deinen Arsch hier rein!",rief Daniel jetzt ziemlich angepisst aus der Tür, weshalb ich vor Schreck von Marten abließ. "Ich werd' auf dich warten, Jose.",sagte er noch, bevor ich einen Schritt von ihm weg trat, er seinen Helm aufsetzte und mit einem letzten Zwinkern an mich abfuhr.
Ich sah ihm nach, bis ich hinter mir das angefressene Atmen von Daniel hörte.
Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn verwirrt an. "Ist irgendwas passiert?",fragte ich dann nach und er schnaubte auf. "Du solltest die Finger von so jemandem wie diesem Marten lassen! Die bringen dir nichts als Ärger ein, Josie.,",begründete er seine Wut und ich zog die Augenbrauen hoch. "Sagt der Typ, der mit dem Roadcaptain des Charters best Buddies ist...",fügte ich meinem Gesichtsausdruck zu und er spannte sich etwas an. Er holte gerade Luft um etwas zu sagen, doch ich unterbrach ihn und sagte:" Jetzt komm mir nicht mir 'Das ist was ganz anderes', denn das ist es nicht...und...ach ja wann wolltest du mir sagen, dass du die Bar als Support für die haben willst? Gar nicht?" Daniel fuhr sich jetzt plötzlich nervös durch die Haare und leckte sich über die Lippen. Ich stellte mich deshalb mit verschränkten Armen vor ihn und wartete auf eine Antwort. "Nach deinem Festival...",antwortete er dann kleinlaut. "Ah super! Dann wenn der Vertrag sozusagen schon durch ist und du schon auf 81 umdekoriert hast! Ey Daniel, warum sagst du mir sowas nicht?! Und das alles nur, weil du aus deinem Badstanding willst, um vielleicht irgendwann mal wieder in den Club zu kommen! Ich dachte wir sind ein gutes Team!" "Josie..ich..",begann er wieder doch ich unterbrach ihn wieder. "Ne komm Daniel, lass stecken.",sagte ich enttäuscht und drückte mich an ihm vorbei in die Bar, um anzufangen alles für den in zwei Stunden startenden Betrieb vorzubereiten.Dadurch, dass Sonntag war hatten wir relativ viele Gäste und dementsprechend auch viel zu tun, was ich allerdings ganz gut fand, denn dann lenke es mich von meinem privaten Problemen ab und Daniel war die ganze Zeit in der Küche, sodass er mir nicht unter die Augen trat, was vielleicht gerade ganz gut war, denn ich war maßlos enttäuscht.
Gott sei Dank waren die Kunden heute allerdings pflegeleicht und höflich, sodass mir keiner von ihnen noch zusätzlich auf die Nerven ging.
In einer ruhigen Minute nutze ich deshalb die Zeit auf mein Handy zu sehen. Ich hatte ein paar Nachrichten von meinen Freunden in unserer Festival-Gruppe und eine Nachricht von einer unbekannten Nummer.
Die Nachricht des Unbekannten war: Hey Jo, wir sind vor etwas mehr als einer Stunde abgefahren und machen jetzt eine kleine Pause, die ich nutzen wollte um dir zu schreiben. Ich hoffe die Arbeit ist heute angenehm für dich und Daniel hatte vorhin kein großartiges Problem.
Ich schreib dir nochmal, wenn ich Zuhause bin!
Viel Spaß noch bei der Arbeit,
dein Engelchen Marten.
Ich lächelte beim durchlesen und sah dann auf die Uhr, denn die Nachricht war tatsächlich schon fast drei Stunden alt, also müsste er eigentlich bereits Zuhause sein oder kurz davor. Ich antwortete ihn also noch schnell mit einem: Fahrt vorsichtig! Arbeit ist ganz angenehm heute und Daniel hat das mit dem Support gestanden.Kurz vor Mitternacht waren dann alle Gäste verschwunden und ich räumte mal wieder auf. "Josie...ich mach den Rest. Geh du ruhig nach Hause.",sagte dann Daniel und nahm mir die Kiste Leergut ab, die ich gerade nach hinten bringen wollte. "Okay, danke. Dann bis morgen!",verabschiedete ich mich knapp, nahm meine Sachen und verschwand in mein Auto, wo ich erstmal mein Handy checkte.
Tatsächlich hatte Marten mir ein Bild von ihm und seinem Hund auf dem Sofa zurückgeschickt und darunter geschrieben: Sind alle lebend angekommen und chill jetzt mit meinem Specki.
Bei dem Spitznamen für seinen Hund musste ich lächeln und beschloss ihm von Zuhause aus zu antworten. Ich startete also meinen Wagen und fuhr zu meiner Wohnung, wo ich dann erst einmal schön entspannt duschen ging.Frisch geduscht und im Bademantel machte ich mich dann auf den Weg in die Küche, um mir noch etwas zum snacken zu holen. Danach setzte ich mich aufs Sofa und machte mir noch einen Film an. Noch bevor der Film anfing schickte ich Marten noch ein Bild von mir und meinen Chips auf dem Sofa zurück und hoffte nicht wirklich auf eine schnelle Antwort, da er sicherlich bereits schlief.
Ich konzentrierte mich also auf meinen Film und kuschelte mich in meinen Bademantel, bis tatsächlich eine Nachricht von Marten zurückkam. Ich öffnete diese und sah, dass er eine Audio geschickt hatte. Ich stoppte also den Film und hörte sie mir an. "Na das sieht ja mal nach einem entspannten Abend aus bei dir! Ich bin jetzt gerade auf dem Weg zur Arbeit und meld mich, wenn ich wieder Zuhause bin, bei dir! Falls ich mich vorher nicht mehr hören lasse, wünsch ich dir schonmal eine gute Nacht und süße Träume.",erzählte er und man hörte das Röhren seines Autos, sowie leise Musik im Hintergrund. Ich lächelte bei seiner Stimme und fragte mich nach seinem zweiten Satz wohin er um diese Uhrzeit wohl noch zur Arbeit musste, doch ich war mir sicher, dass es wahrscheinlich etwas dubioses war, was mich aber auch nichts anging.
Viel Spaß bei der Arbeit und dir danach auch eine gute Nacht :), antwortete ich und schaute dann meinen Film weiter.Schon vor dem Ende des Films war ich eingeschlafen und schreckte jetzt mitten in der Nacht hoch. Ich sah auf mein Handy und sah, dass es vier Uhr morgens war, weshalb ich beschloss in mein Schlafzimmer rüber zu gehen, um meinen Schlaf dort fortzusetzen. Die neue Nachricht von Marten nahm ich gar nicht war und legte mich sofort in mein Bett und schlief weiter.
DU LIEST GERADE
Deep Waters are Silent🌊🌑 A German Lovestory
Roman d'amourAlle Engel, aber keiner scheinheilig. Das erlebt Josephine fast jeden Tag auf der Arbeit, denn sie arbeitet in einer kleinen, alteingesessenen Bar im Nordwesten Deutschlands. Bei Motorradfahrern ist die Bar , die an einem Badesee wenige Kilometer vo...