11. Kapitel

574 17 0
                                    

Summend stand ich hinter dem Tresen und wischte die Arbeitsplatten ab. Total gedankenverloren starrte ich dabei hinaus.
Plötzlich echote mein Name in meinem Kopf. Verwirrt drehte ich mich um.
Carla stand angelehnt an der Seite und verschränkte die Arme.
"Oh, du weilst nun wieder unter den Lebenden. Herzlichen Glückwunsch!"
"Hey, du... Sorry, ich war in Gedanken."
"Das habe ich wohl mitbekommen. Aber die Frage ist: Worüber grübelst du nach? Auf jeden Fall etwas Schönes, deinem Lächeln zu urteilen."
"Nicht der Rede wert, Carla."
"Ohhh doch, das wirst du nicht vor mir verheimlichen." Sie zog mich am Arm zu sich. "Schieß los."
"Du Nervensäge!", lachte ich. "Na gut, es geht um Simon."
"Das ist wirklich etwas...ehm...Schönes." Sie zog die Augenbrauen zweimal hoch.
Ich erzählte ihr die komplette Geschichte.
Als ich mit unserer Verabschiedung die Erzählung beendete, war Carla sprachlos.
Ich fing laut anzulachen.
"Ich hatte nicht gedacht, dass ich dich sprachlos mache."
"Elena, es scheint so, als hättest du die harte Playboyschale von Simon Hansen geknackt. Dem Jenigen, der mit 18 Jahren in London im Auto seines Porsches mit einer Nutte und einem seiner Kollegen auf dem Beifahrersitz in ein Café gekracht ist. Mit Alkohol im Blut. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Aber Eins sage ich dir: Pass auf! Er kann anscheint ein richtiges Arschloch sein."
"Ich werde aufpassen, versprochen! Er ist so...."
"...heiß!", sagte sie träumerisch.
"Carla!"
"Ist doch so!!! Also, wenn der nicht sexy ist, dann bin ich Mutter Teresa! Hast du mal seinen Körper gesehen?" Sie war hin und weg.
"Du hast ihn gegoogelt! Ich fasse es nicht!" Laut fing ich an zu lachen.
"Hallo?! Ich muss doch gucken an wen meine beste Freundin ihr Herz verliert!"
Gerade wollte ich antworten, als jemand hinter mir fragte: "An wen hast du dein Herz verloren, Schwesterherz?"
Neugierig stand Nico vor mir und grinste verschmitzt.
"An Niemanden." Böse schaute ich zu Carla.
"Los, Carla, erzähl! Endlich wirds mal spannend in dem Liebesleben meine Schwester! Schließlich kriegt Antoine es nicht auf die Reihe."
"Was soll er denn auf die Reihe kriegen?", fragte ich verwirrt.
"Dich endlich mal zum Date einladen, was denn sonst." Nicolas schüttelte den Kopf und Carla nickte.
"Was denn sonst?! Da ist nichts zwischen uns!" Was haben denn immer alle mit Antoine und mir?
"Nein, jetzt hast du einen Anderen... Fragt sich nur wer?!" Er vergaß nichts und konnte echt gut bohren.
"Ich habe keinen Anderen!"
"Oh also hat Antoine noch Chancen...", piesackte er mich.
"Nico, hör auf!"
"Ach Schwesterherz, ich liebe es dich zu ärgern." Er lachte und ich verdrehte die Augen.
"Und Carla, wer ist es?"
Carla sah kurz zu mir und sagte dann: "Auf die Gefahr hin, dass Elena mich hassen wird: Es ist Simon Hansen."
"Carla!", schrie ich entrüstet.
"Simon Hansen? Ehrlich?! Ich dachte, er hätte alles verspielt nach seinem Abgang beim Essen." Nicolas schaute uns leicht schockiert an.
"Es läuft nichts zwischen ihm und mir," verteidigte ich mich.
"Sie gehen heute Abend essen. Er hat sie eingeladen."
Nicolas pfiff durch seine Zähne. "Hui, wer hätte das gedacht."
"Wir gehen nur essen, nicht den Bund fürs Leben ein."
"Solange er es ernst meint, ist alles okay. Wenn nicht, kriegt er es mit mir zu tun." Er ballte seine Hände zu Fäusten.

One Way. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt