Ich kann das nicht....

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Mick

Kanada war warm, es war hier zu warm. Ich wollte mich eigentlich hier, genau wie zu Hause weiter einsperren, aber es ging nicht. Ich kam gerade am paddock an und lief schnell Richtung motorhome, da es mir zu draußen echt zu warm war. Dort angekommen bekam ich von meinem Trainer erstmal eine Standpauke, er hat von meinem Vater gehört, das ich das Training übertrieben hätte und meine Nahrungsaufnahme, untertrieben hätte. Stimmt wohl, aber ich habe nichts runter bekommen, seit ich bei Sebastian abgehauen bin. Besonders weh taten dann auch die Bilder, von unserem Tag im Park, die Artikel sagten aus, wie glücklich wir waren und was für ein tolles Familienbild wir Abgaben. Ich hatte verdammt Angst im Interview oder in der Pressekonferenz darauf angesprochen zu werden, weil ich meine Reaktion darauf nicht einschätzen kann. „Hey mick, warum hast du nicht geantwortet? Warst zu beschäftigt" sagt Nikita als er auf mich zu kam und wackelte mit denn Augenbrauen. Er erkannte aber schnell an meinem Blick, dass etwas sein musste. „Was ist los? Habt ihr euch getrennt? Ich dachte wegen den Fotos die von euch um die Welt gehen, dass du bei ihm warst. Er fragte gerade auf dem paddock auch, ob du schon da bist." gab er von sich und legte eine Hand auf meine Schulter. „Nein, nicht getrennt, Streit vielleicht" sagte ich leise und ging an ihm vorbei. Mir war schon den ganzen Tag komisch, Kreislauf, Kopfschmerzen weiß Gott warum. Ich ging die Treppen nach oben, sah da angekommen noch meinen Teamchef auf mich zukommen, mir wurde schwarz vor Augen und ich war weg.

Als ich wach wurde, sah ich mich im Raum um. Es war mein Zimmer im motorhome. Sebastian und mein Trainer standen an der wand, gegenüber meines Sofas. „Mick!" sagte Sebastian schnell, als er meine Bewegung wahr nahm und kam auf mich zu. Ich sah ihn verzweifelt an, wollte weinen, ihn umarmen aber auch einfach rausschmeißen. „Mick, wann hast du das letzte mal gegessen, oder getrunken? Du bist total dehydriert, das geht so nicht weiter. Als ich schon hörte das du mehr als vier Stunden täglich trainierst hatte ich Angst, aber das du wirklich so wenig Nahrung zu dir nimmst, damit habe ich nicht gerechnet. Zum teufel, es ist deine Gesundheit und wenn du das nicht in denn griff bekommst, sehe ich schwarz für das Rennen." mein Trainer wurde immer lauter und ich immer kleiner, sah einfach weiter verzweifelt ihn und Sebastian abwechselnd an. Er drehte sich anschließend um und trat aus dem Zimmer. Sebastian nahm meine Hand und strich über denn Handrücken. „Mick, kann ich jetzt endlich mit dir darüber sprechen? Verdammt, ich wollte nicht dass du etwas Falsches denkst. Ich wollte eigentlich dass vermeiden, was passiert ist. Ich wollte nicht das du siehst dass ich mit jemanden schreibe, aber du darfst alles lesen. Es ging hauptsächlich darum, dass er die neue Adresse von René wollte, denn du auch kennst. Er wollte ihm zum Geburtstag was schicken, hatte die neue aber noch nicht. Wir haben dann einfach über belanglose Sachen weiter geschrieben. Er hat mir sogar gratuliert, dass ich echt einen hübschen Freund habe und ich glücklich aussehe. Das mit ihm und mir ist 12 Jahre her, Hanna mag ihn nicht, sie mochte ihn noch nie. Das ist aber alles Vergangenheit, ich liebe nur dich. Es war irgendwie aufbauend von ihm solche Komplimente zu hören. Ich weiß ich hätte es dir sagen sollen, es tut mir wirklich leid." sprach er ohne Punkt und komme, dass ich Probleme hatte ihm zu folgen.

Sebastian wollte unbedingt dass ich mir alles durchlese, was ich eigentlich nicht wollte, da ich ihm vertrauen wollte. Er ließ mich im Zimmer alleine mit seinem Handy, er wollte in dieser Zeit etwas zu essen besorgen. Alles was ich las, klang ganz normal. Am Anfang fragte er nach der Adresse, dann schrieben sie wie es ihnen geht. Dieser Lenny freute sich, das Sebastian ohne Geheimnisse eine Beziehung führt, was er anscheinend damals mit dem nicht konnte. Er machte sogar mir Komplimente, das ich ein gutaussehender und echt reifer Mann war, von dem was er so über die Presse mitbekam. Ich schluckte schwer als ich das Handy sinken ließ. Ich habe dermaßen überreagiert, aber Sebastian hat echt viel dazu beigetragen.

Nach wenigen Minuten, die ich verzweifelt versuchte die Tränen zu unterdrücken, klopfte es kurz, bevor Sebastian eintrat. Er sah schrecklich aus, hatte echt krasse Augenringe, sein Bart war wohl die ganze Woche gewachsen und er war sehr blass. Nachdem er sich auf das Sofa gesetzt hatte, hielt mich nichts mehr auf. Ich kam mit meinem Oberkörper langsam hoch, ignorierte denn Schwindel und schlang dir Arme um ihn. „Es tut mir leid, ich wollte nicht das wir uns streiten." flüsterte ich kraftlos. „Hey, da gehören immer zwei zu, ich war echt nicht fair zu dir. Ich werde das nicht nochmal machen, sondern ab jetzt immer mit dir über alles reden. Du bist nicht nur mein Freund, sondern einfach ein Teil meines Lebens. Es ist komisch nach so langer Zeit nicht mehr alleine zu sein, aber das aller beste was mir passieren konnte. Mick ich liebe dich, glaub mir das. Ich habe mir solche Vorwürfe gemacht, wäre am liebsten sofort los zu dir. Deine Mutter hat mit mir gesprochen und auch sie meinte das du Ruhe brauchst." ich sah ihn in die Augen und nickte leicht, bevor ich ihn küsste, es war ein verzweifelter Kuss und ich klammerte mich an ihn. „Wir bekommen das alles hin, ich vertraue auf uns. Wenn ich wieder mal Mist mache, sag mir Bescheid. Wir sollten wirklich immer über alles reden können und wegen gerade, ich verheimliche dir nicht, du kannst mit meinem Handy machen was du willst." sagte er am Ende noch, da ich protestiert hatte und nicht in seinem Handy nachsehen wollte. Er hatte aber recht, er könnte auch immer in meinem Handy gucken. Wir hatten sie sogar mal vertauscht, in Bahrain, am Abend waren wir essen, Max wollte endlich ins Hotel. Weshalb ich einfach das Handy vor mir auf denn Tisch griff und wir gingen. Er als ich am nächsten Morgen von,, Mick 🐣,, angerufen wurde, habe ich gemerkt das die Handyhülle nicht schwarz, wie meine war sondern blau.

Sebastian hatte Reis mit Hühnchen und Gemüse von unten besorgt, dazu Wasser und Cola für denn Blutzucker. Ich schaffte sogar fast alles zu essen und kuschelte mich danach in Sebastians armen. „Wir sind nicht im gleich Hotel, soll ich mit zu dir kommen? Ich lass dich nicht alleine. Ich hab ein Auto dieses Wochenende. Wir fahren eben zu meinem, ich hole ein paar Sachen und wir fahren rüber." ich nickte, wollte dann aufstehen, als die Tür aufging. Günther mein Teamchef stand mit meinem Trainer in der Tür. „Mick, ich hoffe es geht dir besser. Du hast mir echt einen Schrecken eingejagt, als du vor mir umgekippt bist. Bei der Hitze hier aber auch kein Wunder." fing Günther an und lächelte, als er von mir ein Nicken bekam. Er verabschiedete sich und ging dann schon wieder. „Mich tut mir leid wegen vorhin, ich mache mir doch Sorgen. Ich hab Günther keinen Grund genannt, habe gesagt es liegt wohl am Wetter. Bitte pass besser auf dich auf ok?" fragte mich mein Trainer, wo ich zustimmte und dann auch ging.

Sebastian und ich fuhren erst zu seinem Hotel und dann zu meinem, er sagte auch Lance Bescheid, dass er bei mir schlief, falls er gesucht werde. Im Hotel gingen wir duschen, weil wir hier echt nur am schwitzen sind. Das duschen brachte nur nicht viel, weil als wir zwei Stunden später trotz Klimaanlage verschwitzt nebeneinander im Bett lagen, hätten wir wieder eine Dusche gebraucht. „Ich liebe dich" hauchte ich Sebastian ins Ohr, bevor er einschlief und ich kurz darauf auch.

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07.03.2021
1278 Wörter ❤️

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