Kapitel 39

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Mit einem schnellen Schlag waren die Organe des Wesen zertrümmert und somit dessen Leben vorbei. Der leblose Körper des Vampirs fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden und ließ etwas Erde in die Luft fliegen.

Er wischte sich das Blut an einem Tuch ab und überflog die Weiten des Waldes. Es waren jetzt wenige Stunden seit Kriegsbeginn vergangen und bereits jetzt zählten beide Seiten viele Opfer. Es war einfach nur schauderhaft. Die Kriege der Menschen waren gegen dieses Abbild einfach nur lachhaft. Wenn Vampire kämpften, war es ein wahres Gemätzel. Es wurde auf volle Brutalität gesetzt und mit echter Gerissenheit die Seiten des Feindes ins Unbändige gestoßen. Niemand konnte vorraussehen, was passieren mag. Es war ein Griff in die Dunkelheit. So würde es Levi nicht wundern, wenn etwas nicht nach seinen Plänen geschehen würde. Er rechnete bereits damit. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass an diesem Ort eine für ihn bedeutsame Person war, die seinen Verstand ins Taube bringen konnte.

Es war erschreckend still im Umfeld des Schwarzhaarigen, was ihn in gewisser Weise etwas beunruhigte. Er hielt seine Augen offen und reagierte auf jedes noch so kleine Geräusch. Etwas warmer Wind fegte ihm um die Nase und ließ ihn angestrengt entspannend einatmen. Er durfte jetzt nicht den Kopf verlieren.
Doch dann regte sich etwas hinter ihm. Aufmerksam drehte er sich um und versuchte konzentriert dieses etwas ausfindig zu machen. Plötzlich sprang ein Vampir hervor. Schnell machte Levi ein paar Schritte nach hinten. Immer, bevor er angriff, versuchte er sich meist ein klares Bild vom Gegner zu machen.
Es war ein Mädchen mit braunen Haaren und goldbraunen Augen. Es loderte kämpferisches Feuer in ihren Augen, was den Schwarzhaarigen schmunzeln ließ. Es schien, als würde dieser Kampf amüsanter werden, als er zu Anfang gedacht hatte. Auch wenn seitdem nicht mehr als eine Minute vergangen war.

"Du musst dieser Levi sein, von dem gesprochen wurde...", sprach sie leise bedrohlich, doch dies ließ Levi komplett kalt. Dieses Mädchen war in seinen Augen einfach zu unerfahren, um gegen ihn kämpfen zu können. Sie schien deutlich jünger als er zu sein. Aber er konnte ganz klar an ihrer Austrahlung erkennen, dass sie doch einiges mehr konnte, als andere im ihren Alter. Das war klar. "Ach ist das so? Ich bin ja ganz schön beliebt, wenn jeder mich kennt.", sagte er verschmitzt grinsend. Das Mädchen zog ihre Augenbrauen verhasst zusammen und presste die Zähne aufeinander. "Dass du noch solche Witze reißen kannst..! Du bist eine Schande für die Rasse der Vampire! Ich kann ganz genau verstehen, warum mein Cousin wollte, dass ich dir auflauere! Pah... Ich würde mich an deiner Stelle schämen!" Das Mädchen, dessen Namen er immer noch nicht kannte, zog sich ihren Zopf nochmals fester, ehe sie in Kampfstellung ging. Doch anstatt, dass Levi dies auch tat, steckte er nur die Hände in seine Hosentaschen und schaute gelangweilt drein.

"Hör mal, du freches Gör. Wenn sich einer schämen sollte, dann doch wohl eher du. Wenn man jemanden auflauert, dann macht man das, indem man wartet, bis der Feind es am wenigsten erwartet. Du hast dich bereits verraten, als du vor wenigen Momenten dir ausgesucht hast, in diesem Busch dort...", er zeigte auf den Busch hinter dem Mädchen,"...auf mich zu warten. Weißt du, ich bin nicht gerade gut drauf, als provoziere mich nicht unnötig.", sprach er gleichgültig und wandte dem wütenden Mädchen den Rücken zu. "Hey! Bleib gefälligst stehen!... Ich rede mit dir!", rief sie ihm hinterher, doch er machte auf taube Ohren.
Das Mädchen knirschte gereitzt mit ihren Zähnen, ehe sie losrannte und von hinten auf den Rücken Levis sprang, ihn versuchte zu würgen. Doch dieser seufzte genervt und umfasste den Arm des Mädchens. Befreite sich von ihrem nicht erwähnenswerten Griff und warf sie auf den Waldboden. Sie stöhnte schmerzend auf und hielt sich den Rücken. Levi verdrehte nur die Augen.

"Was habe ich denn gerade gesagt? Tch... Was habe ich auch erwartet. Solche Mädchen wie du kann ich überhaupt nicht ausstehen. Wenn du mich weiter angreifen willst, gerne. Aber es würde dir nur den Tod bringen. Ich bringe nicht gerne Mädche um, die blind gehorchen. Sie haben keinen eigenen Willen und handeln nur auf Befehl, das ist doch widerwärtig. Findest du nicht, Mädchen?" Er schritt auf das Mädchen zu, was warnend die Augen weitete. Sie ballte Fäuste und raste wieder auf ihn zu, doch landete sogleich wieder auf den Boden.

Biss zum Morgenrot [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt