Nun lag Eren da, im Halbschlaf. Er hatte die Nacht kaum an Schlaf denken können. Der harte Boden zog ihn einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Mehr als dösen konnte er nicht. Levi hingegen war putzmunter. Er hatte zwar nicht lange geschlafen, aber immerhin hat er es. Eren versuchte so viel wie möglich an Energie zu gewinnen, denn er hatte keine Ahnung, was ihm erwartete. Eins war ihm klar: Er hatte auf keinem Fall vor, dem Schwarzhaarigen so einfach zu gehorchen! Er ist doch kein Hund, den er dressieren kann. Dieser Gedanke setzte sich tief fest in seinen Kopf und er setzte alles daran, ihn zu behalten.
Dem Schwarzhaarigen gefiel es aber gar nicht, dass Eren da so faul rumlag. Es war jetzt ungefähr 18 Uhr. Noch relativ früh, jedenfalls für Vampire. Bevor Levi allerdings was dagegen unternahm, beschloss er sich noch zu duschen und fertig zu machen. Er hatte keine Lust zu warten, wenn der Junge so lange bräuchte. Sie hatten einen straffen Zeitplan, den sie einhalten mussten, und Levi wollte vermeiden, dass er Eren weggeben müsste. Also nahm sich der 118-Jährige frische Kleidung aus seinem gigantischen, begehbaren Kleiderschrank und lief ins angrenzende Badezimmer. Wie immer war es ein angenehmes Gefühl, wenn das warme Wasser über seinem Körper floss.Als er nach der Dusche sich fertig gemacht hatte und wieder in den Raum trat, verzog er wütend das Gesicht. Eren lag immer noch 'faul' auf de Boden. Er hatte keine Nerven dafür, also stapfte er zu dem Jungen heran und versuchte ihn zu wecken. "Eren...", sprach er mit normalem Tonfall, aber der Braunhaarige antwortete nicht, sondern drehte sich weg. "Eren!", zischte er nun mit schärferen Ton, doch er antwortete wieder nicht. Wie Levi es hasste, wenn er warten musste, geschweige denn, wenn man ihn ignorierte! "Jetzt wach verdammt nochmal auf du verdammtes, nutzloses Balg!", langsam bewegte sich der Körper des Jungen und drehte sich zu Levi. Noch müde öffnete er vorsichtig die Augen, erstarrte aber augenblicklich, als er das genervte und wütende Gesicht des Prinzen sah. Keine Sekunde später war er aufgestanden und schaute auf dem Boden. "Ich hasse es, wenn man mich warten lässt! Verstanden?!", keifte er den Braunhaarigen. Er zuckte kurz, wegen dem Tonfall und nickte zögerlich. "Ich habe gefragt, ob du mich verstanden hast?!", Levi kam bedrohlich langsam näher an Eren ran, so, dass ihre Köpfe noch gute 10cm von einander getrennt waren. Eren blickte überfordert in die blaugrauen Augen seines Gegenübers. "J-Ja..", hauchte er ängstlich. Er konnte sich gerade selber eine klatschen. Er wollte doch nicht so feige sein! Er wollte dem Prinzen die Stirn bieten! Daran darf er nicht scheitern, niemals! Er darf seinen Willen nicht verlieren.
Mit einem 'Tch' drehte sich Levi von ihm weg und ging wieder in den Kleiderschrank. Eren beobachtete dieses Szenario stumm. Levi kam mit ein paar Kleidungsstücken wieder und warf sie Eren vor die Füße."Zieh das da. Du kannst nicht weiter in diesem Fetzen rumlaufen. Ist ja peinlich!", zischte der Schwarzhaarige und lief wieder auf sein Bett zu. Entschlossen nahm Eren die Kleidung vom Boden und wollte sich im Bad umziehen, wurde aber von Levi aufgehalten. "Was hast du vor?", fragte der kleinere wissend. Eren war etwas irritiert, da der Prinz plötzlich vor ihm stand. Er hatte nicht mal etwas gesehen. "I-Ich wollte mich umziehen" - "Geh aber vorher duschen, sonst stinken die wieder wie sau. Man riecht dich im ganzen Schloss", Eren verzog beleidigt das Gesicht. "Was soll das denn jetzt heißen?! Wie soll es denn auch anders sein, wenn man keine Ahnung wie lange in einer Zelle versauert, hungert und nicht schläft?! Erklär mir das mal! ", erhob er seine Stimme gegenüber dem Älteren. Er war ziemlich überrascht, dass der Junge sich traute, ihm gegenüber so einen Ton zu benutzen. Als er Junge realisierte, was er da gerade gesagt hatte, überkam ihm die Angst, nicht so richtig wissen, was passieren würde. In Levi kochte die Wut. Er ballte seine Fäuste, versuchte sich zu beruhigen, was aber kläglich scheiterte. "Was habe ich dir, verdammtes Balg, gesagt?! Wage es dir noch einmal so mit mir zu reden und es wird dir sicherlich schlimmer ergehen, als jetzt! Du kannst verdammt nochmal mehr Dankbarkeit zeigen! Wenn ich nicht gewesen wäre, dann wärst du schon längst nicht mehr unter den Lebenden! Also hallte deine verdammte Klappe!", brüllte der Schwarzhaarige den verängstigten Jungen an. Dieser zitterte vor Furcht und drohte kurz drauf in Tränen auszubrechen.
Eren flüchtete schnell aus der Situation und lief ins Badezimmer. Schnell zog er sich aus und stellte sich unter die Dusche. Die Klamotten schmiss er in irgendeine Ecke des Raumes. Völlig verzweifelt ließ sich der Junge auf den befließten Boden sinken und vergrub seine Hände in den Haaren. Ihn interessierte es gerade einen Dreck, ob das Wasserverschwendung war, die hatten eh genug Geld. "Scheiße..", er zog seine Beine an sich ran und lehnte seinen Kopf gegen seine Knie. "Verdammte Scheiße", fluchte er leise vor sich hin. Dann kam er. Der letzte Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte und dafür sorgte, dass Eren unzählige Tränen über die Wangen liefen. "Warum passiert sowas?! Warum... kann nicht einmal was gutes in meinem Leben passieren? Wieso habe ich immer Pech?... Das kann es doch nicht sein.. Das sollte jetzt mein Leben sein?! Wenn man es überhaupt Leben nennen konnte...", flüsterte und fluchte er vor sich hin. Seine Nerven lagen blank.
Während Eren gerade im Bad seine ganzen Gedanken Ausdruck verlieh, stand Levi, mit dem Kopf gegen die Tür gelehnt, da und hörte dem Junge zu. Es tat ihm schon ein wenig leid.. Aber anders ging es nicht. Er würde es sonst nicht verstehen. Dazu ist er zu dickköpfig und Stur. Wenn Eren so weiter machen würde, dann dachte Levi sich, würde es nicht mehr sehr lange dauern, bis sein Willen gebrochen sein würde. Er wollte Eren... Für eine Ewigkeit.
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Biss zum Morgenrot [Ereri/Riren]
FanficDie schon immer angespannte Stimmung zwischen den Vampirvölkern macht die Kommunikation nicht gerade leicht. Ein Krieg schleicht sich an, als etwas unerwartetes passiert. Ein Junge, damals noch grün hinter den Ohren, will es seinem Vater beweisen u...