Shoppen mit Rose, keine leichte Angelegenheit

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Meine Ecke war, so wie der erste Blick vermuten ließ, vollkommen verlassen. Doch der Schein trügt. Denn plötzlich stand in dem sonst leeren Porträt ein alter Mann mit langem weißem Bart und einer halbmondförmigen Brille, unverkennbar Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, der mich leicht anlächelte, als ich ihm entgegentrat.
„Hallo Kathy, schön, sie mal wieder hier zu sehen", begrüßte er mich, was ich halbherzig erwiderte.
„Na, was ist ihnen denn über die Leber gelaufen? Wollen sie darüber sprechen?", erkundigte er sich sofort und ich ließ mich auf den Sessel vor ihm plumpsen.
„Professor, ich möchte sie wirklich nicht mit meinen Problemen belästigen. Und sie können wirklich aufhören, mich zu siezen. Du reicht völlig", winkte ich ab.
„Gut, dann  würde ich dir auch das Du anbieten. Und Probleme sollte man nicht in sich hineinfressen, sondern darüber reden", meinte er schmunzelnd und so fing ich ganz am Anfang an:

„Heute wurde verkündet, dass ein Ball stattfinden wird."
„Ja, Minerva hat schon des Öfteren über dieses Thema gesprochen. Aber gegen einen Ball ist doch nichts einzuwenden, oder?"
„Eigentlich nicht, ich wollte nur nicht hingehen. Leider hat meine beste Freundin jetzt doch einen Weg gefunden, mich dorthin zu schleppen, indem sie mir ein Date besorgt hat. Und zwar nicht irgendjemanden, sondern Potter", angeekelt zog ich die Nase kraus und das Porträt fing einfach an zu lachen.

„Ich nehme mal an, dass es sich bei deiner Freundin um Miss Weasley handelt", vermutete er, woraufhin ich nickte.
„Ja, sie hat schon von der ersten Sekunde an alles geplant. Morgen gehen wir Kleider kaufen und der Ball ist dann in einer Woche", ich verzog das Gesicht und schüttelte mich kurz, ehe ich wieder zu dem Bild emporblickte.
„Aber auf was freust du dich denn nicht, abgesehen von der Tatsache, dass du mit Mister Potter dort auftauchen wirst. Glaub mir, auch er ist ein netter Kerl, er kann es nur manchmal einfach nicht so gut zeigen. Ach, er erinnert mich etwas an seinen Großvater und dessen besten Freund, auch sie hatten das Bedürfnis, Streiche zu spielen und sich vor anderen zu beweisen", schwelgte er in Erinnerungen und ich seufzte auf.

„Ich mag kein Kleid tragen, in dem ich aussehe, wie eine kleine Prinzessin, ich bin nicht sonderlich scharf darauf, von den Blicken der anderen Mädchen erdolcht zu werden und ich kann nicht tanzen", fing ich an aufzuzählen und hätte noch ewig weitermachen können, doch Dumbledore unterbrach mich mitten in meiner Rede.
„Aber das sind doch keine unlösbaren Probleme, Kathy. Tanzen ist gar nicht so schwer und es gibt sicher auch Kleider, die dich nicht so wirken lassen. Du könntest natürlich auch mit James tauschen oder einfach auch im Anzug kommen."
„Das ist es!", schrie ich und sprang auf.
„Danke Professor, sie, äh, ich meine natürlich du, hast mir wirklich geholfen. Aber ich muss dann auch mal los, wir sehen uns sicher bald wieder. Tschüss!", meinte ich noch und ließ dann einen schmunzelnden und zugleich auch leicht verwirrten Dumbledore zurück.

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„Nein", meinte Rose bestimmt und das Lächeln wurde mir aus dem Gesicht gewischt.
„Aber wieso denn?", übernahm ich jetzt das Fragen und schaute sie flehentlich an.
„Weil du doch nicht im Anzug zum Ball gehen kannst! Vor allem nicht in diesem", empörte sie sich weiter.
Unverständlich blickte ich an mir herab und strich über den braunen Stoff des Kleidungsstücks meines Vaters, welches er mir netterweise zugeschickt hatte.
Ich musste zugeben, dass er schon alt, ausgewaschen und viel zu groß war, aber besser als ein Kleid allemal. Doch als ich probierte, das Rose zu erklären, schüttelte sie nur den Kopf und zerrte mich mit sich nach Hogsmeade. Meine Proteste auf dem Weg ignorierte sie ebenfalls und so standen wir nun vor diesem Kleidergeschäft. Schon das Schaufenster ließ nichts gutes vermuten und ich bezweifelte jetzt schon, hier ein Kleid zu finden, dass nicht total bescheuert aussah.

Beim Betreten des Ladens schlug mir sofort der Duft nach Veilchen und Rosen entgegen, ein guter Grund für mich, sofort wieder umzudrehen und nie wieder hierher zu kommen. Nicht, dass ich den Duft nicht mochte, aber er brachte eine dunkle Vorahnung mit sich, was mich hier erwarten würde. Doch Rose verhinderte meine Flucht noch rechtzeitig und trieb mich weiter bis zum Tresen, hinter dem schon eine alte Frau wartete und uns anlächelte.
„Herzlich willkommen! Ich bin die Inhaberin des Ladens, ich nehme an, ihr braucht ein Kleid für den Ball in Hogwarts?", stellte sie fest und während ich einfach nur nickte, fing Rose an, eine Rede zu halten, wie schön doch alles war und wie sehr sie sich auf dieses Event freute.
Dann fingen die beiden an begeistert zu schnattern und machten sich auf die Suche nach dem perfekten Outfit, worüber ich nur die Augen verdrehen konnte.
Schon erschöpft ließ ich mich auf einen Stuhl plumpsen und starrte geistesabwesend ins Leere. Ob es hier auch Outfits gab, die nicht total lächerlich an mir aussehen würden? Ich wusste nicht wieso, doch immer, wenn ich ein Kleid trug, sah ich entweder aus, als würde ich einen Kartoffelsack tragen, oder, als wäre ich eine kleine Prinzessin, die ihre Krone verloren hatte. Aber mit etwas Glück würde ich verschont bleiben und konnte einfach wieder gehen, nachdem Rose etwas für sich gefunden hatte.

Das Pferdemädchen (Harry Potter, Next Generation ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt