Die nächste lange fahrt...

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Mick

Nachdem die Emily und Matilda nochmal auf Toilette waren und sich endlich ins Auto gesetzt hatten, konnten wir los fahren. Die beiden spielten hinten mit ihren tablets, Sebastian sagte mir, dass man sie so am längsten ruhig stellen konnte, ich hatte mein Laptop auf dem Schoß und beantwortete Mails, ging Statistiken durch, die ich von meinem renningeneur bekommen hatte und tat alles was liegen geblieben war in denn letzten Tagen. Sebastian legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und sah mich lächelnd an. Ich war immer noch so verdammt verliebt in ihn, es kribbelte in meinem Bauch nur durch diese kleine Geste. Ich lächelte ihm auch zu, bevor ich mich wieder meinem Laptop zuwendete. Ich wunderte mich warum wir so langsam fuhren, als ich keinen Kopf hob, stöhnte ich leicht genervt auf. "Wieder die Blase?" Lachte Sebastian. "Einfach keine Lust wieder Jahre lang im Auto zu sitzen." Sagte ich ihn lehnte mein Kopf nach hinten. Nach einigen Minuten drehte ich meinen Kopf und sah das Matilda schlief und Emily kurz davor war. "Sagtest du nicht, dass die beiden bloß nicht schlafen sollen?" Fragte ich Sebastian, der darauf seinen Kopf zu ihnen umdrehte und ein leises ,fuck, von sich gab. "Ich hoffe nur dass sie bei meinen Eltern schlafen wollen und nicht bei uns im Bett" sagte er dann und konzentrierte sich wieder auf die Straße.

Wir standen schon fast eine Stunde in diesem Stau, Sebastian war selber schon genervt und rollte Meter für Meter nach vorne. Es zog sich am Himmel schnell zusammen und weiter weg konnte man Blitze am Himmel sehen. "Wie gut das Matilda schläft" sagte Sebastian, als er einen Blitz sah. "Jetzt auf einmal?" Fragte ich lachend, wusste aber von ihrer Angst bei Gewitter und sah sie kurz an. Nach einigen Minuten war das Gewitter noch naher gekommen und Matilda zuckte panisch zusammen. Ich streckte meine Hand zu ihr nach hinten, sie sah mich mit nassen Augen an. "Hey süße, es ist alles gut" sagte ich beruhigend zu ihr. Sie fing aber sofort an zu weinen, als es wieder laut donnerte. Da Sebastian gerade stand und er zum Glück das große Auto, wegen der Bequemlichkeit genommen hatte, legte ich das tablet von Matilda, was in der Mitte lag, in meinen Fußraum. Ich schnallte mich ab und kletterte nach hinten, setzte mich zwischen die beiden. Emily schlief noch seelenruhig. Ich schnallte mich schnell an und zog Matilda in meinen Arm, so gut es ging, wegen der kopflehne ihrers Kindersitzes. Ich strich ihr beruhigend über denn Kopf und flüsterte ihr zu das alles gut ist und ich da bin. Als das gewittert direkt über uns war, weinte sie still in meine Seite und zuckte bei jedem Donner zusammen, natürlich fand ich es auch nicht so toll, wenn es gewittert, aber ich ließ mir nichts anmerken. Sebastian schaute durch den Rückspiegel zu mir und lächelte mich liebevoll an. Er wusste auch das ich nicht der größte Fan von Gewitter war, fand es aber anscheinend eine gute Idee von mir mich zu ihr zu setzen. Emily wurde dann auch wach durch das Gewitter, sah aber denn blitzen freudig zu. Ich bat Sebastian, als wir wieder still standen meinen Laptop nach hinten zu reichen. Da ich selber gerne mal Disney Filme sah, wusste ich dass ich welche auf ihn hatte. Ich machte König der Löwen an, was Emily und auch Matilda erfreut schauen lies. Sie legten beide denn Kopf auf meine Seite und schauten zum Bildschirm.

Als der Film zu Ende war, kamen wir auch endlich in heppenheim an. Wir mussten auch nur eine Pause machen auf dem Weg, da die Mädels durchs schlafen wenig getrunken hatten. Heike hatte wohl am Fenster gewartet und kam raus, nachdem die beiden abgeschnallt waren, sie stiegen aus und liefen ihrer Oma in die Arme. Ich kletterte umständlich über Matildas Kindersitz und bekam Sebastians Hand entgegen gestreckt, damit ich nicht raus fiel. Er legte kurz seine Hand an meine Wange und gab mir einen Kuss. „Danke" flüsterte er, bevor wir von Heike unterbrochen wurden. „Hey ihr beiden, Mick ich freu mich dich zu sehen" lächelte sie mir entgegen und drückte mich an sich. „Ich mich auch hier zu sein" sagte ich und wurde von ihr aus denn armen entlassen, damit sie Sebastian umarmen konnte. „Kommt erstmal rein und bringt eure Sachen nach oben." sprach sie und ging dann zum Haus. Ich nahm meinen Koffer und denn der Mädels, Sebastian seinen. Ich lief ihn hinterher, war bis jetzt erst zwei mal hier, aber nie oben, da ich immer in einem Hotel geschlafen habe. Das Zimmer von denn Mädchen war groß und echt schön eingerichtet, es war das Zimmer von Steffi damals. Ich stellte denn Koffer ab, wie Sebastian es mir sagte, da die beiden ihre Sachen selber ausräumen sollten. Sebastian und mein Zimmer war sein altes Zimmer, er hat es aber als er ausgezogen war bei eingerichtet, damit es gemütlich war, wenn er hier war. Ein großer Schrank, ein großes Bett und ein Fernseher. Ich stellte meinen Koffer ab und sah mich kurz um. „Außer mit meinen Kindern, habe ich in diesem Bett noch nie mit jemanden anderen geschlafen." sagte er und guckte aufs Bett. Ich musste lachen, da es sich so falsch anhörte. „Nicht so wie du denkst, überhaupt geschlafen, also schlafen" verteidigte er sich und ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Wir packten unsere Koffer aus, machten uns frisch und gingen dann runter. Hier war es immer noch 29 grad warm, super Wetter für Juni. Wir setzten uns zu Sebastians Eltern auf die Terrasse und redenden über alles mögliche. Seine Schwestern Melanie und Steffi kamen gegen 18 Uhr, wir kannten uns auch ganz gut, weshalb alles mit der Beziehung kein großes Thema war. Natürlich aber fragten sie und aus, wie das alles passiert ist, freuten sich aber ungemein für uns. Heike und Melanie, bereiteten irgendwann Beilagen fürs grillen vor, während Norbert anfing zu grillen. Sebastian half denn Tisch zu decken mit Steffi, ich sollte sitzen bleiben, was irgendwie unangenehm war.

Wir aßen alle zusammen und redeten viel, ich kam mir irgendwann endlich doch richtig angenommen vor und öffnete mich komplett. Als ich sie das letzte mal gesehen hatte, war das Ende mit meiner kotzerei auch eher unschön und peinlich für mich, aber ändern konnte ich es nicht. Irgendwann verabschiedeten sich Sebastians Schwestern. Ich half Heike beim abräumen des Tisches, da Sebastian und Norbert die Mädels auf der Schaukel an schubsten. "Ich hatte ja echt Zweifel am Anfang mit euch, aber ihr tut euch gegenseitig gut und ich bin froh das Sebastian so glücklich ist. Es war einfach komisch es zu hören, wir kennen dich alle, als du noch ein Kind warst und plötzlich lesen wir das du mit unserem Sohn zusammen bist, der ein paar Jahre alter ist. Aber Mick, du bist ein toller Mann und ich freue mich das du jetzt ein Teil unserer Familie bist." Sagte Heike, nachdem sie die Spülmaschine zu machte. "Danke." Sagte ich leise und ließ mir das gesagte nochmal durch denn Kopf gehen. "Ich meine nichts böse, ich freue mich wirklich unendlich für euch" sagte sie als sie meine Gedanken erkannte. Sie umarmte mich und lächelte mich nochmal an, bevor Matilda und Emily in die Küche gestürmt kamen. Emily sprang auf meinen Rücken, ich konnte sie gerade noch so festhalten. „So ihr beiden, Zähne putzen, pipi machen, Opa und ich bringen euch jetzt ins Bett, wir haben schon 22 Uhr." sagte Heike zu den beiden. Emily schaute traurig, umarmte mich aber genau wie Matilda, bevor sie hoch stampften. Heike lächelte mich nochmal an und nickte Richtung Terrasse. Norbert kam mir entgegen, als ich dorthin lief und klopfte mir auf die Schulter.

Sebastian sah's auf denn Stufen, die von der Terrasse zur Wiese führten. Ich setzte mich neben ihn und sah ihn an. „Ich finde es so toll, wie du mit denn Kindern umgehst." sagte er zu mir, nahm meine Hand von meinem Oberschenkel und verschränkte unsere Finger. Ich lächelte ihn an, „sie sind toll, das sage ich schon immer, dass weist du" sagte ich ihm und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Er nickte leicht, „es war so schön zu sehen, wie du dich im Matilda gekümmert hast. Du weist oft was richtig ist für sie." sagte er dann noch leise und drückte mir einen Kuss auf denn Hinterkopf. „Ich liebe dich" hauchte ich ihn zu, nachdem ich meinen Kopf angehoben habe und ihm in die Augen sah. „Ich liebe dich auch" kam es genauso leise von ihm. „Ich finde es gut, das wir uns so vertrauen können, was wohl daran liegt dass wir uns so lange kennen. Ich hätte trotzdem nicht gedacht, dass sich das zwischen uns so schnell aufbauen kann." kam es von ihm, während er weiterhin in meine Augen sah. „Du hast mir erzählt, worüber wir gesprochen haben, als es mir nach Hannas Geburtstag nicht so gut ging" er nickte, „ich habe dich geküsst am Ende, vielleicht hatte ich da schon tief in mir Gefühle für dich. Ich bezweifle ob das wirklich liebe war die ich für Max gefühlt habe, das mit dir fühlt sich anders an, besser. Ich denke ich wollte einfach nicht alleine sein, weshalb ich mit ihm zusammen kam. Ich habe an rennwochenende mehr mit dir, als mit ihm gemacht. Ich bin so oft, in deinem Zimmer eingeschlafen, nach einem langen Tag und wir uns noch einen Film angesehen haben. Wenn etwas war, habe ich dich als erstes um Rat gefragt, nicht ihn. Du warst immer der erste an denn ich gedachte habe, wenn etwas war. Vielleicht war das Alter und die Freundschaft eine viel zu große Blockade in meinen Kopf, weshalb ich es verdrängt habe und ich diesen Moment wie in Spanien, einfach genutzt habe, wie auch auf dem Geburtstag um das zu bekommen, was mein Inneres die ganze Zeit wollte." dies kam alles wie von einem Wasserfall aus mir heraus, aber jedes Wort war ernst gemeint. Sebastian sah mich gerührt an, hatte sogar leicht feuchte Augen, er legte mir eine Hand auf die Wange und zog mich zu einem zärtlichen Kuss an sich.

Wir genossen noch die langsam werdende kühlere Luft und saßen einfach an der gleichen Stelle. Immer wieder küssten wir uns kurz, es war als würde ich mich nochmal in ihn verlieben. „Ich denke ich finde es sehr gut dass du dir genommen hast, was du wolltest" sagte Sebastian und lachte mich an. „Ja? Gut dann mache ich das jetzt immer." grinste auch ich ihn an. Ich küsste ihn nochmal lange, bevor wir aufstanden. Im Haus war es schon still, weshalb wir davon ausgingen, dass auch seine Eltern schliefen. Wir gingen leise nach oben, machten und bettfertig und legten uns hin. „Bitte bleib an meiner Seite, auch wenn ich alt und grau bin und du in deinen besten Jahren." flüsterte Sebastian in die Dunkelheit. „Das wird aber noch dauern und ich liebe dich so wie du bist" antwortete ich, rutschte näher an ihn und schloss die Augen, nach einem kurzen Kuss.

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08.03.2021
1825 Wörter ❤️

Ab morgen bin ich wieder arbeiten, mal sehen wie viel ich an einen Tag schaffe ❤️

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