Biss zum Morgenrot [Ereri/Riren]

Epilog 1/2

...

"Levi Ackermann...Schwört Ihr hiermit hoch und heilig, dass Ihr dieses Königreich aufrichtig führen und auf dessen Sicherheit und Geborgenheit achten werdet?"

"Ja, ich schwöre."

"Schwört Ihr, mit Ehrlichkeit und Recht zu herrschen sowie zu urteilen?"

"Ja, ich schwöre."

"Schwört Ihr, stets mit erhobenem Haupt und aus tiefsten Herzen König zu werden?"

"Ja, ich schwöre."

"Dann ernenne ich Euch hiermit zum neuen König Levi Ackermann des Ackermann - Klans!", sprach der Vampirpriester. Er wandte sich zur Mutter, welche zu Levis Rechten stolz und ergeben kniete, und nahm der Dame die Krone vom Haupt. Er packte sie mit Gewissheit und setzte sie auf den Kopf des nun neuen Königs des Landes.
Die Gäste klatschten und jubelten. Sie alle freuten sich und waren schon gespannt, auf das, was noch im Anschluss folgte.

Als Levi die Krone auf dem Kopf gesetzt bekam, fragte er sich nochmal: "Werde ich ein guter König sein? Werde ich das Volk anständig leiten können?" Doch dafür war jetzt kein Platz sowie auch kein guter Zeitpunkt. Er sollte seine eigenen Entscheidungen nicht bereuen, es wäre eh jetzt zu spät. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war... war er in gewisser Weise schon ziemlich stolz auf sich selbst, dass es so passiert war, wie es nunmal passiert war. Wären bestimmte Ereignisse nicht geschehen, so würde er in diesem Moment nicht so zufrieden und glücklich lächeln können. Ein Lächeln, was eigentlich nur wenige Personen zu Gesicht bekamen, doch nun das ganze Volk.
Der Applaus minderte sich und die Geräusche der Gäste klangen ab. Mit einem Lächeln erhob sich seine Mutter und legte eine Hand auf die Schulter ihres Sohnes.

"Ich bin stolz auf dich, mein Sohn", sagte sie ehrlich und bereute es keine Sekunde, das Zepter in dessen Hand gegeben zu haben. Als sie etwas zur Seite blickte, erkannte sie den etwas überforderten aber dennoch sehr glücklich und stolz aussehenden Jägersjungen am Rande stehen. Kuchel verzog das Gesicht wissend, kam dem Ohr ihres Sohnes näher und flüsterte: "Ich bin mir sicher, es gibt noch jemanden, der gerade sehr stolz auf dich ist", und wandte sich somit den anderen hohen Gästen zu. Levi sah auf und erblickte sofort das Lächeln Erens.

"Nun seid Ihr also König. Es freut mich aus tiefster Seele, dass Ihr euern Platz gefunden zu haben scheint, König Ackermann", sprach Eren passend und doch gespielt zu Levi und verbeugte sich, während jener auf ihn zu lief und sich fragte, was ihr gerade passierte, da er es selbst noch nicht so ganz glauben konnte. Es wirkte alles so unreal auf ihn.
"Jetzt sei nicht so und hör' auf mit dem Unsinn! Was wäre ich ein König, wenn ich nicht den passenden Mann an meiner Seite hätte?", meinte Levi mit einem spielerischen Unterton und blieb neben dem Braunhaarigen zum stehen.

An der Reaktion des Braunhaarigen erkannte Levi, dass etwas in Eren sich gerade geregt hatte. War er etwa nervös? "Alles gut, Eren? Bist du nervös wegen der Hochzeit?", fragte er leicht besorgt, obwohl er es sich genau denken konnte. "Was? Ä-Äh nein, ich bin nicht nervös! Alles super!" - "Wer's glaubt, wird seelig, Eren. Also, was ist los?"
Eren seufzte ertappt, wuschelte sich kurz durch die braunen Haare und sah dann zu Levi. "Ja, du hast Recht...Ich bin wirklich ein wenig nervös...", gestand er und sah verlegen weg. Doch Levi nahm seine Hand und zwang ihn in seine Augen zu sehen. "Alles ist gut, Eren. Es ist nicht schlimm, wenn man nervös ist. Das hier wird auch meine erste Hochzeit, also bist du nicht alleine damit", kam es darauf von Levi, der jedoch äußerlich nicht so aufgebracht wie Eren wirkte.
Er schüttelte ungläubig den Kopf. "Du sollst nervös sein?! Du siehst nicht annähernd danach aus, Levi! Erzähl mir doch kein' vom Pferd!" Nun war Levi es, der seufzen musste, jedoch dabei schmunzelte. "Weißt du, Eren, es gibt eben Leute, die sowas besser verstecken können. Du scheinst nicht zu ihnen zu gehören. Aber weißt du was?" - "Ne, was denn?" - "Ich mag es, wenn du so verlegen und nervös bist! Das gefällt mir." Augenblicklich erötete der Braunhaarige und schaute verlegen weg. "Man Levi! Doch nicht hier, wo es doch jeder hören kann! Die gucken doch schon. Das ist mir unangenehm!" Der König zuckte mit den Schultern.
"Ich bin doch jetzt König, da ist es mir egal. Wenn sie etwas zu lästern haben, werden die schon sehen, wie ich sowas regel..." - "Du solltest ebenfalls sowas nicht in der Öffentlichkeit erwähnen." - "Und warum nicht?" Eren verdrehte leicht die Augen. Er konnte es vergessen, Levi würde von selbst nicht darauf kommen. "Vergiss es." - "Wenn du meinst...Mein Schatz!" - "Levi!"