Mike Wheeler ist 18 Jahre alt und weit anerkannt an der Highschool. Zusammen mit seinen besten Freunden Lucas, Max, Dustin und Jane lebt er in einer WG.
Doch der Möchtegern-BadBoy ist plötzlich überhaupt nicht mehr wieder zu erkennen, als die WG ein...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
~ will's sicht ~ dienstag 08. märz 2016
Es war 09:00 Uhr in der Früh, eigentlich musste ich im Englischunterricht sein, stattdessen saß ich auf dem leeren Schulpausenhof und hoffte, dass meine Englischlehrerin nicht bemerkt, dass ich schon seit 15 Minuten ‚auf der Toilette' bin. Gelangweilt starrte ich auf mein Smartphone, ich hatte sowieso nichts zu tun.
„Hey!"
Ich schreckte sofort zusammen und versteckte mein Smartphone hinter meinem Rücken.
Doch es war kein Lehrer, so wie ich es dachte. Es war zum Glück nur Alex, welcher höchstwahrscheinlich, genauso wie ich, den Unterricht schwänzte.
„Keine Angst, ich bin's nur." lachte er. Alex setzte sich neben mich auf die Bank. „Was machst du hier?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Das selbe wie du auch. I-Ich habe keine Lust, auf Englischunterricht." seufzte ich gelangweilt und stütze meinen Kopf gegen meine Hand.
Alex nickte. „Ist alles okey bei dir?" fragte er besorgt. Er sah mir tief in die Augen.
Ich runzelte verwirrt die Stirn. „J-Ja, wieso?"
„Nur so. Muss sicherlich schwer sein, so ganz neu in der Gegend. Ganz neu an der Schule."
Wieso will er sich mit mir unterhalten?
Alex seufzte. „Ach ja, ich wollte mich noch bei dir persönlich entschuldigen." er drehte sich zu mir hin und sah mich an. „Was ich gestern gesagt habe, hab ich echt nicht Ernst gemeint. Ich war einfach nur dumm. Tut mir leid."
Freundlich grinste ich. „D-Danke, aber du musst dich wirklich nicht entschuldigen."
„Natürlich!" sagte Alex sofort. „Ich war echt Scheiße zu dir, du hast das nicht verdient."
„Ist schon okey, wirklich." lachte ich.
Ich bin es nicht gewohnt, dass sich Leute wegen ihrer Gemeinheiten bei mir entschuldigen. Und ich bin es erst Recht nicht gewohnt, dass Leute so nett zu mir sind, besonders nicht so jemand wie Alex. Ich kenne ihn nicht lange genug, aber man muss Alex nicht lange kennen, um zu wissen, dass er einer der beliebtesten Typen der Schule ist. Das ist kein Geheimnis.
„Und wie geht es dir so in der neuen Wohnung? Muss bestimmt komisch sein, so mit Fremden in einer Wohnung zu leben, nicht wahr?"
Ich zuckte mit den Schultern. „I-Ich denke nicht, dass sie immer noch Fremde für mich sind. Sie sind echt nett und ich bin w-wirklich dankbar, dass sie mich einziehen lassen haben. Das ist nicht selbstverständlich."
Alex lachte auf. „Ja, du hast schon Recht, denke ich. Ich meine ja nur, ich kenne Jane, Mike, Dustin, Max und Lucas jetzt schon ziemlich lange. Und du hast schon Recht, sie können ganz nett sein, sie sind schließlich auch meine Freunde."
Ich nickte.
„Ich möchte dir jetzt auch nicht zu nahe treten oder so, ich will dir nur sagen, pass auf mit Mike. Er kann echt fies sein, das weißt du wahrscheinlich schon."
Ich runzelte verwirrt die Stirn und zuckte mit den Schultern. „E-Er ist ganz okey, eigentlich. Er kann auch nett sein, denke ich."
Alex presste die Lippen zusammen. „Ja, wie auch immer..."
Dann herrschte peinliche Stille zwischen uns. Wir starrten beide auf den Boden.
Ich fragte mich, wieso er mir das alles erzählte. Wieso er mir Tipps geben will und wieso zur Hölle er überhaupt mit mir redet. Ich hatte ein merkwürdiges Gefühl bei Alex. Zwar genoss ich es sehr, dass er so hilfsbereit und nett zu mir ist, auf der anderen Seite aber kann er das doch nicht ernst meinen, oder? Wieso sollte er mich mögen?
„Ach ja," fing Alex an. Er schmunzelte in meine Richtung. „Morgen ist mein Geburtstag, du bist eingeladen. Ich habe eine riesige Party bei mir Zuhause, bist du dabei?"
Ganz sicher nicht.
Ich grinste Alex falsch an, dann schluckte ich. „Ä-Ähmm, i-ich weiß nicht so ganz... Partys sind nicht so mein Fall, weißt du?"
„Wieso?" lachte er. „Bei meiner Hausparty letzte Woche warst du doch auch da, oder nicht?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Ja, schon, a-aber ehrlich gesagt, war das ein schrecklicher Tag für mich... Außerdem ist es mitten in der Woche, wie soll ich-„
„Bla, bla, bla." unterbrach mich der blondhaarige Junge augenverdrehend. Lachend sah er mich an. „Das ist keine Ausrede, Will, du kommst! Der ganze Jahrgang ist dabei, wäre doch peinlich, wenn du nicht kommen würdest, oder?"
Ich fühlte mich unwohl. Ich wollte nicht kommen. Auf gar keinen Fall. Die letzte Party war eine Katastrophe. Und was soll ich da überhaupt? Dumm in der Ecke stehen? Nein, danke. „E-Ehrlich, das ist nichts für mich. Tut mir leid, a-aber ich will wirklich nicht hin."
Alex sah mich betrübt an. „Komm schon! Mike, Jane, Lucas, Dustin und Max kommen auch! Du kannst mit ihnen zusammen kommen. Auch wenn du nur für ein paar Stunden bleibst, bitte komm. Ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen."
Misstrauisch sah ich den 18-jährigen an. „Wieso willst du unbedingt, dass ich komme?"
Alex zuckte mit den Schultern. „Wieso nicht? Du wirkst sympathisch, ich hätte dich gerne dabei. Außerdem kommen alle, ich möchte so viele Leute wie möglich dabei haben."
Ich sagte nichts. Aus irgendeinem Grund glaubte ich ihm kein Wort. Wieso sollte er ausgerechnet mich, den langweiligsten und unbeliebtesten Jungen der Schule, zu seiner Party dabei haben wollen?
„Das wird lustig, versprochen!" redete er mir ein. „Glaub mir, du verpasst etwas, wenn du nicht mit kommst."
Ich biss mir nachdenklich auf die Lippe. „I-Ich weiß nich-"
Die Schulklingel unterbrach mich. Es war bereits 09:30. Pause. Haben wir uns wirklich eine halbe Stunde lang unterhalten?
Alex stand auf, drehte sich um und sah mir ein letztes Mal in die Augen. „Ich erwarte dich morgen, enttäusche mich nicht." freundlich zwinkerte er mir zu, gab mir ein Grinsen und dann verschwand er in der Menge des jetzt vollen Pausenhofs.
