Erwachen

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Schwarz. Das war alles, was ich sah. Fühlen tat ich nichts. Es beunruhigte mich, aber gleichzeitig war es auch ein unbeschreibliches Gefühl, das ich nicht mehr loslassen wollte. Von weit her tönten Stimmen zu mir durch, ich verstand jedes Wort, aber entziffern konnte ich die Bedeutung nicht. Plötzlich wurden die Stimmen immer lauter und ich fing an, den Sinn dahinter zu verstehen.
„Sie wird schon wieder aufwachen, sie ist nur stark unterkühlt und hat einige kleine Wunden davongetragen, nichts tödliches, keine Sorge. Aber wie seid ihr Kinder bitte auf diese Idee gekommen. Ich dachte, ich hätte schon alles hinter mir, aber das..."
„Rose, alles ist gut, hör auf Madame Pomfrey. Das wird wieder, sie wacht sicher bald wieder auf. Oder?"
„Ich hätte sie aufhalten sollen, ich hatte im Gefühl, dass das nicht gut gehen würde", schluchzte eine weibliche Stimme.
War das Rose? Und warum regten sie sich alle so auf, war etwas schlimmes passiert?
Ich versuchte meine Augenlieder zu öffnen, aber sie waren einfach zu schwer. Immer und immer wieder probierte ich es, ohne Erfolg. Schließlich driftete ich ab und alles wurde verschwommen.

Helles Licht blendete mich und ich blinzelte mehrere Male.
„Sie wacht auf!", kreischte jemand und ich schloss meine Augen erneut. Mein Kopf brummte und gefühlt jedes Teil meines Körpers schmerzte. Mit dem Bewusstsein kamen auch langsam die Erinnerungen wieder. Ich war eingebrochen, im See. Aber wie war ich da wieder rausgekommen?
Ich versuchte mich aufzurichten, ließ es aber sofort wieder bleiben und sank zurück in die Kissen.
„Rose?", meine Stimme war kaum wieder zuerkennen.
Sie klang schwächlich und leise, nicht so wie sonst.
„Kathy, ich hab mir solche Sorgen gemacht!"
Jetzt erkannte ich auch alles genauer. Ich war im Krankenflügel, neben mir saß eine verweinte Rose mit haufenweise verbrauchter Taschentücher. Sie zog mich vorsichtig in die Arme, soweit das eben möglich war, umklammerte mich allerdings bald wie einen Rettungsring.
Ich keuchte kurz auf und wurde sofort losgelassen.

„Gehts dir gut? Ich muss echt besser aufpassen."
„Nein, passt schon? Aber wie viel Uhr ist es?"
„Ungefähr sechs Uhr Morgens", schniefte sie und erst jetzt fielen mir die dunklen Augenringe auf, die ihre Haut zierten.
„Bitte sag nicht, dass du die ganze Nacht wach warst", fragte ich, aber eigentlich wussten wir beide die Antwort darauf.
„Natürlich, was denkst du denn von mir? Nachdem James dich aus dem See gefischt hatte und in den Krankenflügel gebracht hat..."
Ich unterbrach sie, die Kraft war in mich zurückgekehrt und ich fing an vor Wut zu brodeln:
„Potter kann was erleben, verlass dich drauf."
Es war mir gerade mehr als egal, dass er sozusagen mein Lebensretter war, denn ohne ihn wäre ich nie in diese Situation gekommen.
„Ich bin so eine schlechte Freundin, du hättest dir sonst was tun können."
„Ach Quatsch, es war doch meine freie Entscheidung, du hast es versucht", ich knuffte sie leicht in die Seite und der Ansatz eines Lächelns bildete sich auf ihrem Gesicht.
„Warte, ich hol kurz Madame Pomfrey", sie erhob sich und verließ mit schnellen Schritten den Raum. Ich dachte noch kurz nach, irgendetwas war da doch noch. Und da traf es mich wie ein Blitz. Ich hatte die Wette verloren. Und zwar nicht nur diese, ich hatte Potter beschimpft und damit auch die andere in den Sand gesetzt. Aber vielleicht war es Potter ja gar nicht aufgefallen oder er besaß den nötigen Anstand und ignorierte dies. Aber richtig dran glauben tat ich nicht.

Einige Stunden und viele Untersuchungen später mogelten sich Albus und Scorpius in den Krankenflügel. Eigentlich dürfte nur Rose kommen, doch schließlich hatte die alte Krankenschwester nachgegeben und so saßen wir alle mittlerweile auf zwei Betten und stopften uns mit Essen voll, welches die beiden Jungs vorher aus der Küche geholt hatten.
„Die hotten Totten werden dich rächen", rief Al gerade enthusiastisch und alle lachten.
„Wir müssen unbedingt mal wieder ein Treffen machen", stimmte auch Scorp zu.
„Ok, wer informiert Peeves?", fragte ich in die Runde.
„Wer informiert wen?", kam eine bekannte Stimme hinter mir und ich musste breit grinsen.
„Wenn man vom Teufel spricht. Wir wollen mal wieder einen neuen Streich machen, Ideen?"
„Für Streiche ist Peeves immer offen", eröffnete der Poltergeist und verbeugte sich theatralisch.
Leise flüsterten wir und sammelten Pläne, während die restlichen Köstlichkeiten verdrückt wurden. Schließlich hatten wir die perfekte Vorstellung unseres Streichs und ich rieb mir die Hände.

„Dann müssen wir aber noch nach Hogsmeade", stellte ich laut fest.
„Was auch immer du brauchst kannst du ja bei deinem Date mit mir besorgen", ertönte eine Stimme und ich verdrehte die Augen.
Peeves war von jetzt auf gleich einfach verschwunden, was wahrscheinlich auch gut so war.
„Wow Potter, ich wusste ja, dass du nicht der Netteste bist, aber das hätte ich nicht mal dir zugetraut", erwiderte ich möglichst gelassen.
„Was meinst du? Ich hab die Wette gewonnen und du musst deinen Einsatz einlösen. Also, wann hast du Zeit?"
Fassungslos starrten wir ihn alle an. Sag mal, ging's noch? Ich war im Eis eingebrochen und fast zu einem Eiswürfel mutiert, und das einzige, woran er dachte, war der bescheuerte Deal.
„Wenn ich hier raus bin", antwortete ich langsam und wurde bis zum Ende immer lauter.
„Und wann ist das ungefähr? Ich hab echt keinen Bock, ewig darauf zu warten, dass du gesund wirst. Zur Not kann ich dich auch tragen, aber das nächst Hogsmeade Wochenende ist schon in einer Woche."
„Hast du sie noch alle? Ich muss erst wieder gesund werden, dann sehen wir weiter. Ich liege hier im übrigen wegen dir und deinen bescheuerten Dealen und Wetten, das mach ich nie wieder", schleuderte ich ihm ins Gesicht.
Dieser Junge würde mich noch in den Wahnsinn treiben, und zwar nicht im positiven Sinne.

„Sie hat recht, James", mischte sich jetzt Rose mit sanfter Stimme ein.
Wie konnte sie immer so höflich und freundlich bleiben? So viel Selbstbeherrschung konnte man doch gar nicht haben. Anscheinend aber schon, und dafür bewunderte ich meine beste Freundin auch oft.
„Ok, meinetwegen. Kathy-Schatz, sag mir bescheid, wenn dein Aua wieder heile heile ist", meinte er mit Babystimme und ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
Diesen sah er allerdings nicht mehr, denn er hatte uns schon den Rücken zugewandt und verließ endlich den Krankenflügel. Ich atmete, so wie der Rest meiner Freunde, erleichtert auf.

„Al?"
„Ja?"
„Dein Angebot steht doch noch, oder?"

Hallo nochmal, alle draußen!
Ich gehe letztens zum ersten Mal seit Langem auf die Informationen zu dieser Geschichte und werde total überrascht. Wie hat diese Fanfiction bitte 500 Reads bekommen? Das hätte ich nie im Leben erwartet. Ein ganz großes Dankeschön an euch alle, alle, die diese Geschichte lesen, Voten und Kommentare schreiben. Ich freue mich so darüber und hoffe, dass euch die Story gefällt. Schreibt mir doch auch gerne mal Kritik oder Wünsche, was ich noch einbauen soll. Ich werde es auf jeden Fall probieren.
AmyCaty 💕

Das Pferdemädchen (Harry Potter, Next Generation ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt