Kapitel 26

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"Er ist erwacht?", fragte die Königin und setzte das mit Blut befüllte Glas auf den Tisch ab. Sie sah einen Schlossangestellten an, der sich in ihrer Nähe wohl etwas unwohl fühlte. Er rieb sich die Hände und er zitterte auch etwas. "J-Ja, meine Königin. Miss Hanji und Prinz Levi sind gerade bei ihm und erkären ihm die Umstände", erläuterte er. Die Königin nickte und erhob sich von ihrem Stuhl, der mit einem leisen Quietschen den Ton angab. "Ich werde mal zu ihnen stoßen. Ich möchte mir ein eigenes Bild von dem Jungen machen", sprach sie und strich sich ihr ausgefallenes aber auch pompöses Kleid glatt. Der Angstellte fuchtelte hastig mit den Händen rum. "Mit Verlaub, meine Königin. Aber seid ihr Euch sicher, dass es nicht noch zu gefählich für Euch sein könnte, jetzt bei dem gerade erst erwachten Jägersjungen zu sein?", erklang seine Stimme mit einem Zittern, was die Königin nur verschmitzt grinsen ließ. In gewisserweise mochte sie es, wie sie auf die Leute wirkte.

Sie wank diesen für sie unwichtigen Aspekt ab und verließ ohne noch dem Angestellten ein weiteres Wort zu schenken den Saal. Sie schlenderte durch die schwach beleuchteten Gänge des Schlossen und blieb vor der allzu bekannten Stahltür stehen. Sie erhob ihre Hand und ließ ihre bleiche Hand auf das Metall schlagen. Sie klopfte. Aber ohne auf eine Antwort zu warten, betrat sie das Labor und kam auf direkten Weg auf den Jungen zu, welcher sich sogleich verspannte, als er die Königin erblickte und schwer schluckte. Die anderen beiden schienen mehr als überrascht von dem plötzlichen Besuch der Königin zu sein, hielten es aber still. Kuchel ließ ihren Blick über die stille Gesellschaft wandern und versuchte aus ihren Blicken eine Antwort für ihre unausgesprochene Frage zu lesen.
"Wie sieht es aus?", unterbrach sie die Stille. Hanji räusperte sich kurz, ehe sie ihr hölzernes Klemmbrett hervor holte und es der Schwarzhaarigen übergab.

"Wir haben sein Blut und andere Werte untersuchen lassen, diese dann auch mit Levis Blut verglichen. Wie zu erwarten zeigt sich recht schnell, dass er über mehr Kraft verfügt, wie andere seines Stadiums...", sagte die Braunhaarige und blickte kurz zu Eren rüber, der seine Hände in die weiße Decke krallte. Levi beobachtete dieses Szenario still und machte sich seine eigenen Gedanken dazu. Er würde später dazu noch was sagen. "Aber da seine Kraft im Gegensatz zu den letzten Stunden immer weiter steigt, gehen wir davon aus, dass seine Kraft sich entwickelt. Sprich: Seine komplette Kraft kommt erst nach einer Zeit zum Vorschein und baut sich auf", erläuterte sie noch zum Schluss und nahm der Königin wieder das Klemmbrett ab. Während Hanjis Erzählung fuhren die Augen der Königin strickt über das beschriebene Papier und versuchte sich einen Reim aus Hanjis wirrem Gekritzel zu machen.

"Nun gut. Eren..", sagte sie und wandte sich mit Letzteren zu Eren zu, der augenblicklich in das Gesicht der Königin blickte, als er seinen Namen hörte. "Wie ich hörte, haben Hanji und mein Sohn dir bereits das Grundliegende erklärt... Aber jetzt würde ich dazu auch noch was sagen...", begann sie und schritt näher an das Bettgestell ran. Sie deutete auf den Platz auf dem Levi saß. Nach einem kurzen Blick, verstand der Schwarzhaarige und machte ihr Platz. Die Königin setzte sich auf diesen, worauf Eren unauffällig ein Stück wegrutschte. "Ich möchte mich entschuldigen, dass wir so einfach über dein Schicksal entschieden haben... Ich weiß genau, dass das alles für dich momentan zu viel sein wird. Du magst vielleicht nicht den besten Eindruck von mir bekommen haben, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Aber ich wollte nur meine Familie und mein Königreich zu beschützen, weshalb ich anfangs auch so abwertend dir gegenüber war. Aber jetzt, wo das erstmal hinter uns liegt, würde ich gerne von Vorne anfangen..." Sie nahm ihre Hand und legte diese auf die Erens, die andere griff nach Levis Hand. Ihr entging der wirre Blick ihren Sohnes nicht, machte aber weiter. "Ich möchte dir meine volle Unterstützung anbieten. Ich verspreche dir, ich werde dich nicht mehr wie einen Sklaven behandeln... Jetzt ist mir klar, wie herzlos und unbedacht ich das alles angegangen war. Desswegen wünsche ich diese angespannte Stimmung zwischen uns zu ändern... Aber ich hoffe du verstehst, warum momentan alles so ist, wie es ist. Wir können deine Stärke noch nicht einschätzen. Aus diesem Grund halte ich es für besser, wenn du bewacht wirst. Du wirst die nächste Zeit nicht mehr das Schloss verlassen. Wir, oder eher mein Sohn und Hanji, werden sich um dich kümmern und mit dir deine Fähigkeiten ausprobieren und studieren... Aber ich erwarte, dass du dich anstrengst und unser Vertrauen dir gegenüber sich nicht doch als ein Fehler heraustellen wird. Entweder es funktioniert, oder wir müssen uns was anders einfallen lassen", erzählte die Königin und drückte in Gedanken verfallen Levis und Erens Hand etwas fester, was die Beiden verwirrt aufschauen ließ. "Ach, jetzt habe ich dich so vollgequatscht!", meinte sie schnell und erhob sich vom Bett. Sie sah sanft lächelnd zu ihrem Sohn und legte den Kopf etwas schief. "Jetzt kann ich es ja sagen... Willkommen bei der Familie Ackermann, Eren Jäger", sagte sie und schenkte den wissenden Blick ihrem Sohn, der nicht wusste wie er reagieren sollte. Die Königin schüttelte schmunzelnd den Kopf, worauf sie den Raum verließ.

Die drei sahen der Königin stumm hinterher und dachten erstmal über die Worte dieser nach. Besonders Eren schien sehr davon mitgenommen zu sein. Unbewusst fing der Braunhaarige auf seiner Unterlippe an zu kauen, worauf er auch schon das erste Blut in seinem Mund schmeckte. Dann nahm Levi Erens Kinn in seine Hand und drehte es in seine Richtung. Eres Augen weiteten sich, während Levi wie immer guckte. "Tch...Mach deine Lippen nicht kaputt", merkte er an und fuhr mit dem Daumen einmal über die Unterlippe, ignorierte Hanjis wissenden Blick. Er wusste genau, was er da gerade tat. Konnte es sich allerdings nicht ganz erklären. "Eh...ja", kam es wie ein Hauch aus Erens Mund. Augenblicklich nahm der Schwarzhaarige seine Hand wieder runter und schaute dann zu Hanji. "Was meinst du, Vierauge, wann können wir Eren endlich aus deinem Stall lassen...?", sprach er kalt und fuhr sich einmal durch sein Haar, worauf es locker wieder in die übliche Position fiel.

Aus ihren wirren Vorstellungen gerissen, räusperte sie sich und kramte ihr Notizbuch hervor. Dazu rückte sie die Brille zurecht und fing an, in ihrem Buch zu blättern. Sein Blick ging zu Eren, der immer noch stumm dasaß, aber mit seinem Finger über die Lippe fuhr, die Levi eben noch berührt hatte. Diese Geste schien den Braunhaarigen sehr zum Nachdenken angeregt zu haben. "Wir könnten eigentlich sogleich anfangen. Am besten machen wir es im Trainingsraum. Der dürfte eigentlich fürs Erste einmal reichen...", murmelte die Brillenträgerin und klappte ihr Buch zu. "Gut, dann fangen wir gleich an", sagte Levi und erhob sich. Er ging schon mal vor, um alles vorzubereiten. Ihm entgingen allerdings nicht die Blicke Erens, die auf seinem Rücken hafteten, und lächelte leicht vor sich hin.

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Wie findet ihr Levis Mutter? Und die momentane Situation zwischen Eren und Levi?

Eure GamerChan14

Biss zum Morgenrot [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt