Dreeunfieftig: Vordertür

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Marten ging heute etwas später zur Arbeit, weshalb tatsächlich Adam mich zur Arbeit brachte, was eigentlich ganz entspannt war, denn er fuhr mich mit seinem Wagen bis vor die Tür und die Fahrt über konnten wir viel quatschen und ich musste zugeben, dass Adam ein echt guter Freund war. Ich konnte auf jeden Fall verstehen, dass Marten und er relativ dicke miteinander waren, unabhängig vom Club.
"Oh warte Josie! Ich muss dich noch richtig verabschieden!",rief er, als ich gerade ausgestiegen war. Ich bückte mich also so, dass ich ihn ansehen konnte und er warf mir tatsächlich einen Luftkuss zu und sagte mit verstellter Stimme:"Viel Spaß bei der Arbeit mein Schatz! Morgen früh holt dich dann Marten wieder." Ich schüttelte lachend den Kopf und schloss einfach nur die Autotür, sodass Adam weiter fahren konnte und ich mich an der Warteschlange vorbei drängeln durfte, um in die Bar zu kommen, denn ich hatte noch keinen Schlüssel für den Mitarbeitereingang.

Heute herrschte ziemlich viel Betrieb und ich kam gefühlt gar nicht zum Stehen, was allerdings gar nicht so schlimm war, denn die Arbeit hier machte mir ziemlich viel Spaß.
Ich tänzelte also mit den vollen Tabletts zwischen den Leuten durch zu den Tischen und tatsächlich war mir noch nicht ein Glas kaputt gefallen, worauf ich auch stolz war.
Als ich gerade einen Tisch bedient und abkassiert hatte ging ich zum nächsten und dieser saß voll mit Männern, was mich leicht an die Abende in der Bar Zuhause erinnerte, wenn dort jemand mit einer ganzen Männerscharr im Biergarten saß.
"Moin Jungs! Wat darf ich euch bringen?",fragte ich also über den Lautstärkepegel hinweg und alle Köpfe drehten sich zu mir. "Ach Süße, mir könntest du vieles bringen...",sagte der eine und einige begannen dreckig zu lachen am Tisch. Ich ignorierte die Aussage und suchte schonmal Blickkontakt zu einem unserer Sicherheitsmänner, welcher die Szene aber tatsächlich schon im Blick hatte. "Wollt ihr was essen oder trinken?",fragte ich also anders und ein wenig Genuschel ging durch die Gruppe, bis dann endlich einer anfing seinen Wunsch zu äußern.
Als ich gerade die letzte Bestellung von dem Tisch aufnahm, begannen sie plötzlich zu grölen und feiern, denn ein Mitglied der Gruppe fehlte wohl. Als ich also eigentlich alles hatte kam eine neue Person dazu und als ich diese erkannte bekam ich innerlich das Kotzen, denn ich konnte diesen Menschen nicht sonderlich leiden. Er begrüßte erst alle seine Freunde und sah dann zu mir. "Ey die kleine Kellnerin von Daniel ist tatsächlich jetzt hier, aufm Kiez, und das obwohl Herr von Frieling sie unbedingt von der Sündenmeile fernhalten wollte...nun ja heute Brauerei, morgen Bordelle oder was meint ihr Männer?!",scherzte TomTom und gab mir beim letzten Satz tatsächlich einen Klaps auf den Po, was ich mir von ihm tatsächlich gefallen lassen musste, denn ich wollte keinen Stress mit ihm, weil ich wusste, dass er Marten zur Rechenschaft ziehen würde. Der Sicherheitsmann stand schon in den Startlöchern zum eingreifen, aber ich machte ihm deutlich, dass er ruhig bleiben sollte.
"Was möchtest du trinken oder essen?",fragte ich ihn also nochmal gezielt und er sah mich an.
"Du weißt doch, einen Jäger und ein Alsterwasser.",antwortete er und ich fragte mich, warum er plötzlich so nett antwortete. "Wäre das alles, die Herren?",fragte ich nochmal nach und alle nickten, weshalb ich dann Richtung Bar verschwand, um die Bestellung zu holen.

Die ganze Nacht über saß TomTom mit seinen Freunden an dem Tisch und sie brachten gutes Geld ein.
Da der Laden allerdings keine festen Zeiten für ein Ende hatte, sondern immer open end, ging gegen 5:30Uhr dann Max mal zu ihnen und bittete sie mit genug Strenge, sodass sie schnell auftranken und sich zum Gehen fertig machten, während wir Mitarbeit bereits mit dem Putzen und Aufräumen begonnen hatten.
Als alles fertig war machten wir also Feierabend und ich holte meine Sachen aus dem Spint und schrieb als erstes Marten, dass ich jetzt Feierabend hatte.
Er schrieb mir sofort, dass er in spätestens 10min da sei, also ging ich mit Max vor die Tür und blieb bei ihm stehen, um auf meinen Freund zu warten, während Max eine rauchte.
"Ey hast du vielleicht Feuer für mich?",kam dann plötzlich TomTom um die Ecke und fragte Max, welcher ihn natürlich sein Feuerzeug lieh. Er blieb also bei uns stehen, weshalb Max & ich unser vorheriges Gespräch unterbrachen.
"Und wie ist' so als Frau von Marten?",fragte er mich dann und ich war etwas verwirrt. "Gut...sollte es anders sein?",fragte ich deshalb und TomTom begann zu lachen. "Ich dachte Daniel hat dir erzählt was Marten schonmal geschafft hat bei einer Frau.",sagte er und zog an seiner Zigarette. Ich verdrehte innerlich die Augen und antwortete:"Ja ich kenn die Geschichte, aber ich glaube eher Marten's Version als der von Daniel. Und selbst wenn Daniel Recht haben sollte, an mir hat Marten sich noch kein einziges Mal vergriffen oder sonst was." "Tatsächlich ist er auch ruhiger geworden was das angeht, weil er seine überschüssige Energie auf der Arbeit mittlerweile gut rauslassen kann, aber der Berserker des Charters ist er immernoch.",meinte TomTom und schwieg dann, denn Marten kann auf uns zu.
Er kam sofort zu mir und stellte sich eng neben mich, während er die anderen beiden begrüßte und mir einen Hand auf den Hintern legte. "Alles in Ordnung hier?",fragte er und sah vor allem TomTom kritisch an. "Ich unterhalte mich nur ganz nett und friedlich mit deiner Freundin. Sie ist auf jeden Fall eine ziemlich nette und loyal scheinbar auch. Mit ihr sollte man es sich nicht verscherzen.",antwortete TomTom und ich sah zu Max, der die ganze Zeit wortlos neben uns stand.
"Ich weiß schon wie ich auf meine Frau aufzupassen habe...",antwortete Marten also und zog mich näher an sich. "Na dann....kommt gut nach Hause....",sagte TomTom und verschwand dann mit seiner Zigarette über die Straße und schon war er weg.
"Komischer Kerl.",meinte Max daraufhin nur und ich nickte. Marten sah dem Roadcaptain allerdings immernoch hinter her und schenkte uns erst wieder seine Aufmerksamkeit, als TomTom außer Sicht war.
"Okay, ab nach Hause, Mäuschen! Ich bin totmüde.",sagte er dann allerdings nur und ich konnte nicht mal Max vernünftig verabschieden, denn da zog Marten mich schon mit sich in Richtung meiner Wohnung.
Was ging hier bitte gerade ab?

Deep Waters are Silent🌊🌑 A German LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt