Die Gäste hatten alle Platz genommen und die Feier konnte beginnen. Die Atmosphäre war wunderschön. Ich nahm neben Carla Platz. Antoine konnte ich immer noch nicht sehen.
Ich wunderte mich und beugte mich zu der strahlenden Braut. "Wo ist denn der Trauzeuge?"
"Er muss wohl noch etwas besorgen. Wieso? Wollt ihr euch etwa wieder mit euren Blicken auffressen?" Sie hob die Augenbrauen neckisch hoch.
"Was? Nein! Ich habe mich nur gewundert, mehr nicht. Außerdem war das gar nicht so."
"Wenn du meinst." Sie zuckte mit den Schultern.
Dann erhoben sich Logan und Carla und begrüßten die Feiernden. In dem Augenblick huschte Antoine an seinen Platz. Er würdigte mich keines Blickes und setzte sich einfach. Ich versuchte nicht allzu doll meine Stirn zu runzeln.
"Es ist wirklich schön, dass ihr diesen, für uns wichtigsten Tag, mit uns verbringen und mit uns feiern möchtet. Ich möchte mich auch in dem Namen meiner Braut für die liebevolle Unterstützung unserer Trauzeugen bedanken, die das hier," er hob die Hand, die verschränkt mit der Carla's war, "erst ermöglicht haben, da sie immer an unser Glück geglaubt haben." Alle klatschten und sahen Antoine und mich an. Das war mir unangenehm.
"Wir wollen eure leeren Mägen nicht weiter grummeln hören, lasst uns essen!"
Das Essen begann und mehrere Kellner tischten eine Spezialität nach der Anderen auf. Die Gäste unterhielten sich ausgelassen und ich versuchte ab und zu den Blick von Antoine zu erhaschen, was mir nicht gelang, da er in einem Gespräch mit Logan's Mutter vertieft war.Nach dem Essen wurde in der Mitte vor der kleinen Bühne ein Platz für die Tanzfläche geschaffen. Und dann fingen die Reden an. Ich mochte diesen Teil gar nicht, weil er trocken und öde war.
Doch dann stand Antoine auf und bestieg die Bühne. Was tat er? Wir hatten ausgemacht, dass wir nichts sagen würden?
Verwirrt sah ich ihn an, doch dann fing er anzusprechen:
"Hallo alle zusammen, wer mich noch nicht kennt, ich bin Anto. Der glückliche Trauzeuge an diesem Tag." Er winkte und ein Gelächter ging durch die Reihen. "Ich möchte nur ein paar Worte sagen, also könnt ihr durchatmen, es dauert nicht lange. Ich möchte euch beiden danken. Logan, Carla, ihr wart für mich schon immer das Traumpaar schlechthin und ich bin froh, dass ihr mir gezeigt habt, dass Freundschaft und Liebe nicht nur zusammen passen, sondern auch zusammen gehören." Er machte eine Pause und schluckte. "Mein Vater sagte einmal zu mir, dass wenn man das richtige Mädchen findet, dann spürt man es mit allen Sinnen und man möchte es niemals ziehen lassen. Mach niemals den Fehler...und lass sie ziehen. Halt sie gut fest, Logan!" Er verstummte und die Feiernden klatschten.
Ich saß mit offenem Mund und zittrigen Händen wie gelähmt da und konnte nichts sagen oder machen. Ich starrte nur gerade aus. Dann begann die Musik zu spielen und das Brautpaar erhob sich.
"Wenn er dich jetzt nicht zum Tanzen auffordert, dann nehm' ich alles zurück," flüsterte mir Carla ins Ohr.
Ich schluckte und sah, wie die Beiden in die Mitte gingen.
Sie tanzten einen langsamen Walzer und ich stand da und musste mich noch immer von Antoine's Worten erholen.
Ich sah mich um und konnte ihn nicht entdecken. Wo war er? Ich hatte so viele Fragen. War ein Teil der Rede für mich bestimmt? Oder bildete ich mir das wieder ein?
Ich atmete tief ein und aus und beobachtete, wie die Gäste sich in Paare aufteilten, um dem Brautpaar Gesellschaft auf der Tanzfläche zu leisten. Nur wenige Leute blieben am Rand stehen. Doch den Franzosen konnte ich nicht erkennen.
Also setzte ich mich wieder.
Einige Minuten später verteilte sich die Menge und ich nahm einen großen Schluck von meinem Rotwein, der vor mir stand.
Da es schon dunkel war, stachen die beleuchteten Girlanden besonders gut hervor. Logan und Carla kamen vom Tanzen wieder zurück zu ihrem Platz und Carla legte sofort einen ernsten Gesichtsausdruck auf.
"Süße, ich verstehe das nicht, ich dachte wirklich er würde mit dir tanzen."
"Es gibt nicht für alle ein Happy End," sagte ich traurig.
Sie schüttelte den Kopf und hielt meine Hand.
"Ich denke schon." Ein breites Grinsen huschte über ihr Gesicht und sie lehnte sich zurück.
Plötzlich lag eine Hand auf meiner Schulter und mein Körper explodierte fast. Ich sah nach oben direkt in das Gesicht von Antoine.
"Hey Ladies," sagte er in die Runde. "Logan, es ist alles vorbereitet."
"Sehr gut. Ich mache mich bereit."
Carla runzelte die Stirn. "Wofür bereit? Was habt ihr vor?"
Dann wandte sich Antoine an mich. "Elena, möchtest du mit mir Tanzen?"
Er hielt mir seine Hand hin und seine Augen, die mich eindringlich anschauten, funkelten. Sein Lächeln ließ mich dahinschmelzen.
DU LIEST GERADE
One Way.
FanfictionDie Liebe ist kompliziert. Besonders, wenn man blind von ihr ist. Elena kann ihren Gefühlen nicht trauen. Für wen hat sie Gefühle? Für den arroganten aber sexy Fußballspieler Simon oder doch für wen Anderes? Wer kann ihr Herz erobern? Sie steht ni...