Kapitel 11

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Als Eren seine Augen aufmachte, stach ihn erstmal ein gewaltiger Schmerz in den Kopf. Er verzog vor Schmerzen das Gesicht. Erst nach einer Weile wurden die Schmerzen weniger und er konnte unbeschwert die Augen wieder öffnen. Dann sah er sich um. Dabei bemerkte er, dass er gar nicht mehr in seiner Zelle saß. Wo war er? Warum ist er hier? Jedenfalls, so wie das Zimmer aussah, konnte das schonmal keine Zelle oder Bediensteten-Zimmer sein. Dafür wäre es viel zu protzig. Dann ertönte ein lauter Knall und die Tür öffnete sich.

"Endlich wach, Balg?", erklang die tiefe Stimme des Prinzen. Eren schrak hoch, er verspürte einen Schauer auf seinem Körper. Nur langsam drehte er seinen Kopf in Richtung Tür. Das er nicht antwortete gefiel dem Schwarzhaarigen gar nicht. Er kam bedrohlich langsam nah und zog ihn an den Haaren hoch. Vor Schmerzen verzog er sein Gesicht. "Ich hab dich was gefragt!", maulte er den Jungen an. Dieser hatte Angst, er zitterte. "I-Ich...ja", mehr bekam er nicht zusammen. Genervt ließ der Prinz den Jungen wieder los, worauf dieser zu Boden fiel. Eren reib sich den Kopf. Aber er verstand nicht, wieso war er hier? "Du fragst dich sicher, wieso du hier bist und nicht in der Zelle.. Naja, sagen wir mal so: Ich habe andere Pläne. Hör zu, Eren.. Ich denke wir wissen beide, dass du nicht mehr hier weg kommst. Dazu hast du zu viel gesehen. Aber damit die Zeit nicht langweilig wird, habe ich mir was überlegt. Da du ja dieses Gen in dir hast, werde ich mir das zu Nutze machen. Also denk gar nicht daran, zu fliehen. Denn das wirst nicht und kannst nicht fliehe.", während er seine Pläne preis Gab blitzen seine Augen gefährlich auf. Eren war wie in einer Starre. Er wusste zwar, dass er wahrscheinlich nie wieder nach Hause kommen würde, aber es jetzt nochmal gesagt zu bekommen, war was anderes..

"Wo-Wo bin i-ich hier?", kam es zittrig von dem Jungen. Levi konnte nicht leugnen, dass ihm diese Schwach Seite Erens nicht gefiel, sehr sogar. "Das hier ist mein Zimmer. Damit das ganze funktioniert, wirst immer in meiner Nähe sein. Tag ein Tag aus. Solange bis du es einsiehst und das ganze freiwillig machst...", ein sadistisches Grinsen legte sich auf Levis Gesichtszüge. Eren war immer noch starr vor Angst. Er soll bei ihm bleiben?! Bei dem Gedanke breitete sich Unbehagen bei ihm aus. Aber ein Teil, auch wenn dieser Teil ganz klein war, spürte er keineswegs Furcht oder andere negativen Emotionen. Man könnte meinen, dieser Teil freute sich darauf. Dies war Eren aber nicht sonderlich bewusst, weshalb dieser Teil eher im Hintergrund blieb. Was sollte der Junge jetzt tun? Was kann er machen, um- "Du brauchst gar nicht so lange grübeln. Das wird dir nichts bringen.", sprach der Prinz schelmisch und setzte sich auf sein Bett, nahm ein Buch zur Hand und fing an zu lesen. Nur schwer konnte Eren glauben, was gerade abging. War das sein ernst?! Er ließt einfach so, als wenn nichts passiert wäre.

"Solange du keine Fehler machst, werde ich dich auch nicht verletzen. Solltest du aber irgendwas machen, was mir nicht gefallen sollte, dann weißt du, was dir blüht.", er sah gar nicht vom Buch auf, sonders las seelenruhig seinen Roman weiter. Woher sollte Eren wissen, was ihm nicht gefiel? Bei jeder Sache, die er versuchte, würde es die Gefahr geben, dass es dem Undercutträger nicht passte und würde dafür Schläger, oder schlimmer, kassieren. Ganz langsam und voller Vorsicht erhob sich der Junge, er wollte sich etwas im Zimmer umsehen. Er schaute einmal zu Levi, suchte eine Reaktion. Diese kam aber nicht. Sein Blick wanderte durch das Zimmer. Was er sah, fand er nicht schlecht. Das weinrot bezogene Bett, die großen Bücherregale. der große Teppich. Würde Eren nicht in so einer zwicklichen Lage stecken, dann könnte sich der Braunhaarige sich gut vorstellen, hier zu leben. Schnell schüttelte er den Kopf. Daran darf er nicht denken! "Gefällt es dir hier? So wie du dich umguckst.", kam es monoton vom Prinzen. Eren schaute augenblicklich in seine Richtung, in seine Augen. Auf einmal fühlte er diese unglaubliche Kälte, diese Traurigkeit, in seinen Augen. Er war wie in Trance. Eren nickte verträumt, er konnte nicht aufhören in die grau-blauen Seelenspiegel zu blicken. Der Gedanke daran, dass er gerade völlig gespannt in die Augen eines Vampires sah, der ihn gefangen hielt, ließ Eren wieder in die Realität zurückkehren.

"Ich...Ich.."- "Jetzt spuck schon aus, was ist?"- "Wie- Wie lange bin ich schon hier?", kam es brüchig über die Lippen des Jungen. Levi brach den Augenkontakt ab und legte sein Buch beiseite. Mit langsamen Schritten lief er auf den Jungen zu, blieb vor ihm stehen. Darauf legte er einen Arm um Erens Nacken, dieser Schreckte hoch, riss die Augen auf. "Sagen wir einfach, dass wir noch genug Zeit zusammen haben werden..", sprach er mit einem schelmischen Unterton und strich mit der anderen Hand sanft über Erens Wange. Er erstarrte, wieder dieses Gefühl von Unterlegenheit. Es gefiel dem Braunhaarigen gar nicht, aber er konnte sich nicht dagegen wehren. Er versank in eine Art Trance... Was passiert hier? Eren nickte abwesend, ohne seine Antwort richtig verstanden zu haben. "Braver Junge... Komm. Wir gehen jetzt schlafen. Wir müssen deinen Schlafrhythmus anpassen, also wird jetzt geschlafen.", erwiderte Levi und drehte sich um. Eren stand völlig irritiert da. Kaum hatte er an was anderes gedacht, flog ihn eine dünne Decke ins Gesicht. "Du kannst auf den Boden schlafen. Fürs erste.", sagte der Prinz völlig emotionslos und ließ sich in seinem Bett sinken. Jetzt stand Eren da, mit einer tuchdünnen Decke im Zimmer. Zögernd legte er sich auf den Boden. Er konnte nicht leugnen, dass der Schwarzhaarige voll und ganz seine Stellung auskostete. Wenigstens ein Kissen wäre nett gewesen. Mal sehen, was ihn für Schmerzen erwarten werden. Er hatte seinen Willen noch nicht ganz aufgegeben. Er würde schon einen Weg finden, diesem Ort zu entkommen...

Biss zum Morgenrot [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt