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~ will's sicht ~

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~ will's sicht ~

Wieso muss immer nur mir so etwas passieren?!

Toll, als wäre die Tatsache, dass Jonathan Meilen weit weg von mir ist, nicht schlimm genug... Jetzt muss ich mir nicht nur ein Zimmer, nein sogar ein Bett mit Mike Wheeler teilen.

Wie viel Pech kann man eigentlich haben?

Aber so sollte ich nicht denken. Schließlich sollte ich dankbar sein, überhaupt in einer Wohnung leben zu können.

Es war bereits Abends, vielleicht 20:00 Uhr. Der Tag neigte sich dem Ende zu, ein Nachteil für mich.

„Hör zu..." Mike und ich standen stumm in seinem Schlafzimmer und starrten in die Luft, beide zu feige um irgendetwas zu sagen, deswegen war ich froh, dass er endlich den Mund aufmachte.
„Du wirst auf den Boden schlafen müssen."

Bitte was?

Kurz sagte ich nichts. Dann lachte ich auf.
„Warte, du... du meinst das ernst?"

Mike nickte uninteressiert.
Warum bin ich überhaupt überrascht? Was habe ich erwartet?

Ich presste die Lippen zusammen.
„Ähmm... O-Okey."

„Ich gebe dir ein paar Kissen und eine Decke. Das wird dir reichen."

Ich sagte nichts.
Zwar wollte ich sowieso nicht mit Mike in einem Bett schlafen, aber ob der Boden die nächstbeste Wahl gewesen wäre? Wahrscheinlich nicht.
Wie auch immer, ich hatte keine andere Wahl als die Kissen und die Decke zu nehmen und mich auf den kalten, dreckigen Fußboden zu legen.
Danke für nichts, Mike.

Es war mittlerweile schon spät in der Nacht.
Ich lag neben dem Bett, eingerollt in einer dünnen Decke, noch in meinen Alltagsklamotten angezogen.
Mein Handy-Akku war leer, da ich nicht einmal eine Steckdose in der Nähe hatte, um mein Smartphone zu laden.
Also starrte ich auf die Decke. Es war etwa 1 Uhr in der Nacht, aber wie soll man schon auf einem harten Holzboden schlafen?

Mike dagegen machte keinen Mucks. Wir hatten kein Wort mehr miteinander gesprochen.
Ich hatte gedacht, er würde schlafen. Doch dem war wohl nicht so, denn eine flüsternde Stimme unterbrach mich beim Langweilen.

„Hey, bist du wach?"

Ich runzelte die Stirn.
„Ähmm... Ja?" flüsterte ich zurück und beugte mich ein wenig nach oben um ihn anzusehen.

Mike hing mit seinem Kopf über der Bettkante und starrte mich an.
„Mir ist langweilig."

„Okey?" antwortete ich verwirrt.

„Bist du müde?"

Ich schüttelte zögernd den Kopf.
„N-Nein."

„Willst du mit mir nach draußen gehen?"

Kurz sagte ich nichts. Dann runzelte ich die Stirn und setzte mich aufrecht auf.
Ich lachte.
„Nach draußen?"

Mike nickte selbstbewusst.

„Hast du mal auf die Uhr geschaut? E-Es ist mitten in der Nacht."

Mike sah mich grinsend an.
„Oh, komm schon. Dir ist doch genauso langweilig wie mir. Komm einfach mit. Wir können ein bisschen durch die Stadt laufen, ein bisschen Essen kaufen, ich verhungere gleich. Außerdem will ich eine rauchen gehen."

Ich strich mir seufzend über's Gesicht.
„Aber... Es ist mitten in der Nacht."

„Das hast du bereits gesagt, Idiot."
Er starrte mich gelangweilt an.
„Was soll's? Die anderen werden es auch nicht erfahren, wir schleichen uns leise raus. Max, Jane, Lucas und Dustin schlafen wie Steine, nicht einmal eine Bohrmaschine würde die wach bekommen, glaub mir."

Ich kicherte.

„Also?" er sah mich an.
„Kommst du jetzt mit oder nicht? Ich möchte ungern alleine gehen."

Ich zog die Augenbrauen hoch.
„Wieso? Hast du Angst um Dunkeln?"

Mike verdrehte lachend die Augen.
„Nein, ich bin nur nicht so gern Nachts alleine draußen. Normalerweise würde Alex mit mir mitkommen, aber ich habe schon versucht ihn anzuschreiben, der schläft schon."

„Deshalb willst du mit mir gehen?"

Mike zuckte mit den Schultern. 
„Fühl dich nicht besonders oder so, mit wem sollte ich denn sonst gehen? Du bist nunmal die nächstbeste Möglichkeit."

War mir schon klar, Mike.

„Kommst du jetzt mit oder nicht?"

Ich überlegte. Selbstverständlich wollte ich nicht mit ihm mitkommen. Wieso sollte ich ihm vertrauen?
Auf der anderen Seite war mir unfassbar langweilig. Schlafen konnte ich nicht, vor allem nicht auf dem harten Holzboden.

„Wir bleiben nicht lange draußen, ich möchte nur kurz an die frische Luft und etwas essen, das war's."

Seufzend sah ich ihn an.
„Und die anderen bekommen echt nichts davon mit? I-Ich möchte keinen schlechten Eindruck bei ihnen hinterlassen."

Mike schüttelte den Kopf.
„Glaub mir, Kleiner. Ich mache das so gut wie 2 mal die Woche und noch nicht einmal haben sie mich erwischt. Und selbst wenn, wen interessiert das schon? Hab doch mal ein bisschen Spaß."

Ich wusste, ich würde es bereuen, wenn ich ‚ja' sagen würde. Aber ich würde es sicherlich auch bereuen, wenn ich es ablehnen würde.

Meine Langeweile bringt mich noch um.
Der Boden ist so hart und kalt.
Ich kann sowieso nicht schlafen.
Und er hat recht, vielleicht sollte ich wirklich etwas mehr Spaß haben.

Scheiß drauf.

„Okey, ich komme mit."

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~ wörter: 788 ~
~ veröffentlicht am: 09. april 2021 ~

ROOMMATES || BYLERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt