Biss zum Morgenrot [Ereri/Riren]

Kapitel 16

Bei Levi

Levi machte sich gerade auf dem Weg zu Hanji. Sie wollte unbedingt mit ihm über Eren reden. Über irgendwelche Testergebnisse, die wohl besonders herausstachen. Da Levi es schnell hinter sich bringen wollte, und es ihm insgeheim sehr interessierte, beeilte er sich. Er hoffte, dass der Junge im Zimmer bleiben würde, auch wenn er sich fast sicher war, dass er es nicht tun würde. Dieser Junge war einfach stur und verdammt schwer für Levi, ihn zu kontrollieren. In den zwei Wochen, wo er bei ihm war, hatte Levi mehr zu verbalen Maßnahmen gegriffen, da er, erstens, kein Bock auf noch so eine Standpauke von Hanji hatte und, zweitens, weil er aus irgendeinem Grund auch wollte, dass Eren schnell wieder gesund werden würde. Er musste sich immer verdammt zusammenreißen, nicht auszurasten, weil Eren nicht gerade selten gegen seine Regeln verstieß. Dafür hatte er ihm anderes verboten, wie kein Essen oder ihn zu anderen Sachen gezwungen wie putzen oder das Zimmer aufzuräumen. Das hatte auch so seinen Zweck. Eren wurde langsam aber sicher immer gehorsamer.

Nach ein paar Minuten kam er in Hanjis Labor an und ging einfach hinein. Hanji kannte es bereits von ihm, ohne zu klopften, den Raum zu betreten. "Oh, da bist du ja, Levi!", Hanjis Augen blitzen und glänzten schon. Was hatte sie denn jetzt schon wieder gefunden, dass sie so drauf ist?, dachte sich Levi und setzte einen genervten Blick auf. "Worüber willst du mit mir sprechen, Vierauge? Ich hab noch andere Sachen zu tun, wie- ", Levi wurde von der Braunhaarigen unterbrochen, als sie ihm ein Klemmbrett gegen die Brust hielt. "Ich bin mir sicher, dass du mit 'andere Sachen zu tun' meinst, auf Eren aufzupassen. Aber jetzt hör erstmal zu und sieh dir die Ergebnisse an.", Hanji wendete sich von ihm ab und lief zu ihrem Schreibtisch, wo sie nach weiteren Aufzeichnungen suchte. Levi las sich mehrere Teile des beschreibenden Papiers durch. "Und? Fällt es dir auf?", Hanji setzte ein ernsteres Gesicht auf, was für Levi hieß, dass es doch etwas ernsteres war. Er verstand nicht ganz, worauf die bebrillte Frau hinauswollte, weswegen er ihr nur einen fragenden Blick zu warf. "Ach man, Levi! Siehst du denn nicht die Veränderungen? Ich habe seine psychische und physische Kraft getestet und ausgewertet. Auch sein Blutbild, war anderes, als es hätte sein sollen, bei Menschen.", Levis Augen fuhren nochmal übers Papier, dann erkannte er es auch. Seine Kraft war viel zu stark, fast wie die eines Vampires. "Kann es nicht damit zusammenhängen, dass er ein Jäger ist? Die haben doch dieses Gen?", fragte der Schwarzhaarige nach und übergab das Klemmbrett wieder Hanji. "Das dachte ich auch zuerst, aber das kann es nicht sein. Es stimmt, das Jäger-Gen spielt einen große Rolle in dem ganzen, aber dann sollte er trotzdem nicht so stark sein."- "Und was meinst du, ist es dann?"- "Ich glaube, er ist ein Mischling.", Levi stockte. Eren sollte ein Mischling sein? Das ist doch ein Ding der Unmöglichkeit..! "Aber das kann doch nicht Möglich sein! Das überleben die meisten Menschen doch gar nicht!", Hanji stimmte dem überein. "Ich weiß, aber es ist ganz klar, die DNA eines Vampires in seinem Blut zu finden. Ich habe es sogar mehrmals überprüft, aber das Ergebnis ist eindeutig. Eren ist Mensch, halb Vampir."

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Nachdem Hanji mit Levi über Eren gesprochen hatte, lief er wieder zurück zu seinem Zimmer. Der Junge sollte ein Mischling sein? Die meisten Menschen Frauen überleben sowas doch nicht..? Diese Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering. Das macht das ganze nicht viel einfacher. Das würde erklären, weswegen seine Wunden so schnell verheilt sind. Wenn er lernt mit seinen Kräften umzugehen, dann könnte nicht mal ich was gegen ihn ausrichten. Aber solange seine Vampirseite blockiert ist, dürfte es nicht so schlimm sein. Ich muss nur dafür sorgen, dass sie Eren nicht finden! Sie dürfen Eren nicht kriegen! Sie würden ihn nur benutzen wollen!

Als Levi ins Zimmer blickte, und erkannte, dass Eren nicht da war, ballte er seine Fäuste und versuchte einigermaßen ruhig zu bleiben. Wie konnte er nur denken, er würde ihm gehorchen! Er war total sauer. Er konzentrierte sich kurz auf Erens Präsenz, worauf er schon wusste, wo er war. Hat schon Vorteile Gedanken lesen zu können. Er schien gerade bei Mikasa zu sein, was das aber nicht besser machte. Alles andere ausblendend stapfte er zu Mikasas Zimmer. "EREEEN!", brüllte er durch den Flur. Kaum war er in der nähe des Raumes, konnte er die Gedanken des Jungen hören. Eren hat anscheinend Angst. Soll mir doch egal sein! Sein Problem, wenn er abhaut und sich mir widersetzt!, dachte er sich und öffnete gewaltsam die dunkle Holztür, worauf sie aus dem Türrahmen zu Boden viel. Und da stand er, Eren, total verängstigt. Levi amüsierte dieser Anblick des Jungen, ließ es sich jedoch nicht anmerken. "Beruhig dich, Levi! Eren ist doch nur bei mir.", kam es von seiner Schwester. Doch Levi interessierte dies herzlich wenig. "Du hast mir gar nichts zu sagen, Schwesterherz! Ich hab Eren strickt verboten, das Zimmer zu verlassen! Ich habe ihm auch gesagt, was passiert, wenn er es tut. Er ist selber schuld, wenn er zu blöd dafür ist!", keifte er die Prinzessin an und wurde noch wütender. Im Augenwinkel erkannte er, wie Eren stark am Zittern war und drohte zusammenzubrechen. Doch er ignorierte es. Tch...Sein Pech! Kurz danach folgte von Levi einen Tritt in Erens Bauch, worauf er zu Boden sank und sich die Stelle hielt. "Levi! Eren und ich haben uns nur unterhalten! Ist doch klar, dass er sich andere Gesellschaft sucht! Ist jedenfalls besser, als nur in deinem Zimmer zu hocken! Ich kann dir versprechen, dass Eren nie alleine im Schloss rumläuft, aber lass ihn doch diese kleine Freiheit, mal mit jemand anderem zu reden, als nur mit dir! Er ist doch kein Hund, der treudoof auf sein Herrschen hört!", motze die Schwarzhaarige ihren großen Bruder an. "Tch mir ist das alles zu blöd. Ich kann entscheiden, was mit dem Balg passiert. Deswegen kann ich auch entscheiden, was er darf und nicht. Eren komm jetzt! Wir müssen uns erstmal unterhalten!", darauf versuchte Eren aufzustehen, versagte aber und viel gleich wieder zu Boden. Mikasa wollte ihm helfen, was der Prinz jedoch unterband und Eren hochnahm, um anschließend mit ihm das Zimmer zu verlassen.

Hat sie recht? Sollte ich Eren diese Kleinigkeit erlauben? Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Er würde sicher wieder versuchen zu fliehen. Er würde dann aber auch bestimmt denken, ich würde weich werden und sowas öfter machen. Nein! Das darf nicht passieren! Eren wird schon noch aufgeben uns ich mir ganz hingeben, dafür sorge ich!