Der Abend lief wie gewohnt. Ein Bier nach dem Anderen lief unsere trockenen Kehlen herunter. Wir wechselten von Dart auf Billiard und kamen irgendwann zu dem Entschluss, dem Sänger auf der Bühne zuzuhören, der gerade auf seine Art das Lied 'Wanderwall' von Oasis spielte.
Logan war begeistert."Boah!", stieß er aus und lallte dann weiter:"Geile Stimme!" Er sang lauthals mit und reckte dabei die Hände in die Luft. Der liebe Alkohol.
"Logan, es wird Zeit fürs nach Hause gehen. Lass uns ein Taxi nehmen." Carla legte ein paar Euroscheine auf den Tisch, legte Logans Arm um ihre Schulter und zog ihn Hoch.
"Meinst du, du schaffst das alleine?", fragte ich und sah sie dabei mitleidig an.
"Na klar, außerdem hast du auch eine schwere Last, die du nach Hause bringen musst." Sie deutete mit dem Kopf in die Richtung von Antoine, der gerade an seinem Guinnes nippte.
"Ey Mädels, ich bin vollkommem nüchtern!" Er schwung seinen Arm um meine Schulter und zog mich an ihn ran.
"Klar, dann viel Spaß noch ihr zwei Hübschen!", zwinkerte mir Carla zu und torkelte mit Logan hinaus aus dem Pub.
"Wir sind Hübsch, hast du das gehört?" fragte Antoine und versuchte dabei normal zu reden. Es schien aber eher eine Feststellung zu sein, als eine Frage.
Darüber lachte ich laut.
"Wir sollten auch bezahlen", sagte ich knapp und drehte mich zu Eddie um, der hinter der Theke Gläser abspülte. Der Pub hatte sich geleert und nur noch eine Hand voll Gäste waren am Feiern. Ich gab Eddie ein kurzes Zeichen, dass wir zahlen wollen und er nickte.
"Noch nicht gehen! Lass uns noch etwas trinken. Komm schon so jung werden wir nicht mehr zusammen kommen!" Anto bettelte mich an und legte seinen Hundeblick auf. Mit hervorgeschobener Unterlippe blinzelte er mich an.
"Du Spinnst!" Lachend zog ich ihm mit beiden Daumen die Mundwinkel nach oben.
Er fing sofort an zu lachen und nahm meine beiden Hände in Seine.
"Du bist...", fing er an und sah mir in die Augen. Er wollte gerade weitersprechen, als Eddie zu uns kam und fragte:"Ihr wollt los?"
Ich konnte mich kaum von Antoines Augen losreißen. Doch er war der Jenige, der den Augenkontaktabbrach und meine Hände losließ.
"Ich bezahle komplett." Er kramte in seiner Hosentasche und nahm sein Portemonnaie heraus.
"Kommt nicht in Frage." Aus meiner Handtasche nahm ich meinen Anteil und gab ihn Eddie. "Stimmt so. Carla und Logan haben ihr Geld auch hier gelassen."
Antoine schien leicht genervt zu sein und bezahlte seine Getränke.
"Dann wünsche ich euch noch einen schönen Abend! Kommt gut nach Hause," verabschiedete sich Eddie und auch wir wünschten ihm eine schöne Nacht, als wir hinaus gingen.
An der frischen Luft atmete ich erst einmal tief ein und aus. Tat das gut...
"Ich bringe dich noch nach Hause." Antoine stand nun vor mir.
"Das brauchst du nicht", gab ich von mir.
"Das mache ich gerne. Genauso, wie ich gerne eure Getränke bezahle. Besonders, wenn wir wegen mir was Trinken gehen."
"Antoine, du kennst uns nun wie lange? Du weißt ganz genau, dass jeder für einen selbst bezahlt. Wir feiern gerne mit dir, da musst du uns nichts ausgeben."
"Ja, ich weiß. Aber ich bringe dich wenigstens nach Hause, okay?"
"Gerne." Ich lächelte ihn an, er gab mir ein Lächeln zurück und wir gingen die dunkle Straße entlang.
"Schön, dass du mitgekommen bist", fing Antoine ein Gespräch an.
Es war das erste Mal, dass ich wieder an den verkorksten Abend dachte. Meine Freunde konnten mich super ablenken, das war klar. Echt krass, dass es doch noch so ein lustiger Abend werden konnte. Dieser Simon ging mir nicht aus dem Kopf. So arrogant, hochnäsig und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen, so heiß. Ich schüttelte den Kopf, bei dem Gedanken zu welcher Witzfigur ich mich gemacht hatte.
"Wieso schüttelst du den Kopf?", fragte Anto, der neben mir lief.
"Ach, ich musste gerade an diesen Abend denken. Du solltest mehr üben." Provozierend sah ich ihn an.
"Üben? Ich? Nur wegen mir haben wir gewonnen!"
"Pah! Das stimmt ja mal überhaupt nicht!" Ich blieb stehen und versuchte ein bestürztes Gesicht aufzulegen, welches mir nicht so gut gelang, da ich lachen musste.
"Du musst schon selber lachen." Antoine lief weiter und ich sprang ihm von hinten auf seinen Rücken. Das überraschte ihn.
"Und jetzt soll ich dich auch noch nach Hause tragen oder wie soll ich das verstehen?" Antoine hielt meine Beine fest und rannte nun etwas. Ich lachte und kreischte leise:"Lass mich runter!"
"Niemals!" Er lief weiter und ließ mich erst an der nächsten Ecke runter.
"Blödmann! Beim nächsten Mal lässt du mich gleich runter!"
"Beim nächsten Mal spring nicht auf!" Er zwinkerte mir zu und seine Grübchen strahlten mich an.
Hm...mist er hatte recht. Daher versuchte ich das Thema zu wechseln.
"Hast du hunger?", fragte ich und sah ihn mit einem verschmitzten Grinsen an.
"Oh Elena, schlechte Ablenkung, aber wenn du so fragst: Ja, habe ich. Lust auf Döner oder Burger?"
"Du darfst wählen."
"Ehm...", überlegte er kurz. "Burger."
"Santiago?"
"Richtig, Baby. Dann komm!" Er nahm meine linke Hand und lief mit mir über die Straße.
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One Way.
FanfictionDie Liebe ist kompliziert. Besonders, wenn man blind von ihr ist. Elena kann ihren Gefühlen nicht trauen. Für wen hat sie Gefühle? Für den arroganten aber sexy Fußballspieler Simon oder doch für wen Anderes? Wer kann ihr Herz erobern? Sie steht ni...