Die hotten Totten

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Albus war, wie erwartet, Feuer und Flamme und erklärte sich sofort zum Helfen bereit. Auch Scorpius war bald einverstanden, denn auch er wurde nicht selten Opfer von Potters Streichen. Die meiste Überredungskunst brauchten wir, wer hätte es anders erwartet, bei Rose. Sie wollte nicht, dass wir uns in Schwierigkeiten brachten und sie meinte, sie hätte keinen Grund, Potter zu bestrafen. Doch als wir ihr  endlich klargemacht hatte, dass wir das auch ohne sie durchziehen würden, hatte sie uns schließlich doch ihr okay gegeben. Tja, und so saßen wir eng aneinander gedrückt in einer kleinen Besenkammer und planten unseren ersten Streich.

„Sollen wir eigentlich sagen, dass er von uns kommt?", fragte Albus.
„Natürlich nicht! Wir würden so Ärger bekommen, das will ich wirklich nicht", verneinte Rose sofort.
„Aber wie sollen sie dann wissen, dass der Streich nicht von Potter kommt. Das ist doch der Sinn der Sache, oder?", warf ich ein.
Zustürmendes Gemurmel ertönte. Dann meldete sich Scorpius zu Wort:
„Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich hatte da so eine Idee, aber ich weiß nich, ob sie gut ist."
„Sag einfach, denn wir können gerade alles gebrauchen."
„Okay, also ich dachte, wir könnten uns irgendeinen Namen ausdenken, der uns ein bisschen beschreibt, aber nicht zu viel verrät. Außerdem Sollte er lustig sein, finde ich."
Ich klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.
„Du bist echt ein Genie", lobte Rose ihn und er wurde ein bisschen rot.
„Danke", murmelte er beschämt und fummelte an seinem Fingernagel herum.
„Aber welchen?", stellte Albus die Frage, die uns gerade alle beschäftigte.

Lange herrschte Schweigen, bis Rose überraschend einen Vorschlag machte:
„Wie wäre es mit ‚die hotten Totten'"
Als wir das hörten, brachen wir in Gelächter aus.
„Woher hast du das denn?", prustete ich.
„Naja, ich hab mal ein Gerät von den Muggels benutzt und hab das gefunden. Keine Ahnung, warum ich es mir gemerkt habe.

Wir grinsten uns alle an, mit dem selben Gedanken. Das war der perfekte Name. Die hotten Totten. Gott sei dank gab es Rose und ihr Gehirn, sonst würden wir wahrscheinlich immer noch grübeln.
„Ok, mit welchem Streich beginnen wir?", fragte Albus enthusiastisch.
„Ich würde vielleicht mit den Pillen anfangen, die die Haarfarbe ändern. Am besten Pink. Und vielleicht können wir sie ja irgendwie verändern, sodass noch was hinzukommt. Wie wäre es mit Glitzer?", schlug ich vor und wir kicherten wieder alle.
„Ich würde auch erstmal harmlos anfangen, wir können uns ja immer noch steigern", stimmte mir Rose zu und so war es beschlossene Sache.
Bald würden die hotten Totten ihren ersten Streich durchführen.
„Auf unseren ersten Streich", rief Albus und wir schlugen mit imaginären Gläsern an.

„Wer spielt einen Streich", ertönte da eine mir sehr bekannte Stimme von rechts und ich wandte mich genervt um.
„Peeves, hast du etwa gelauscht?"
„Möglicherweise", gab er zu.
„Aber ich möchte auch mal wieder einen Streich spielen. Seit die Weasley-Zwillinge weg sind, hat Peeves sich wirklich zurückhalten. Bitte, last mich mitmachen. Sonst verpetze ich euch bei der alten McGonagall", droht er und ich war mehr als ein bisschen erstaunt.
Es kam so gut wie nie vor, das der Poltergeist einen um etwas bat. Ich glaube, wir konnten uns geschmeichelt fühlen.

„Klar", erklärte ich also schulterzuckend und ein breites Lächeln bedeckte sein Gesicht.
Dann erklärten wir ihm abwechselnd unseren Plan und er schien immer entzückter.
„Das wird ein Spaß", lachte der Geist.
„Und du verrätst uns sicher nicht?", wollte Rose nochmals sicher stellen.
„Warum sollte Peeves? Er hat doch sonst nichts zu tun, wieso sollte er dabei zusehen, wie James Potter ganz Hogwarts an sich reist? Ich werd's niemanden sagen, großes Poltergeisterehrenwort!", feierlich hob er zwei Finger.
„Ok, dann bist du jetzt offiziell ein Mitglied der hotten Totten", erklärte Scorpius.

„Und nicht vergessen, Treffen ist immer wie heute, selber Tag, selbe Uhrzeit", erinnerte Albus noch einmal Rose und Peeves, ehe sich unsere Wege trennten.
Meine Freundin musste in ihren Gemeinschaftsraum, da gleich die Ausgangssperre begann, ebenso wie wir, und Peeves wollte noch ein bisschen durch die Schule geistern.
Leise kichernd stiegen wir die Stufen hinunter, bis wir endlich den Eingang erreichten. Scorpius nannte das entsprechende Passwort, sodass wir den verlassenen Raum betreten konnten. Wir verabschiedeten uns noch, ehe ich die Abzweigung zu den Mädchenschlafsälen einschlug.

Dort angekommen streifte ich mir meinen Schlafanzug über, putzte mir die Zähne und legte mich ins Bett. Die Müdigkeit hatte mich gepackt und erschöpft schloss ich die Augen. Ich hatte gerade noch so viel Verstand, dass ich meinen Wecker einstellte, bevor ich meine Augen schloss und einschlief.

Das Pferdemädchen (Harry Potter, Next Generation ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt