9. Kapitel

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Während wir im Auto saßen, sprachen wir kein Wort miteinander. Antoine, so glaubte ich, war schon neugierig, jedoch hielt ihn der Respekt vor mir davon ab, zu fragen, weshalb ich nach Hause wollte und so verwirrt auf der Party war.
Ich sah die komplette Fahrt aus dem Fenster und ließ den Abend Revue passieren.
Dieser Simon meinte wirklich, er könnte mich einfach um den Finger wickeln und dann versuchte er mich auch noch für dumm zu verkaufen. Er war ein arroganter Playboy, der jede Frau ins Bett kriegen wollte.
Und ich wäre beinahe darauf hereingefallen. Ich konnte nur selber über mich den Kopf schütteln .
Langsam kam das Auto zum Stehen. Schnell tippte ich eine kurze Nachricht an Nico und Carla, wo ich war.
Wir waren bei mir zu Hause angekommen und ich sah zu Antoine hinüber. Dieser schaute mit runzelnder Stirn zu mir.
"Danke," sagte ich und machte eine Pause. "Danke, dass du mich nach Hause gebracht hast."
"Du weißt, ich würde alles für dich tun."
"Ich weiß, Antoine. Und danke, dass du keine Fragen stellst. Ich möchte jetzt nur noch ins Bett." Schnell schnallte ich mich ab und wollte aussteigen.
"Dann schlaf gut. Aber eine Frage hätte ich bitte beantwortet. Hat er dir wehgetan?"
Er sah mich ernst an. Ich schüttelte den Kopf.
"Ok, dann gute Nacht! Meld dich mal die Tage."
Ich blickte noch mal zu ihm und gab ihm ein Lächeln. Er hatte noch immer diesen ernsten und sorgenvollen Blick auf seinem Gesicht.
"Gute Nacht. Mach ich."

Meine Gedanken schwirrten umher, als ich im Bett lag. Simon war echt ein arroganter Playboy. Ich werde garantiert nicht mit ihm ausgehen. Klar, er sah gut aus und ich fühlte mich von ihm angezogen, keine Frage. Obwohl ich genau wusste, welche Art von Mann, er war. Typisch Frau.
Ich drehte mich von einer Seite auf die Andere. Gerade, als ich mich auf den rechten Arm legte, sah ich, dass mein Handy aufblinkte. Ich tippte meinen Entsicherungscode ein und sah gebannt auf mein Handydisplay.
"Süße, was war denn los? Was ist zwischen dir und Simon vorgefallen?"
"Wieso?"
"Simon hat kurz nachdem du gegangen warst die Party aufgelöst. Er hat einfach alle rausgeworfen. Ich bin nun also auch zu Hause. Sag schon, was ist passiert?"
Sprachlos ließ ich ihre Worte noch einmal in meinem Kopf wiederholen.
Dann rief ich sie an und erzählte ihr alles.
"Boah, was ein Arsch! Sein Ruf stimmt also. Aber dann verstehe ich nicht, weshalb er seine Feier abbricht."
"Das ist mir alles egal. Der kann mir gestohlen bleiben." Im Inneren wusste ich, dass das eine fette Lüge war.
"Das glaube ich dir nicht. Ich habe deinen Blick gesehen, während er dich hinausbegleitet hat. Und deine Schüchternheit kommt auch nur in solchen Situationen auf, wenn du aufgeregt bist. Daher denke ich, dass du ihn magst."
"Ich kenne ihn doch gar nicht."
"Aber er hat eine Gewisse Anziehungskraft. Das kann ich selbst nicht abstreiten. Er sieht verdammt gut aus, ist unnahbar und arrogant. Alles Dinge, die ihn, so doof das auch klingt, sexy machen. Und ich kenne dich nun schon etwas länger und kann dich verdammt gut einschätzen."
Ich schwieg.
"Wusste ich es doch!" Ihr Lächeln hörte  man und den ausgestreckten Zeigefinger konnte man förmlich sehen.
Gerade, als ich etwas einwenden wollte, sagte mir mein Handy, dass ich einen zweiten Anruf hatte.
"Carla, ich muss auflegen. Ich habe einen zweiten Anruf. Bestimmt Nico."
"Okay, aber das Thema ist noch nicht durch!"
Ich beendete ihren Anruf und nahm den Zweiten ohne zu gucken, wer dran war, an.
"Hey!", sagte ich erfreut.

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