Kapitel 6

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Bei Levi:

Es war eine Kalte Mittwochnacht um 2 Uhr. Wieder einmal entschied sich Levi dazu, ein bisschen nach Draußen zu gehen, um etwas Zeit für sich zu haben. Das Einzige, was etwas licht ins Dunkle brachte, war der hell scheinende Mond. Leichter Neben unterstrich das Ganze nochmal.

Levi spazierte, mit den Händen in den Taschen, an dem Fluss entlang. Dieser Fluss trennte die zwei Welten, welche so unterschiedlich waren, aber doch so gleich. Strömendes Wasser, Blätterrascheln, das Zirpen der Grillen. All diese Dinge ließen Levi abschalten. Er schloss die Augen und ließ das helle Mondlicht auf seine blasse Haut scheinen. Er genoss diese Kälte. Diese einsame Kälte.

Er lief weiter am Rande des Flusses, als ein lautstarkes Blätterrascheln ihn hellhörig werden ließ. Er schaute in die Richtung und erkannte den Jungen. Schnell verbarg Levi seine Präsenz und sprang wieder auf einen Baum. Er beobachtete genau, was der Junge tat.

Was macht der denn schon wieder hier? Was hat er vor?

Bei Eren:

Eren stapfte durch das nasse Gras zum Fluss. Seine Ohren gespitzt bis zum Anschlag. Er war kurz davor den Fluss zu erreichen. Kurz davor, seinen Plan umzusetzen und Wirklichkeit werden zu lassen.

Nun war er da. Er stand vor dem Fluss. Vor der Grenze, die sein Leben verändern Würde. Er musste schwer schlucken. Jetzt wo er so kurz davor war, hatte er doch ein wenig Angst. Aber- Nein! Er konnte jetzt nicht mehr zurück! Er hatte seine Entscheidung bereits gefällt! Wie peinlich wäre es denn, erst so große Reden schwingen, aber dann doch den Kopf einzuziehen und ohne was geleistet zu haben, wieder zurückkehren würde? Nein! Das wollte Eren nicht!

Sein Blick wanderte über den Fluss. Nur über ihn drüber und dann ginge es los!

Eren hockte sich hin und kramte in der Tasche. Er holte den Trank hervor und schaute sich ihn nochmal genau an. Es war ein kleine Glasflasche mit einer violetten Flüssigkeit. Eren schulterte wieder seine Tasche und stellte sich an die dünnste Stelle Flusses. Er wollte so schnell es ging über den Fluss. Er atmete nochmal tief ein und aus. Er setzte an und trank alles aus, ehe er die Glasflasche fallen ließ. Ihm wurde immer schwindeliger. Es fühlte sich so an, als würde jemand dich dazu zwingen zu schlafen und du kannst nichts dagegen machen. Sein Herzschlag wurde immer langsamer, bis er ganz aufhörte. Mit seinen letzten Kräften versuchte Eren die andere Seite zu erreichen. Und ja er schaffte es! Er hatte es wirklich geschafft! Aber sackte dann doch zusammen. Oh nein... Was passiert jetzt? Eren verlor sein Bewusstsein.

Nach kurzer Zeit fing sein Herz wieder an zu schlagen. Langsam gelangte Eren auch sein Bewusstsein wieder und erwachte. Er war immer noch etwas von dem plötzlichen Herzstillstand geschwächt, dachte aber nicht mal daran, eine Pause einzulegen. Er ging einfach weiter. Weiter durch den Wald.

-

Es war bestimmt schon Mittag, als Eren sich dann doch schließlich zu einer Pause entschied. Jetzt, wo die Sonne nur so strahlte, würden ihn eh keine Vampire besuchen. Er konnte bis Abends wieder etwas verschnaufen. Er suchte sich ein geeigneten Platz und bereitete sein Lager für die nächsten Stunden vor. Er sammelte Holz, Beeren usw. Er machte Feuer und fing an ein Kaninchen zu braten, welches er vor kurzem erjagt hatte. Sein Vater hatte ihm einst mal das Jagen gezeigt, als er noch klein war. Er hatte Spaß daran gefunden und es immer weiter gemacht, weshalb er es jetzt auch so gut konnte.

Nach dem Essen machte Eren ein kurzes Nickerchen und entspannte sich, ehe er weiter gehen müsste. Es würde noch ungefähr einen Tagesmarsch dauern, bis er das Schloss erreichen würde. Er hatte zwar Zeit, wollte es aber so schnell wie möglich hinter sich haben.

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Es war wieder dunkel. Die Zeit der Vampire hatte begonnen. Jetzt musste Eren am meisten aufpassen. Jedes Geräusch könnte Gefahr bedeuten. Durch den nassen Boden waren schon seine Schuhe ganz durchnässt. Na super! Erkältung Incoming!

Nach etlichen Stunden kam er am Vampirschloss an. Es erstreckte sich meterhoch!

Vor lauter Staunerei, bemerkte er gar nicht, wie er gegen eine unsichtbare Wand donnerte. Er fiel nach hinten und machte Bekanntschaft mit dem Boden. Da fiel es Eren wieder ein! Es gab ja noch eine zweite Barriere...

Also das gleiche Spiel nochmal... Jay!

Und wieder kramte er die Flasche, mit dem Zaubergesöff, hervor und trank sie aus. Diesmal war es nicht so schwer, sie zu überqueren. Es war ja kein reißender Fluss da, der ihn hätte blockieren können. Also wieder wurde sein Herzschlag langsamer, bis er wieder aufhörte. Eren taumelte nach vorne und wurde wieder bewusstlos.

Als er die Augen jedoch öffnete, war er nicht, wie er dachte, auf Waldboden, sondern auf etwas härterem. Es fühlte sich an wie Stein. Hastig setzte er sich auf, schaute sich um, bis ihm sofort wieder schwindelig wurde. War wohl doch keine so gute Idee. Eren hielt sich den Kopf und kniff die Augen zu.

Erst nach ein paar Minuten ging es wieder und er konnte sich alles genauer ansehen. Es war eine nicht gerade kleine Zelle. Alle Wände waren aus Stein, bis auf die, wo die Zellentür war. Diese bestand aus Gitterstäben. Licht, aus dem Gang, erhellte den Raum etwas. Aber Eren verstand nicht. Wo wa er? Was machte er hier? Befand er sich im Schloss?

Eren wurde aus seine Gedanken geholt, als er Schritte vernahm. Sofort spannte sich sein Körper an. Wollte eine Abwehrstellung einnehmen, war aber doch noch zu geschwächt. Was würde jetzt passieren? Er schaute gespannt zu Tür, hörte, wie die Schritte immer lauter wurden. Eren schaute weg, er hatte zu große Angst. Er zog seine Beine an seinen Körper und umschlang sie mit seinen Armen. Dann waren die Schritte auf einmal weg. War er wieder gegangen?

"Auch mal wach?", erklang es. Eren zuckte sofort zusammen. Von wem kam diese tiefe Stimme? Nun traute sich Eren doch einen Blick zu wagen. Ganz langsam hob er seinen Kopf an und drehte ihn zur Tür. Er weitete seine Augen, als er die Person sah, welche vor der Tür stand. Es war Levi Ackermann.

Biss zum Morgenrot [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt