Wasserschlacht mit plötzlichem Besuch

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Es war heiß. Mehr als das.
Schon am frühen Morgen hatte es draußen hohe Temperaturen, doch im Verlauf des Tages waren sie noch um ein vielfaches gestiegen.
Ich selbst hatte mich im Schatten unter einen Baum gelegt, direkt neben Charlie, und beobachtete die kleinen Kinder, die sich zusammen unter einem großen Rasensprenger tummelten. Meine Mutter stand lächelnd daneben und besprühte sie zusätzlich noch mit dem Gartenschlauch, was sogar mich schmunzeln ließ.

Das Geschrei der Kleinen ausblendend lehnte ich mich zurück und wartete, dass die unbändige Hitze wie durch ein Wunder verschwand. Und plötzlich, völlig unerwartet, wurde mir mein Wunsch erfüllt. Allerdings nicht so, wie ich es bevorzugt hätte.

Das kalte Wasser traf mich völlig unvorbereitet und ich riss geschockt die Augen auf.
„Ah!", kreischte ich laut, was allerdings im Kichern der Kinder unterging.
„Mama! Das wirst du mir büßen!", drohte ich schreiend über das gesamte Anwesen und rappele mich auf.
Na warte!

Mit großen Schritten stürmte ich auf die Menschenmasse vor mir zu, doch im letzten Moment fiel mir wieder ein, dass ich ja gar keine Waffe hatte. Meine Mum leider schon, und so wurde ich wieder mit einer Portion Wasser mitten ins Gesicht empfangen.
Empört strich ich mir die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht und hob erbost meinen Zeigefinger.
„Ich komme wieder", erklärte ich mit zusammengekniffenen Augen und deutete einmal auf jedes lachende Gesicht, ehe ich mich langsam abwandte und zurücktrat. Dabei ließ ich keinen der kleinen Wichte auch nur im geringsten aus den Augen, bis ich die rettende Haustür erreicht hatte.
Diese riss ich ohne zu Zögern auf und schlug die schützende Wand sofort wieder zu. Ohne auch nur Anstalten zu machen, mich in irgendeiner Form abzutrocknen, rannte ich die Treppe hinauf und betrat mein eigenes Reich. Jetzt musste ich nur noch finden, wonach ich suchte.

„Ach Mist, irgendwo muss das blöde Ding doch sein", murmelte ich ärgerlich und wühlte weiter in der großen Kiste herum.
„Hab's!", rief ich erleichtert aus, als ich das monströse Plastikteil in den Händen hielt.
Dabei handelte es sich um eine alte Wasserpistole, die mir mein Vater vor einigen Jahren im Sommerurlaub gekauft hatte. Bis vor kurzem war ich noch der festen Überzeugung, sie niemals brauchen zu können, doch nun war ich umso erleichterter, sie damals nicht samt einigem anderem Krams aussortiert zu haben.
„Jetzt ist der Zeitpunkt der Rache gekommen", meinte ich schadenfroh auf dem Weg ins Bad und ließ die kleine Öffnung mit Wasser volllaufen.

„Hände hoch oder ich schieße", rief ich also enthusiastisch, als ich wieder auf dem Schlachtfeld stand.
Dabei wartete ich allerdings gar nicht auf irgendeine Form einer Antwort und drückte grinsend auf den bunten Knopf.
„Hilfe!", kreischte eine Stimme, die mit absoluter Sicherheit nicht zu meiner Mum gehörte.
„Hups", kicherte ich, als ich sah, wen es getroffen hatte.
„Wieso immer ich", flüsterte Albus laut genug, sodass ihn alle verstehe konnten, woraufhin die mittlerweile ziemlich beachtliche Masse an Leuten laut lachen musste.
Meine Mutter hatte sich gerade noch rechtzeitig geduckt und der Strahl Wasser hatte Al direkt ins Gesicht getroffen.

Plötzlich entwendete der Schwarzhaarige meiner Mutter den Schlauch und richtete ihn direkt auf mich.
Ich registrierte erst, was er vorhatte, als es schon längst zu spät war. Zum dritten Mal an diesem Tag wurde ich unfreiwillig abgekühlt, doch diesmal reagierte ich schneller und fing an, schreiend über den Hof zu laufen.

Bei meiner Flucht versteckte ich mich hinter der erstbesten Person, die mir im Weg stand und benutzte sie als menschliches Schutzschild.
„Ah Kathy, das ist kalt!", kreischte nun auch Rose und flüchtete mit mir vor dem scheinbar besessenem Potter.
„In Deckung!", rief sie über das Grundstück und ich folgte ihrem Beispiel und brachte mich hinter dem abgesprochenem Hindernis in Deckung.

Das ‚Hindernis' stellte sich als Fred Weasley heraus, welcher nun von dem eiskalten Wasser überflutet wurde.
Nun waren wir schon drei, die sich in Sicherheit bringen wollten, und zu unserer kleinen Jagd gesellten sich im Verlauf auch noch Scorpius und James hinzu, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren.
Es wurde viel gelacht, und als wir schließlich außer Atem unter einem Baum im Schatten lagen, zierte unsere Gesichter alle ein breites Lächeln.

Das Pferdemädchen (Harry Potter, Next Generation ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt