Antoine und ich verbrachten auch den Nachmittag miteinander. Erst genossen wir die Sonne im Park und später gingen wir in seine Wohnung. Er packte seine Reisetasche aus, während ich den Blick von seinem Balkon über die Stadt gleiten ließ. Antoine wohnte in einem der höher gelegenen Appartements eines Mehrfamilienhauses. Er hatte zwei Zimmer, eins davon war das Wohnzimmer mit offener Küche und das andere das Schlafzimmer. Das Badezimmer war recht klein, aber ausreichend. Ich lehnte also gerade am Türrahmen des Balkons und trank ein Bier.
"So jetzt bin ich auch fertig," sagte Antoine und kam zu mir. Von hinten umarmte er mich und küsste mich im Nacken.
"Dein Ausblick ist echt wunderschön."
"Besonders gerade." Er sah mich lächelnd von der Seite an. Ich legte meine Arme auf seine Schultern, während er seine Hände an meine Taille legte.
"Schleimer," grinste ich.
"Ich sage nur die Wahrheit." Ich wollte ihn küssen und konnte es kaum erwarten.
Unsere Gesichter kamen näher und ich spürte seine weichen Lippen auf meinen. Meine Beine wurden weich und nachdem der Kuss erst sanft und leicht war, entwickelte er sich leidenschaftlicher. Doch dann wurden wir durch ein Handyklingeln gestört. Erst wollten wir gar nicht aufhören, da löste sich Antoine und entschuldigte sich kurz. Ich sah ihm nach, wie er rein ging und telefonierte. Da ich nicht so neugierig wirken wollte, schaute ich wieder vom Balkon.
"Oh wow! Elena," hörte ich ihn plötzlich rufen.
Ich drehte mich um. "Was ist los?"
"Ich habe gerade einen Anruf bekommen. Von Tony, meinem Berater. Ich wurde gerade für ein weiteres Länderspiel nominiert, für die A-Nationalmannschaft." Er grinste über das ganze Gesicht.
"Oh ich freue mich für dich! Das ist ja unglaublich!" Ich umarmte ihn überschwänglich und er drückte mich an sich, hob mich hob und drehte mich kurz im Kreis.
"Und wann geht es los?", fragte ich.
"Leider schon morgen. Das Spiel ist dann am Wochenende in Lyon.
"Gleich morgen? Dann bist du schon wieder weg?"
"Ja, leider."
"Egal, ich freue mich tierisch! Das muss gefeiert werden! Lass uns Logan und Carla anrufen, vielleicht haben sie Lust auf die Strandbar."
"Das ist eine super Idee." Er nahm mich nochmal in den Arm.
Ich hoffte, dass ich meine Enttäuschung nicht zu sehr zeigte.Wir saßen in der Strandbar und ich vergrub meine Zehen im aufgeschütteten Sand.
Antoine redete gerade ununterbrochen vom Trainingslager. Noch nie hatte ich ihn zuvor so viel über seinen Beruf reden hören.
Logan und Carla waren Feuer und Flamme für seine Geschichten. Nur ich hörte nur mit einem Ohr zu. Schließlich hörte ich die Geschichten schon zum zweiten Mal. Eigentlich sollte ich glücklich sein, da er hier war, bei mir, und wir nun so gut wie zusammen waren, aber die plötzliche Einladung zur Nationalmannschaft kam mir zu früh. Ich hatte mich schon darauf gefreut mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Aber daraus wurde jetzt nichts. Ich war wirklich enttäuscht, aber auf der anderen Seite freute ich mich für ihn. Es war schon immer sein Wunsch für die französische Nationalmannschaft zu spielen. Ich sollte meinen Wunsch zurückstellen.
"Vielleicht können wir uns das Spiel live angucken," schlag Logan vor.
"Das wäre total cool, wenn ihr nach Lyon kommen würdet, aber extra deswegen nach Frankreich reisen?"
"Na klar, das wäre doch toll. Ein Wochenende zusammen und dann dir beim Fußball zuschauen und dich unterstützen." Carla legte Logan ihre Hand auf sein Bein. "Elena, das ist doch eine tolle Idee, oder?"
"Ja, auf jeden Fall, aber ich muss mit Papa sprechen. Ich müsste eigentlich arbeiten."
"Das wäre echt schön, wenn du nach Lyon kommen würdest." Antoine sah mich lächelnd an und seine Augen funkelten.
"Ich versuch's," bestätigte ich.
Antoine wollte gerade etwas sagen, da stand Simon vor uns mit zwei üppig gebauten Blondinen, die knapper nicht angezogen sein konnten.
"Hey Leute." Er sah jeden Einzelnen in unserer Runde an und verharrte dann bei mir. Wir schauten uns kurz eindringlich in die Augen, als er sich dann doch wegdrehte. "Antoine, Glückwunsch...," machte er eine Pause und sah wieder zu mir. "...zur Nominierung." Ich guckte wieder auf meine Füße, da es mir unangenehm war, dass er hier war.
"Danke! Viel Spaß heute Abend," bedankte sich Antoine und Simon rauschte mit seiner Begleitung ab. Leider nur nicht allzu weit, denn er saß nur ein paar Meter von uns entfernt.
"Ich habe noch nie einen arroganteren Menschen gesehen." Logan schüttelte den Kopf.
"Ich wusste nicht, dass er heute hier ist, tut mir leid. Sonst wäre ich mit euch woanders hingegangen."
"Ist doch nicht schlimm. Von ihm lassen wir unseren Abend nicht versauen." Ich streichelte über Antoine's Oberarm und lächelte ihn leicht an und er nickte. Merklich spannten sich seine Muskeln an. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Abend nicht so werden würde, wie ich gedacht hatte.Es war die dritte Runde, die Antoine ausgab und ich musste echt dringend mal auf die Toilette. Da mich Carla im Stich ließ, da sie selber nicht musste, ging ich alleine los. Vor der Toilette hatte sich ein kleiner Stau gebildet und ich stellte mich an. Die Tür von der Herrentoilette schwang auf und Simon kam heraus, schaute mir so eindringlich in die Augen, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken lief.
Er lief einfach an mir vorbei, ohne etwas zu sagen.
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One Way.
FanfictionDie Liebe ist kompliziert. Besonders, wenn man blind von ihr ist. Elena kann ihren Gefühlen nicht trauen. Für wen hat sie Gefühle? Für den arroganten aber sexy Fußballspieler Simon oder doch für wen Anderes? Wer kann ihr Herz erobern? Sie steht ni...