Noch immer konnte ich nicht fassen, was heute Abend passiert war. Ich lag im Bett meines Zimmers und guckte an die Decke.
Nachdem Simon gegangen war, versuchten Maria und Nicolas mich in ihre Unterhaltung einzubinden. Klappte jedoch nicht. Sie hatten nur Augen für einander. So einen verkorksten Abend hatte ich noch nie in meinem Leben erlebt.
Die Beiden sind dann noch in eine Bar gegangen. Ich wollte nach Hause.
Nun lag ich also hier, in meinem Bett und starrte an die Decke.
Ich erschrak als mein Handy klingelte.
'Hey Carla, was gibts denn?' Sprach ich genervt ins Telefon.
'Oh hi, was ist dir denn über die Leber gelaufen?' Sie klang besorgt.
'Beschissener Abend.' Ich seufzte.
'Noch ist er nicht zu Ende. Logan und ich wollten in den Pub. Und du kommst mit!'
'Niemals. Ich bin zu doll kaputt.'
Es klopfte an der Tür zu meinem Zimmer. Ich hielt die Hand vor das Telefon und schrie: "Herein!"
Die Tür schwung auf und ich wurde von einem hyperaktiven dunkelblonden Franzosen überrascht, der auf mich zustürmte und auf dem Bett herum sprung.
"Ah! Antoine! Was machst du denn hier?" Ich lachte und umarmte ihn.
"Ich dachte mir, du würdest nicht mitkommen. Also hol ich dich einfach!" Er grinste mich mit seinem typischen Antoine-Grinsen an, dass sofort ansteckte.
"Oh... du, ich hatte keinen guten Abend..." Antoine machte seinen Mund auf und wollte etwas sagen, doch ich ließ ihn nicht. "...und ja es ist dir egal, ich weiß."
Antoine nickte, seine süßen Grübchen bildeten sich an seinen Mundwinkeln und er lachte, ging zu meinem Kleiderschrank, nahm eine Jeans und mein gelbes Tanktop heraus.
"Das ziehst du an! Und...keine Widerrede!"
Ich wollte protestieren, doch er ließ mich nicht. Er zog mich an meinen Handgelenken vom Bett. Nörgelnd stand ich auf.
"Komm schon! So kenn ich dich gar nicht." Antoine stand nah vor mir und schüttelte meine Arme.
"Ja, ich weiß, aber ich hatte echt einen..." fing ich an.
"Bla bla...Du kommst mit! Es ist gerade mal 22 Uhr! Der Abend kann nur noch besser werden, richtig?"
Plötzlich hörten wir ein metallisches Geräusch, dass sich anhörte wie ein "Ja."
Ich schrak auf. "Carla!" Schnell krallte ich mir mein Handy, dass mir vorhin, als Antoine auf mich zustürmte aus der Hand fiel. Längs lag ich nun auf dem Bett. Ich hatte ganz vergessen, dass sie am Handy war.
"Na ihr beiden, hab ich bei irgendwas gestört?" fragte sie. Carla war schon immer der Meinung gewesen, dass Antoine und ich perfekt zusammen passen würden. Wie ein Puzzle. Vollkommener Schwachsinn meiner Meinung nach. Wir waren gute Freunde. Nur gute Freunde.
"Wo solls denn heute hingehen?" Ich wollte nicht weiter auf dem Thema rumreiten, sonst steigert sie sich wieder zu sehr hinein.
"Wir wollten noch in den Pub."
"Okay, ich zieh mich um." Sie quiekte vergnügt und legte auf.
Zwinkernd sagte Antoine, der neben mir stand: "So kenne ich doch unsere Elena."
Ich verdehte lachend die Augen und verschwand im Bad.
Kurze Zeit später waren wir auf dem Weg zum Pub. Sehr weit war es nicht, nur 3 Blocks weiter. Es war unser Stammlokal, in dem wir uns immer trafen.
Mein Vater kannte den Besitzer Eddie und seine Frau Alba schon ewig. Daher waren wir immer gern gesehene Gäste.
Es war noch immer sehr warm, aber dadurch, dass die Sonne nicht mehr schien, war es angenehm.
Ich war froh, dass ich nicht mehr mein Kleid anhatte, sondern es mit einer Jeans und dem gelben T-Shirt getauscht hatte, welches mit Antoine herrausgelegt hatte. Dazu trug ich meine weißen Adidas Turnschuhe. Meine Haare hingen schlapp herunter, daher versuchte ich mir gerade einen hohen Zopf zu machen.
"Kann man helfen? Du siehst aus als würdest du dir Haare ausreißen." Antoine lachte und sah mich von der Seite an.
"Als ob du mir dabei helfen könntest." Lächeln drehte ich meinen Kopf zu ihm und schaute ihn zweifelnd an.
"Ich habe zwei Schwestern, was denkst du denn?" Er lachte.
"Ich habs schon!" Mein Zopf war fest und ich fühlte mich schon freier am Nacken. Ganz schön warm unter den Haaren.
"Habe gestern beim Training an dich gedacht," sagte mein bester Freund.
"An mich?" Ich war erstaunt. Viel redete er nicht über seinen Beruf. Ich glaube, ihm war es ganz recht, dass wir ihn als einen normalen Menschen sahen und nicht als den Fußballspieler.
Wir waren zwar oft im Stadion, aber nicht als VIP, sondern Stehplatz. Direkt bei den anderen Fans. Antoine fand das total cool.
"Ja, wir hatten ein Trainingsspiel. Ich wusste noch, wie wir beide mal aus Spaß eine Coladose auf dem Parkplatz auf das Geragentor eurer Nachbarn geschossen haben und du die mal so reingezirkelt hast ins Eck, da war ich sprachlos. Das habe ich gestern auch gemacht. Gleiche Position."
"Und wurdest du gelobt?" fragte ich.
"Klar und gefragt, aus welcher Zauberkiste ich das denn geholt hätte. Da sagte ich nur, dass ich das von der Besten gelernt hätte. Der Trainer hat so doof geguckt. Ich hätte mich tot lachen können." Er fing lauthals anzulachen. Er hatte eine so schwerelose schöne Lache. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sie war. Ansteckend. Man musste mitlachen.
Wir bogen gerade in die Straße des Pubs und Antoine versuchte mich davon zu überzeugen, dass wir ja auch mal in eine Karaokebar gehen könnten.
"Das ist echt lustig. Etwas trinken und dabei schrägen Leuten beim Singen zuschauen. Das würde dir auch gefallen," versuchte er mich zu überzeugen.
"Ich würde nur mitkommen, wenn du singen würdest." Ich setzte meinen Hundeblick auf. Das wäre witzig ihn gröhlen zu hören. Auf jeden Fall ein Grund mitzugehen.
Man sah ihm an, dass er kurz überlegen musste.
Doch dann kam nur ein trockenes entschiedenes "Ok." von ihm.
"Echt jetzt? Du singst? Vor Publikum?" Erstaunt sah ich ihn an.
"Ja. Aber das Lied suche ich mir selbst aus. Abgemacht?" Wir standen nun vor dem Pub, er drehte sich zu mir und hielt seine Hand zu mir ausgestreckt hin.
"Abgemacht." Lachend schlug ich ein und wir gingen rein.
DU LIEST GERADE
One Way.
FanfictionDie Liebe ist kompliziert. Besonders, wenn man blind von ihr ist. Elena kann ihren Gefühlen nicht trauen. Für wen hat sie Gefühle? Für den arroganten aber sexy Fußballspieler Simon oder doch für wen Anderes? Wer kann ihr Herz erobern? Sie steht ni...