Mittlerweile hatte jeder der Gäste einen Platz gefunden und wartete darauf, dass sich der Vorhang erhob und der Bräutigam den Saal betrat. Jener Saal war mit sanften Weiß- und Goldtönen passend zum Anlass geschmückt. Mehrere Kronleuchter erhellten den Raum und sorgten für eine entspannte Atmophäre.
Doch jenseits des Vorhangs war es genau das Gegenteil. Er stand dort ganz allein gelassen und wartete sehnlichst auf das Signal. Doch die Zeit schien nicht im Einklang mit Eren zu sein und sorgte dafür, dass er nervös im Raum umher lief. Levi war bereits schon vor wenigen Stunden gegangen, um sich entsprechend zu kleiden, sowie Eren auch. Er wusste nicht, ob es bei Levi genauso war, doch er wurde von wenigen Damen, welche im Schloss arbeiteten, geschnappt und in einem extra ausgestatteten Raum entsprechend vorbereitet. Dieses ganze Getue machte ihn unausgesprochener Weise nur noch aufgeregter. Er fragte sich, ob das bei jeder hohen Hochzeit so ablief. Doch auf diese Frage war die Antwort wohl offensichtlich, jedenfalls für Eren.
"Na, aufgeregt?", kam es plötzlich hinter ihm, weshalb er aufschreckte. Als er sich umdrehte, erkannte er Hanji, welche im weißen Aufzug und breitem Lächeln in der Tür stand. Eren atmete ein und aus, als er erkannte, dass es sich nur um Hanji handelte. Verlegen rieb er sich den Hinterkopf. "Eh...ja. Ist das so offensichtlich?", fragte er verlegen und wandte sich nun komplett zur Dame in Weiß. Diese lachte auf und legte eine Hand auf Erens Schulter.
"Und wie! Ich konnte deine aufgewühlten und schnellen Schritte von draußen schon hören! Aber das ist doch egal! Hauptsache, dir geht es gut und Levi geht es gut! Mehr braucht es doch nicht... Nervös zu sein ist vollkommen normal, Eren!", meinte darauf Hanji. Eren hob den Kopf. "Wie geht es Levi? Ich habe ihn schon länger nicht mehr gesehen...", sprach darauf Eren etwas bedrückt. "Ihr seid nichtmal drei Stunden voneinander getrennt und schon vermisst du ihn? Wie süß! Aber ja, Eren, du brauchst dir gar keine Sorgen zu machen! Levi ist mindestens genauso aufgeregt wie du, also bloß keine flasche Bescheidenheit!" Eren nickte, doch eher zu sich selbst. Levi erginge es nicht anders, also warum spielte er sich dann so auf?"Herr Jäger? Ihr könnt jetzt rein gehen", meinte eine Angestellte, zufälligerweise Petra. Eren zog scharf die Luft ein und sah hilfesuchend zur Braunhaarigen, welche sich an den Gesichtsausdruck ihres Gegenübers etwas lustig machte. "Ach Eren! Das wird schon! Und wenn Levi etwas versämmelt, bekommt er von mir eine Lektion erteilt!" - "Na schön. Ich will ihn nicht warten lassen. Kommst du, Hanji?" - "Ja, natürlich!"
Da Eren keine männlichen Verwandten mehr hatte, musste eben Hanji herhalten. Aber ganz ehrlich, er konnte sich keine bessere Person, als die etwas verrückte Laborantin und zugleich beste Freundin, vorstellen. Also war es gut so, wie es war.
Der Vorhang erhob sich und die beiden Personen wurden von sanften Licht beleuchtet. Erens Augen wurden groß, als er jenen Mann in einem fein verzierten, weißtönigen Anzug nahe des Altars erblickte. Und so wie der Wind wehte, schien seine vorherige Nervosität wie weggeblasen und er entspannte sich wieder etwas mehr. Dies bemerkte auch Hanji und lächelte freudig, als sie ebenfalls das sanfte und aufgeregte Lächeln ihres Nebenmannes sah. Ach wie schön Hochzeiten doch sind..., dachte sie.
Als Eren am Altar angekommen war, nickte Hanji ihm noch beruhigend zu, ehe sie sich auf ihren Platz begab. Und nun stand er wieder allein. Ach Quatsch! Er hatte doch seine Liebe direkt neben ihn stehen, der auch gerade seine Hand nach dem Braunhaarigen ausstreckte. Eren verschloss seine mit der Hand seines baldigen Ehemannes und trat zu ihm hervor. Die beiden tauschten noch schnell vielsagende Blicke aus, ehe sie ihre Aufmerksamkeit dem Priester, welcher bereits die Krönung betreute, legten. Dieser räusperte sich, bevor er seine beider Hände etwas hob und begann zu sprechen:
"Liebes Brautpaar, Liebe Gäste...
Nun haben wir uns hier versammelt, um ein weiteres Paar in die Ehe zu führen...Ein langer und steiniger Weg lag ihnen zu Füßen, doch sie meisterten ihn mit Bravour. In der Vergangenheit konnte keiner sich denken, dass so etwas mal passieren könne. Doch wie wir sehen, hat das Schicksal es gut mit ihnen gemeint. Sie trafen sich auf einer Lichtung, die nicht heller strahlen konnte. Viel Misstrauen und Widerspruch...Ganze Welten lagen zwischen ihnen. Der eine ein Prinz eines ganzen Königreiches, der andere ein ganz normaler Mensch. Unterschiedlicher hätten sie nicht sein können. Unterschiedlicher hätte ihr Leben nicht sein können. Doch wie wir sehen, scheint daraus doch etwas geworden zu sein. Und nun wollen wir diese beiden Vampire mit einem Bund der Ewigkeit aneinander binden..."
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Biss zum Morgenrot [Ereri/Riren]
Fiksi PenggemarDie schon immer angespannte Stimmung zwischen den Vampirvölkern macht die Kommunikation nicht gerade leicht. Ein Krieg schleicht sich an, als etwas unerwartetes passiert. Ein Junge, damals noch grün hinter den Ohren, will es seinem Vater beweisen u...