Stunden später saßen wir endlich in dem Wagen, der uns nach Hause brachte. Ich war todmüde, während Simon ununterbrochen redete. Ich lehnte meinen Kopf auf seine Schulter und meine Augen fielen zu. Dann bemerkte ich noch, wie er mir über die Haare strich und aufhörte zu sprechen.
Simon weckte mich, als wir ankamen und ich fiel glücklich ins Bett.Am nächsten Morgen erwachte ich alleine in Simon's großem Bett auf. Ich sah mich verwirrt um und dort lag ein Zettel mit den Worten: "Bin beim Training. Fühl dich wie zu Hause." Ich seufzte und stand auf, denn ich wollte so schnell, wie möglich nach Hause.
Dieser gestrige Abend war ein Desaster. Hatte ich ihn enttäuscht, weil ich mich nicht eingebracht hatte?
Ich saß die ganze Zeit auf einem der Bänke und langweilte mich zu Tode, während Simon sich unterhielt und amüsierte. Ich weiß, dass ich genauso auf andere Leute hätte zugehen können, aber ich wusste nicht, was ich mit ihnen reden sollte. Wenn ich anderen Gesprächen gelauscht hatte, dann ging es dort entweder um Autos oder um Kleider und Make up. Alles keine Themen, die ich spannend fand. Also lauschte ich der Musik und beobachtete Simon. Irgendwann kam er zu mir und fragte, ob ich nach Hause fahren möchte. Ich nickte glücklich, dass ich erlöst wurde, aber ich merkte auch, dass er gerne noch geblieben wäre. Aber ich fragte ihn, ob ich fahren sollte und er blieb noch da. Anscheint keine gute Idee. Denn er war von der Idee gar nicht angetan. Daher fuhren wir nach Hause. Zugegeben, sehr egoistisch von mir, dass ich nicht sagte, dass ich ihm zu Liebe da bliebe, aber ich hielt es nicht mehr aus.Als ich im Restaurant ankam, war es proppenvoll und ich nahm mir sofort eine Schürze. Mein Vater sagte zwar, dass ich nicht Helfen brauchte, doch ich bemerkte sofort, wie weniger Stress aufkam. Ich fühlte mich beobachtet, da mich die Leute anstarrten. Irgendwas war anders, aber ich hatte keine Zeit mich darüber zu wundern und irgendwann ignorierte ich es.
Am Ende des Tages waren wir alle komplett fertig. Ich lag gerade auf meinem Bett und schrieb Simon eine SMS, wie ich meinen Tag verbracht habe, als Carla in mein Zimmer gestürmt kam.
"Du kommst nun mit!", schrie sie mich an.
Verwirrt sah ich sie an und sagte: "Wohin?"
"Das wirst du dann schon sehen!" Sie zog mich vom Bett und wenige Minuten später liefen wir die Treppe zu ihrer Wohnung hoch. Immer wieder fragte ich, was los sei, aber sie antwortete nicht.
Als wir in ihrer Wohnung ankamen, sah ich Antoine und Logan auf dem Balkon stehen. Verwirrt betrat ich und fragte: "Was ist hier los?"
Antoine schüttelte den Kopf. "Ich weiß auch nichts. Bin genauso ein Entführungsopfer." Ich stellte mich neben ihn und wir verschränkten die Arme vor der Brust. "Also? Ihr habt uns etwas zu sagen?"
Logan nahm Carla's Hand und sie sahen sich mit einem sehr vertrauten Blick an.
"Wir... Wir haben uns verlobt."
Carla strahlte ihn an und hob ihre Hand, an dem ein glitzernder Ring blitzte.
"Nein! Wow! Wie schön! Das ist ja eine Überraschung!" Antoine und ich waren aus dem Häuschen und umarmten die Beiden herzlich.
"Wann hat er dich gefragt?", fragte Antoine an Carla gerichtet.
"Gestern Abend. Wir wollten es euch als Erstes sagen. Denn wir haben da einen Anschlag auf euch vor."
"Wollt ihr unsere Trauzeugen sein?" Logan lächelte glücklich und das brauchten sie uns kein Zweites Mal fragen.
"Es wäre mir eine Ehre." Ich umarmte Carla und ich hatte Tränen in den Augen. "Oh Süße.."
"Das sind nur Freudentränen." Ich versuchte sie mir abzuwischen und ging einen Schritt zurück. Antoine legte seinen Arm um mich. Ich lächelte ihn an. "Hör auf, sonst mache ich noch mit," zwinkerte er mir zu.
"Und habt ihr schon überlegt, wann es soweit sein soll?" Wir setzten uns hin und Logan machte einen Wein auf.
"Im nächsten Sommer. Einen Termin haben wir noch nicht, aber es soll wohl eine Julihochzeit werden. Dann bist du wenigstens verfügbar." Logan grinste Antoine an. Im Juli war Sommerpause und die Weltmeisterschaften begannen noch nicht, falls er mitfuhr.
"Danke!"
"Und ich möchte gern eine Hochzeit im Freien oder am Wasser. Das wäre mein Traum."
"Das ist echt schön! Wann gehen wir Brautkleid aussuchen?", fragte ich aufgeregt.
"Dann, wenn der Termin steht! Auch da habe ich eine genaue Vorstellung!"
"Typisch Frau! Geht nur um die Kleider." Antoine verdrehte seine Augen und Logan lachte. "Obwohl ich gestern dachte, dass dich das nicht so interessiert hatte, Elena." Er sah mich an und grinste.
"Es kommt auf die Leute an."
"Was war gestern?", fragte Logan neugierig.
"Wir waren bei der Verleihung zum Fußballer des Jahres und Elena war ganz angetan von den Gästen." Antoine lachte sein typisches Lachen, welches ich lange nicht mehr gehört hatte.
"War's nicht gut?" Carla sah erstaunt aus.
"Nun ja. Simon war ganz in seinem Element und mein bester Freund war das Champagnerglas."
"Und das, obwohl du Champagner gar nicht magst." Antoine war echt gemein. Er lachte sich richtig schlapp.
"Und wo war Simon?"
"Er hat sich unterhalten. Jedoch sind Autos und Modemarken nicht gerade meine Lieblingsgesprächsthemen."
"Aber liebend gern ein Brautkleid kaufen gehen!" Antoine und Logan lachten mich aus.
Ich machte einen Schmollmund und Carla strich mir über den Arm. "Die haben keine Ahnung. Ich hätte es auch langweilig gefunden. Es wäre natürlich lustiger gewesen, hätte Antoine nachgedacht und hätte mich mitgenommen."
"Mitgenommen? Das ist ein öffentliches Ereignis gewesen! Das hätte für die Presse so ausgesehen, als wären wir ein Paar. Jeder hätte sich auf uns geworfen, wie junge Wölfe. Es gäbe Gerede."
"Glaubst du wirklich so schlimm? Also wäre ich zum Beispiel früher gegangen..", sagte ich.
"Dann hätte es heute in der Zeitung gestanden, ja," beendete Antoine.
"Und stand es heute auch in der Zeitung, dass ich dort war?" Mein Herz klopfte.
"Na klar. Es gibt auch Fotos. Hier, warte, ich zeige es dir." Er kramte in seinen Hosentaschen nach seinem Handy und zeigte mir mehrere Fotos, auf denen ich mit Simon posierte.
"Du siehst toll aus!", entriss Carla Antoine das Handy und er sah mir in die Augen. "Allerdings." Er sagte es ganz leise, sodass nur ich es hörte. Ich lächelte schüchtern. Mein Bauch fing an zu kribbeln und für einen kurzen Augenblick vergaß ich alles um mich herum. Plötzlich stupste Carla mich an der Schulter an und ich erwachte aus meinen Träumereien.
"Ähm, danke, hier." Ich gab es an Antoine weiter und er berührte meine Hand. Das Kribbeln durchlief meinen ganzen Körper. Doch ich zwang mich mir nichts anmerken zulassen.
Ich schaute weg, lächelte verlegen und trank einen großen Schluck Wein. Logan sprach ein anderes Thema an und ich versuchte zuzuhören, aber immer wieder fanden meine Augen die von Antoine, aber jedes Mal sah ich schüchtern weg.
Wir hatten einen schönen Abend und meine Müdigkeit überkam mich, also verabschiedete ich mich und plötzlich sprang Antoine auf. "Ich sollte auch gehen. Dann lassen wir euch Verlobten mal alleine." Er zwinkerte den Beiden zu und wir verabschiedeten uns.
Auf dem Hausflur sprach mich Antoine an: "Was ist los?"
"Was meinst du?", fragte ich verwirrt.
"Ich meinte, du sagst seit einiger Zeit nichts mehr. Als seist du verstummt. Was ist los?"
"Nichts. Nur die Müdigkeit."
"Das glaube ich dir nicht. Aber okay. Soll ich dich nach Hause bringen?"
Ich verneinte. "Ich möchte zu Fuß gehen, um den Kopf frei zu bekommen."
"Oh, also doch nicht alles in Ordnung." Er lächelte angestrengt.
"Lass mich einfach, okay?"
Wir kamen unten an und ich lief gleich los.
In Gedanken war ich total verwirrt. Ich wollte mit Simon zusammen sein, doch anscheint konnte ich nicht ohne Antoine.
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One Way.
FanfictionDie Liebe ist kompliziert. Besonders, wenn man blind von ihr ist. Elena kann ihren Gefühlen nicht trauen. Für wen hat sie Gefühle? Für den arroganten aber sexy Fußballspieler Simon oder doch für wen Anderes? Wer kann ihr Herz erobern? Sie steht ni...